Hans Ludwig Windisch war das vierte von fünf Kindern des Sprachwissenschaftlers und Hochschullehrers Ernst Windisch und dessen Frau Berta, eine geborene Roscher. Er besuchte die Bürgerschule und das Gymnasium in Leipzig und studierte Theologie und Philosophie an den Universitäten Leipzig, Marburg und Berlin. Von 1904 bis 1905 leistete er seine Wehrpflicht ab und wurde als Unteroffizier entlassen.
1906 promovierte Windisch zum Dr. phil. an der Universität Leipzig, 1908 erhielt er das Lizenziat. Noch im selben Jahr habilitierte er sich für Neutestamentliche Theologie und arbeitete zunächst als Religionslehrer in Leipzig. 1914 wurde Windisch ordentlicher Professor für Neues Testament und altchristliche Literatur an der Universität Leiden, wo er eine ausgedehnte Lehr- und Forschungstätigkeit entfaltete. Während seiner Zeit in Leiden knüpfte er Verbindungen zur internationalen Fachwissenschaft und schrieb u. a. Kommentarwerke und Monographien. Bereits 1912 begründete Windisch die Reihe Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament, deren Herausgeber er bis 1934 blieb.
Friedrich Wilhelm Horn: Hans Windisch. Theologe, Exeget und Religionsgeschichtler an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (1929–1935). In: Swantje Rinker, Felix John (Hrsg.): Exegese in ihrer Zeit. Ausleger neutestamentlicher Texte. Porträts, zusammengestellt anlässlich des 350-jährigen Bestehens der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Seite 141–157, Evang. Verlags-Anstalt, Leipzig 2015, ISBN 978-3-374-04170-1.
Christian Stephan: Die stumme Fakultät – Biographische Beiträge zur Geschichte der Theologischen Fakultät der Universität Halle. Seite 163–166; Janos Stekovics, Dößel 2005. ISBN 3-89923-103-1
↑Past Members: Hans L. Windisch. Königlich Niederländische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 14. August 2023 (mit Link zur Biografie, niederländisch).