Ha-Schem Ha-MephoraschHa-Schem Ha-Mephorasch (השם המפורש ha-Shem ha-mefôrash „der ausdrücklich (festgelegte) Name“, auch ha-Shem ha-mejûchad „der spezielle Name“[1]), auch Schemhamphorasch[2], ist eine der Bezeichnungen Gottes im Judentum. Es handele sich um den „voll ausgeführten Namen Gottes“; das Tetragramm JHWH als „voll ausgeführter Name“ wurde „[s]eit der Zerstörung des Tempels […] vollends tabuisiert, damit allerdings auch Tür und Tor für ‚geheime‘ Spekulationen geöffnet“.[3] Rezeption im JudentumIn der rabbinischen Überlieferung ist „vom Shem ha-mefôrash als dem voll ausgeführten Gottesnamen die Rede, was zu allerlei Spekulationen über dessen Bedeutung und Form Anlass gegeben hat“.[4] Dazu gehören Spekulationen über Gottesnamen mit 24, 48 und 72 Buchstaben[4] oder eine Gesamtheit der „zweiundsiebzig, heiligen Namen Gottes, von denen jeder ein Engel ist“[2]. Unter anderem der Kabbalist Josef ben Abraham Gikatilla leitete den Ausdruck nicht von der Wurzel PRSh „ausbreiten“, „ausführen“, „erklären“, sondern von der gleichgeschriebenen Wortwurzel „absondern“ ab, entsprechend steht Shem ha-mefôrash hier für den „Besonderen Namen“[4]; dieser Name, so Gikatilla im Ginnat Egoz, sei wie Gott nicht entstanden[5]:
– Josef Gikatilla: Ginnat Egoz[6] Meist wird er jedoch ha-Shem ha-mejûchad „der spezielle Name“ genannt, „weil er allein und speziell für den Gott Israels gilt“[4] und, wie es in Sha`arê ‘orah heißt, „speziell für Israel allein vorgesehen ist und die anderen Nationen daran keinen Anteil haben“[7]. Rezeption außerhalb des JudentumsAntijudaismusDas antijudaistische Motiv der Judensau geht oftmals mit der Schmähung der Bezeichnung Schemhamphorasch einher, und Martin Luther gab einer 1543 veröffentlichten Schmähschrift gegen die Juden den Titel Vom Schem Hamphoras und vom Geschlecht Christi. Satanismus und MetalIm Satanismus und der Metal-Subkultur findet diese Bezeichnung Gottes ebenfalls Verwendung. Die Aufnahme The Satanic Mass von Anton Szandor LaVey, 1968 auf der gleichnamigen LP veröffentlicht, enthält mehrere Passagen, in denen LaVey den Namen ausspricht und dies von anderen Beteiligten der Messe wiederholt wird, gefolgt vom Ausruf „Hail Satan!“ nach demselben Schema (der jedoch im Gegensatz zum Shemhamforash in der letzten dieser Passage jeweils dreimal im Wechsel ausgesprochen wird). Das daran stark angelehnte Ritual Rites of Spring wird ebenso verfahren wie bei der letzten dieser Passagen in LaVeys Messe.[8] Meldungen der von LaVey gegründeten Church of Satan enden gelegentlich mit den Worten: „Shemhamforash! Hail Satan!“[9][10][11][12], in der französischen Version mit: „Shemhamforash! Salut à Satan!“[13]. Der Artikel Encouraging Magical Concepts[14] hingegen enthalten nur Shemhamforash ohne den Ausruf „Hail Satan!“. Die finnische Band Impaled Nazarene gab ihrer ersten Demoaufnahme den Titel Shemhamforash (1991), Grand Belial’s Key aus den Vereinigten Staaten veröffentlichte ein Lied dieses Namens auf der ersten Demoaufnahme Goat of a Thousand Young (1992) und dem Debütalbum Mocking the Philanthropist (1997); die schweizerische Band Amon nannte ihr einziges Album (1995) Shemhamforash, die deutsche Band Aeba gab ihrem vierten Album den Titel Shemhamforash – Des Hasses Antlitz (2004). Die polnische Black-/Death-Metal-Band Behemoth veröffentlichte auf dem Album Evangelion (2009) einen Titel namens Shemhamforash, welcher viele Gewalttaten Gottes auflistet und im letzten Vers lediglich mit „Shemhamforash“ endet. Film und Fernsehen
Nachweise
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