In the Grayscale
In the Grayscale (span. Originaltitel: En la gama de los grises) ist ein Liebesdrama und Erstlingswerk des chilenischen Regisseurs Claudio Marcone aus dem Jahr 2015. Es handelt vom bisexuellen Bruno, der trotz früher Ahnung erst als verheirateter Familienvater seine ersten homosexuellen Erfahrungen macht und sein Leben dabei ins Wanken gerät. HandlungBruno ist Architekt und hat mit seiner Frau Soledad einen Sohn, Daniel. Zu Beginn des Films wohnt Bruno jedoch schon nicht mehr bei seiner Familie, sondern schläft in der Werkstatt seines Großvaters Toto. Seinem Sohn erklärt er, dass er selbst noch nicht den Grund wisse, jedoch Zeit für sich brauche, um diesen herauszufinden. ProduktionIm deutschsprachigen Raum kam der Film im Originalton mit dt. Untertiteln am 29. Oktober 2015 in die Kinos und erschien gleichzeitig auf DVD. Der deutsche Verleih erfolgt durch Pro-Fun Media GmbH, international durch Outplay Films. RezeptionBei Rotten Tomatoes konnte der Film nur 55 % der Kinobesucher überzeugen.[2] Guy Lodge auf Variety fühlt sich an Weekend von Andrew Haigh erinnert, in dem ebenfalls die kontrastierenden Temperamente zweier verliebter Männer eine delikate, dramatische Spannung erzeugten. Für Lodge stießen in dieser Romanze Ideologien aufeinander, auch in der Bildsprache. Momente der Annäherung und Spannung werden auf einsame Bilder von Bruno in seinem Schlafzimmer geschnitten. Das würde jedes Mal die Wünsche des Publikums zurückstoßen. Die vermeintliche Auflösung der Spannung (der erste Kuss) wird jedoch bildlich ganz ausgelassen und nur indirekt später darauf Bezug genommen: so würde die ungewisse Vergangenheit wie Zukunft der Beziehung bewusst weiter verschleiert, was der Denkweise des Protagonisten entspreche. Die schmeichelhaft hoffnungsvoll gedrehten Bilder Santiagos spielten eine Schlüsselrolle und spiegelten die Differenzen der Liebenden wider: die postkolonialische Identität wird deutlich in Ruinen einstiger Prachtbauten und deute auch auf emotionale Sackgassen in den Beziehungen hin.[3]
– Guy Lodge: variety.com[3] Für Jonathan Holland im Hollywood Reporter umschreibe der Film die Auswirkungen auf das Selbst und die Umwelt, wenn man nicht in Standardkategorien eingestuft werden könne. Es sei einfühlsam geschrieben, gespielt und gedreht:
– Jonathan Holland: hollywoodreporter.com[4] Außerdem stelle er eine Verbindung zwischen Gesellschaft und Individuum her: Brunos innerer Konflikt spiegele sich dabei in der Entscheidungsunfähigkeit im Beruflichen wider. Zuerst schwebt ihm als Ikone ein phallischer Turm vor, später entscheidet er sich für eine verbindende Brücke. Brunos innerer Konflikt decke sich dabei mit dem nationalen Konflikt Chiles als Nation gemischter Ethnien.[4] Festivals und AuszeichnungenDer Film wurde beim Frameline Filmfestival 2015 aufgeführt.[5] WeblinksEinzelnachweise
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