Hermann DrüeHermann Drüe (* 17. Mai 1933 in Bad Godesberg; † 13. Oktober 2022 in Bonn)[1] war ein Universitätsprofessor der allgemeinen Psychologie der Universität zu Köln und habilitierter Professor der Philosophie (Phänomenologie) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. LebenDrüe studierte ab 1953 in Bonn und München. Er erwarb das Diplom in Psychologie und absolvierte das philologische Staatsexamen. Im Jahr 1960 wurde er in Philosophie mit der Dissertation Husserls Stellung zur Psychologie[2] promoviert. Nach praktischer Tätigkeit als Direktor des Schulpsychologischen Dienstes in Bonn wechselte er an die Universität Mainz und habilitierte sich dort mit der Schrift „Psychologie aus dem Begriff“[3] in Philosophie. Er erhielt Rufe nach Bamberg, Nijmegen und Köln, wo er von 1975 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1998 Direktor des Instituts für Psychologie war.[4] ForschungsschwerpunkteDrües Forschungsgebiet betraf das Verhältnis von Psychologie und Philosophie. Dem Forschungsstand der Nachkriegszeit entsprechend untersuchte er dieses Verhältnis zunächst bei Edmund Husserl. Unter Heranziehung des damals noch unveröffentlichten Nachlasses wies er nach, dass Husserl nicht nur – was bekannt war – in logischer Einsicht Antipsychologist war, sondern auch eine Psychologie als strenge Wissenschaft erstellen wollte. Deren theoretisches Gerüst konnte Drüe aus dem Nachlass vollständig aufweisen. In seiner Habilitationsschrift untersuchte er Hegels Psychologie der Person: In ihr spielt Erfahrung weder als Methode noch als Kriterium eine bedeutende Rolle. Das Subjektive verschwindet im Denken des Begriffs; die Passivität es Erlebens wird in den Charakter der Tätigkeit übersetzt. Die Entstehung der Person wird nicht als Ergebnis einer Genesis, sondern der Praxis und Poiesis gedeutet. Das Subjekt ist nur durch die Arbeit des Begriffs wahr. In späteren Arbeiten untersuchte Drüe u. a. die Stellung von Philosophie und Psychologie in der Ästhetik, zum Beispiel bei Wilhelm Wundt, den Zerfall der Gottesbeweise in der Neuzeit und die Stellung des Gewissens im abendländischen Denken. In dem von Herbert Schnädelbach herausgegebenen Kommentar zu Hegels Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften bearbeitete er den subjektiven Geist. Werke
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Einzelnachweise
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