Henning Friedrich Carl Graf von Bassewitz, auch Henning Carl Friedrich Graf von Bassewitz[1], unter Hinzufügung des Besitznamens auch von Bassewitz-Schwiessel (* 27. Oktober 1817 in Schwerin; † 15. Dezember 1885 in Sternberg) war Mecklenburg-Strelitzscher Regierungsrat, Mecklenburg-Schwerinscher Staatsminister und Mitglied des Konstituierenden Reichstags des Norddeutschen Bundes.[2]
Familie
Henning von Bassewitz entstammte der alten mecklenburgischen Adelsfamilie von Bassewitz. Er war Sohn des Kammerherrn und Gutsbesitzer auf Prebberede, Adolph Christian Ulrich Graf von Bassewitz (1787–1841), und dessen Frau Wilhelmine Luise Albertine Karoline, geb. von Levetzow (1794–1862). Verheiratet war er seit 1847 mit (Karoline Georgine) Marie, geb. von Behr.[3] Das Paar hatte folgende Kinder:
- ⚭ 1873 Marie Freiin von Steinaecker (1854–1878)
- ⚭ 1880 Helene von Kleist-Retzow (1860–1892)
- ⚭ 1894 Dorothee Krell (* 1873)
- Helene (* 1853)
- Maria (* 1856) ⚭ 1880 Limbrecht Graf von Schlieben
- Ernst-Henning (1858–1926) ⚭ 1885 Luise von Neumann-Cosel (1864–1936)
Leben
Bassewitz ging als Zögling wie seine Brüder Adolph, Bernhard und Karl ab 1829[5] auf die Ritterakademie zu Brandenburg. Dann studierte er in Rostock[6] und Berlin Rechtswissenschaften. In Rostock wurde er 1834 Mitglied des Corps Vandalia Rostock.[7] Er bereitete sich auf den Preußischen Staatsdienst vor, trat jedoch 1842 in mecklenburg-strelitzsche Dienste, wo er als Kammerherr Mitglied des großherzoglichen Hofstaats und von 1842 bis 1848 als Regierungsrat Mitglied der dortigen Regierung war. Bei der Regierungsumbildung in Mecklenburg-Strelitz im Zuge der 1848er Revolution wurde er 1848 außer Dienst gestellt. Ab 1851[8] war Bassewitz Landrat des Herzogtums Güstrow, das den ständischen Wendischen Kreis von Mecklenburg umfasste. Daneben wird Bassewitz als Gutsbesitzer auf Schwiessel genannt.
Ab 1867 war er Mitglied des Konstituierenden Reichstags des Norddeutschen Bundes und des Zollparlaments für den Reichstagswahlkreis Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin 4 (Ritterschaftliche Güter).[9]
Von 1869 bis 1885 war er Präsident des Staatsministeriums von Mecklenburg-Schwerin und Minister des Auswärtigen sowie Vorstand des Hofstaats des Großherzoglichen Hauses ebenda. Daneben war er Bevollmächtigter beim Bundesrat des Deutschen Reiches.[10]
Quellen
- Anke John: Bassewitz Henning Friedrich Carl, Graf von. In: Andreas Röpke (Hrsg.): Biographisches Lexikon für Mecklenburg. Band 7 (2013), Schmidt-Römhild, Rostock 2013, ISBN 978-3-79-50375-2-9, S. 14–16. Univ. Rostock
- Hans Friedrich von Ehrenkrook, Friedrich Wilhelm Euler, Walter von Hueck: Genealogisches Handbuch der Gräflichen Häuser. A (Uradel) 1973, Band VII, Band 73 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. u. a. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1973, ISSN 0435-2408, S. 6 ff. (Verwandtschaft)
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. Teil A (Uradel). 115. Jahrgang. 1942, Justus Perthes, Gotha 1941, S. 42 ff.
Einzelnachweise
- ↑ Unter dieser Namensform erscheint er ab 1843 stets in Staatskalendern von Mecklenburg-Strelitz.
- ↑ Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch. (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989. ISBN 3-7700-5151-3, Kurzbiographie S. 373.
- ↑ Wohl aus dem Hause Roggow.
- ↑ Teilweise nach: Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser 1891, Justus Perthes, Gotha Herbst 1890, S. 65.
- ↑ Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 1705 - 1913. In: Verein der ehemaligen Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. (Hrsg.): Zöglingsverzeichnis I von IV. Zöglinge Graf Adolph, Henning Karl Friedrich, Bernhard, Karl, Grafen von Bassewitz-No.: 887 und 890, 953, 1023. Selbstverlag, Belzig, Ludwigslust 1913, DNB 361143532, S. 179 f.
- ↑ In der Matrikel dort ist er nicht nachweisbar.
- ↑ Kösener Korps-Listen von 1798 bis 1910, Hrsg. Karl Rügemer. Verlag der Academischen Monatshefte, Druck Carl Gerber GmbH München, Starnberg 1910, 185, 365.
- ↑ In anderen Quellen fälschlich: ab 1853.
- ↑ Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage, Carl Heymanns Verlag, Berlin 1904, S. 270.
- ↑ Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser 1891, Justus Perthes, Gotha Herbst 1890, S. 65.
Weblinks
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