Hölle 6 (Weismain)

Hölle 6 (Weismain)
Das spätmittelalterliche Gerberhaus Hölle 6, links daneben Hölle 8, Aufnahme vom August 2014

Das spätmittelalterliche Gerberhaus Hölle 6, links daneben Hölle 8, Aufnahme vom August 2014

Daten
Ort Weismain,
Hölle 6
Baustil spätmittelalterlicher Massivbau mit neuerem Aufbau
Baujahr Spätes 15. bis frühes 16. Jahrhundert
Grundfläche ca. 65 m²
Koordinaten 50° 5′ 3″ N, 11° 14′ 16,5″ OKoordinaten: 50° 5′ 3″ N, 11° 14′ 16,5″ O

Das Gebäude Hölle 6 ist ein im Kern spätmittelalterliches ehemaliges Gerberhaus in der oberfränkischen Stadt Weismain. Es ist das älteste erhaltene Gerberhaus Weismains und verfügt über die älteste Bausubstanz der Stadt. Unter der Nummer D-4-78-176-47 ist das Haus als Baudenkmal durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege geschützt.[1]

Geschichte

Das Gebäude wurde ursprünglich im späten 15. bis frühem 16. Jahrhundert als Gerberhaus errichtet.[2] Es folgten diverse Um- und Ausbauten am Gebäude, das Mitte des 20. Jahrhunderts zeitweise auch als Kfz-Werkstatt diente.

Architektur und Baufunktionsbeschreibung

Das traufständige Gebäude hat einen etwa quadratischen Grundriss und zwei massive Stockwerke. Den Abschluss bildet ein Satteldach aus neuerer Zeit.[2] An der straßenabgewandten Seite des Gebäudes befindet sich der Eingang zu einem Gewölbekeller, der den Gerbern zur kurzzeitigen Lagerung der noch frischen Felle bei niedriger Temperatur diente.[2] Die zum Weiß- und Rotgerben benötigten Kalk- und Lohegerbgruben befanden sich bis ins 19. Jahrhundert im Erdgeschoss des Hauses. Getrocknet wurden die gegerbten Felle an Stangen an der Hauswand. Eine Galerie zum Trocknen, wie bei den meisten Gerberhäusern üblich, hatte das Gebäude nicht.[2]

Siehe auch

Literatur

  • Peter Ruderich: Kunst- und Architekturgeschichte Weismains vom 13. bis zum 20. Jahrhundert. In: Günter Dippold (Hrsg.): Weismain, Band 2, Weismain 1996, ISBN 3-9804106-0-9, S. 81–200

Einzelnachweise

  1. Denkmalliste für Weismain (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
  2. a b c d Ruderich (1996), S. 109f.