Hoya micrantha

Hoya micrantha
Systematik
Ordnung: Enzianartige (Gentianales)
Familie: Hundsgiftgewächse (Apocynaceae)
Unterfamilie: Seidenpflanzengewächse (Asclepiadoideae)
Tribus: Marsdenieae
Gattung: Wachsblumen (Hoya)
Art: Hoya micrantha
Wissenschaftlicher Name
Hoya micrantha
Hook. f.

Hoya micrantha ist eine Pflanzenart der Gattung der Wachsblumen (Hoya) aus der Unterfamilie der Seidenpflanzengewächse (Asclepiadoideae).

Merkmale

Vegetative Merkmale

Hoya micrantha ist eine epiphytische oder lithophytische, kletternde ausdauernde Pflanze. Adventivwurzeln, mit denen sich die Pflanze am Substrat verankert, sind an den Internodien oder nur wenig unterhalb der Knoten ausgebildet. Die sich verzweigenden, steifen Sprossachsen messen 2 bis 4 mm im Durchmesser sind grün oder rotbraun und spärlich flaumig behaart. Die Internodien sind 3 bis 8 cm, ausnahmsweise auch bis 10 cm lang. Die Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die flaumig behaarten, steifen Blattstiele sind stielrund, gewöhnlich gebogen und 8 bis 12 mm lang sowie 2 bis 3 mm im Durchmesser. Die fleischigen, sehr dicken und konvex gewölbten Blattspreiten sind bei einer Länge von 4 bis 10 cm und einer Breite von 2 bis 3,5 cm eiförmig-lanzettlich oder länglich-elliptisch mit einer schmal zulaufenden Spreitenbasis und einem zugespitzten oberen Ende. Die Oberfläche ist mattgün, schuppig und spärlich flaumig behaart. Die Fiedernervatur tritt kaum hervor. Die sehr kleinen Colleter (Drüsen) an der Basis der Blattspreite in einer Linie angeordnet. Alle vegetativen Pflanzenteile enthalten einen weißen Milchsaft. Beim Herbarmaterial kann die flaumige Behaarung verloren sein.

Generative Merkmale

Der hängende, doldige Blütenstand besitzt eine flache oder leicht gewölbte Blütenebene und enthält bis zu 25 Blüten. Die flaumig behaarten Blütenstandsschäfte sind 5 bis 10 cm, ausnahmsweise bis 15 cm lang. Die Blütenstandsrhachis ist bis zu 2 cm lang. Die Blütenstiele sind 1 bis 2,5 cm lang mit einem Durchmesser von etwa 1 mm. Die Stiele der äußeren Blüten in einem Blütenstand sind länger und stark gebogen.

Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig. Die Blütenkronen weisen stark zurückgebogene Zipfel auf und messen dann 7 bis 8 mm im Durchmesser; 10 bis 12 mm, wenn die Kronblattzipfel ausgebreitet sind. Die Blütenkronen sind blassrosa, gelblich oder rotbraun. Die Kronblattzipfel sind bei einer Länge von 3,8 bis 5 mm sowie einer Breite von 2,5 bis 3,2 mm (an der Basis) dreieckig mit spitz auslaufenden äußere Ende. Die Innenseite der Kronblattzipfel ist überwiegend flaumig behaart, die Spitzen sind dagegen kahl. Die staminale Nebenkrone weist eine Höhe von 2 bis 2,5 mm sowie einen Durchmesser von 4 bis 5 mm und ist hellrosafarben, gelb oder rot. Die Zipfel der Nebenkrone sind 2,5 bis 3 mm lang und 1 bis 1,4 mm breit, eiförmig und auf der Oberseite abgeflacht. Der innere Fortsatz ist aufrecht und so hoch wie die Staubblätter. Der äußere Fortsatz ist in der Mitte gespalten. Die Pollinien sind länglich und aufrecht stehend, 400 bis 500 μm lang und 150 bis 180 μm breit. Die mit breiten Flügeln versehenen Caudikel sind breit-spatelförmig. Das längliche Corpusculum (oder Retinaculum) misst 140 bis 170 μm in der Länge und 50 bis 80 μm in der Breite. Nach R. Rintz bleiben die Blüten bis 10 Tage offen.[1]

Vorkommen

Hoya micrantha kommt in Indochina, Thailand und im südlichen Myanmar vor. Sie wächst dort im Tiefland epiphytisch oder halbepiphytisch auf Bäumen oder auch auf Steinen.

Taxonomie

Hoya micrantha wurde von Joseph Dalton Hooker (bot. Kürzel: Hook. f.) aus dem Mergui-Distrikt, Tenasserim, Myanmar erstbeschrieben[2]. Der erst von Rodda & Juhonewe (2013) bestimmte Lectotypus (im Herbarium der Royal Botanic Gardens in Kew) wurde von William Griffith gesammelt. Hoya pseudovalifolia Cost. aus Vietnam[3] ist nach Rodda & Simonsson Juhonewe (2013) ein Synonym von Hoya micrantha Hook.f.

Hoya micrantha wird der Sektion Acanthostemma in der Gattung Hoya zugeordnet.

Quellen

Literatur

  • Dale Kloppenburg, Ann Wayman: The World of Hoyas - a pictorial guide. A revised version. 248 S., Orca Publishing Company, Central Point, Oregon, 2007, ISBN 0-9630489-4-5 (S. 172/3)
  • Michele Rodda, Nadhanielle Simonsson Juhonewe: The taxonomy of Hoya micrantha and Hoya revoluta (Apocynaceae, Asclepioideae). In: Webbia: Journal of Plant Taxonomy anf Geography, Volume 68, Issue 1, 2013, S. 7–16. doi:10.1080/00837792.2013.802937
  • Surisa Somadee, Jens Kühne: Hoya 200 verschiedene Wachsblumen. 96 S., Formosa-Verlag, Witten 2011, ISBN 978-3-934733-08-4 (S. 64)

Einzelnachweise

  1. Richard E. Rintz: The Peninsular Malaysian species of Hoya (Asclepiadaceae). Malayan Nature Journal, 30: 467-522, Kuala Lumpur 1978 (S. 472).
  2. Joseph Dalton Hooker: The Flora of British India. Volume 4. 780 S., (Publikationsdaten; S. 1–256: Juni 1883; S. 257–512: Januar 1884; S. 513–780: August 1885) eingescannt bei www.biodiversitylibrary.org (S. 55)
  3. Julien Costantin: Hoya. In: Henri Lecomte (Hrsg.): Flore générale de l'Indo-Chine. Tome 4: Asclépiadacées à Amarantacées. S. 125–141, Paris, Masson, 1912 Online bei Biodiversity Heritage Library, hier S. 139.
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