Ingoldingen
Ingoldingen ist eine Gemeinde im baden-württembergischen Landkreis Biberach in Deutschland. GeographieGeografische LageIngoldingen liegt rund neun Kilometer südwestlich von Biberach an der Riß unweit westlich der Bundesstraße 30. Durchflossen wird es vom Federbach, der südöstlich der Ortschaft in den von Süden kommenden Donauzufluss Riß mündet, von welcher der eine von zwei Quellbächen im südlichen Gemeindeteil Winterstettendorf entspringt. GemeindegliederungDie Gemeinde Ingoldingen besteht neben dem gleichnamigen Hauptort aus den Ortsteilen Degernau, Grodt, Winterstettenstadt, Winterstettendorf, Muttensweiler, Gensenweiler, Hervetsweiler, Wattenweiler und Hagnaufurt. NachbargemeindenVon Norden beginnend grenzt Ingoldingen an die Gemeinden Mittelbiberach, Ummendorf, Hochdorf, Eberhardzell, Bad Waldsee, Aulendorf (beide im Landkreis Ravensburg), Bad Schussenried und Biberach an der Riß. SchutzgebieteIm Süden der Gemeinde liegt das Naturschutzgebiet Hagnaufurter Ried. Daneben hat Ingoldingen einen Anteil am Landschaftsschutzgebiet Oberes Rißtal und am FFH-Gebiet Umlachtal und Riß südlich Biberach.[2] GeschichteGeschichte im alten ReichIngoldingen wurde erstmals 1083 im Rahmen des Investiturstreits urkundlich erwähnt. Es gehörte damals zur Benediktinerabtei St. Georgen. Die Vogtei lag in den Händen landsässiger Adliger. Im Jahre 1566 ließ Herzog Christoph von Württemberg den Ort in Besitz nehmen, da er davon ausging, dass ihm alle Gebiete des evangelisch gewordenen Klosters zustanden. Die katholisch gebliebenen Mönche des Klosters St. Georgen nahmen ihren Hauptsitz nun jedoch in der Reichsstadt Villingen und setzten ihren weiter bestehenden Anspruch auf Ingoldingen durch. Unterstützung fanden sie dabei durch das Haus Habsburg, welches die Vogtei am Ort dem Streubesitz der Landvogtei Schwaben zuordnete. Geschichte seit württembergischer ZeitIm Jahre 1806 kam Ingoldingen an das Königreich Württemberg und wurde dem Oberamt Waldsee unterstellt. Bei der Verwaltungsreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Ingoldingen 1938 vom Oberamt Waldsee zum neu umrissenen Landkreis Biberach. Im Jahre 1945 wurde der Ort Teil der Französischen Besatzungszone und kam somit zum Nachkriegsland Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Bundesland Baden-Württemberg aufging. Räumliche Entwicklung des GemeindegebietsIm Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg wurden folgende Gemeinden und Orte nach Ingoldingen eingemeindet, bzw. mit Ingoldingen vereinigt:[3]
ReligionenIngoldingen ist traditionell römisch-katholisch geprägt. Die katholischen Kirchengemeinden St. Georg in Ingoldingen, St. Jakobus in Muttensweiler, St. Pankratius in Winterstettendorf und St. Georg in Winterstettenstadt sind Teil der Seelsorgeeinheit Riß-Federbachtal im Dekanat Biberach. Die evangelischen Christen gehören zur Kirchengemeinde Bad Schussenried. PolitikBürgermeisterBürgermeister von Ingoldingen war von 1975 bis 2011 Karl Zeller.[4] Auf ihn folgte von 2011 bis 2024 Jürgen Schell.[5] Seit dem 1. November 2024 ist Waldemar Schulz Bürgermeister. Er wurde am 15. September 2024 mit 52,4 Prozent der Stimmen gewählt.[6] GemeinderatIn Ingoldingen wird der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl gewählt. Dabei kann sich die Zahl der Gemeinderäte durch Überhangmandate verändern. Der Gemeinderat besteht aus den 16 gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem Ergebnis.[7] Die Wahlbeteiligung betrug 71,85 % (2019: 71,1 %). FWV 9.995 51,45 % UBL 9.432 48,55 % Wappen
GemeindepartnerschaftenIngoldingen unterhält seit 1892 eine Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Saint-Marcel-lès-Valence im Département Drôme.[9] Kultur und SehenswürdigkeitenDer Ortsteil Muttensweiler liegt sowohl an der Oberschwäbischen Barockstraße als auch am Oberschwäbischen Jakobsweg von Ulm nach Konstanz. BauwerkeDie 1750/51 von Jakob Emele erbaute St.-Jakobus-Kirche steht an einer Stelle, die schon 1275 mit einer Pfarrkirche genannt wurde. Das 1983/84 renovierte Innere der Kirche wird von drei Altären beherrscht. Der Hochaltar zeigt die Enthauptung des Kirchenpatrons Jakobus. Die Orgel mit fünfzehn Registern wurde 1958 vom Biberacher Unternehmen Reiser gebaut. Persönlichkeiten
Literatur
WeblinksCommons: Ingoldingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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