Die Ortschaft Gurk liegt im Westen des Bezirks Sankt Veit an der Glan, im Norden der Gemeinde Gurk, auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Gurk, im Talboden des Gurktals. Im Osten des Orts liegt das Stift Gurk. Der historische Ortskern des Marktorts befindet sich südwestlich des Stifts, am Domplatz und entlang der Hauptstraße, linksseitig der Gurk. Außerdem erstreckte sich der Ort zur Zeit der Erstellung des Franziszeischen Katasters bereits über die Gurkinsel (Sandboden) und südlich des Stifts auch auf die rechte Seite der Gurk (Schmergasse, Pisweger Straße).
Der Ort liegt an der Gurktal Straße. Während diese Hauptverkehrsachse durch das Gurktal früher südlich des Stifts und entlang der Gurker Hauptstraße verlief, verläuft die Gurktal Straße im Ortsbereich heute auf der Trasse der 1968 stillgelegten und demontierten Gurktalbahn, die nördlich am alten Ortskern vorbeiführte.[2] Der Bereich nördlich der heutigen Gurktal Straße, der mittlerweile flächenmäßig etwa die Hälfte des Ortsgebiets umfasst, wurde erst ab dem dritten Viertel des 20. Jahrhunderts intensiv bebaut.
Zur Ortschaft Gurk wird auch die Rotte Finsterbach gerechnet, die etwa 500 m Luftlinie südöstlich des Stifts, rechts der Gurk, liegt.
Geschichte
In den Dom eingearbeitete und ergrabene Steindenkmäler lassen vermuten, dass hier in der Antike ein keltisches und auch ein römisches Heiligtum bestanden. 898 schenkte Arnulf von Kärnten dem Zwentibolch einen Hof zu Gurk. Zwentibolchs Nachfahrin Hemma von Gurk gründete hier in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts ein Frauenkloster. 1072 wurde Gurk Bischofssitz. 1140 begann man mit dem Bau des Doms zu Gurk, der 1200 fertiggestellt wurde. 1228 wurde Gurk als Markt erwähnt. Da die Gurker Bischöfe ab dem 13. Jahrhundert im Nachbarort Straßburg residierten, wurde Gurk nie zu einer Stadt; andererseits blieb so der romanische Dom von späteren Umbauten verschont. Nach Zerstörungen durch die Türken 1474 wurden Dom und Stift befestigt.[3]
Bei Gründung der Ortsgemeinden Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Gurk zum Hauptort der gleichnamigen Gemeinde.
Bevölkerungsentwicklung
Für die Ortschaft ermittelte man folgende Einwohnerzahlen:
2001: 224 Gebäude (davon 190 mit Hauptwohnsitz) mit 391 Wohnungen; 861 Einwohner und 33 Nebenwohnsitzfälle; 358 Haushalte; 41 Arbeitsstätten, 24 land- und forstwirtschaftliche Betriebe[12]
↑Siegfried Hartwagner: Kärnten. Der Bezirk St. Veit an der Glan. Seine Kunstwerke, Historischen Lebens- und Siedlungsformen (= Österreichische Kunstmonographie Band VIII), St. Peter, Salzburg 1977. S. 80.
↑Siegfried Hartwagner: Kärnten. Der Bezirk St. Veit an der Glan. Seine Kunstwerke, Historischen Lebens- und Siedlungsformen (= Österreichische Kunstmonographie Band VIII), St. Peter, Salzburg 1977. S. 80ff.
↑K. K. Statistische Central-Commission: Orts-Repertorium des Herzogthumes Kärnten. Auf Grundlage der Volkszählung vom 31. Dezember 1869. Carl Gerold’s Sohn, Wien 1872. S. 67.
↑K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. December 1880. Alfred Hölder, Wien 1882. S. 53.
↑K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorien der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. V. Kärnten. Alfred Hölder, Wien 1894. S. 54.
↑K. K. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1900. V. Kärnten. K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1905. S. 72.
↑Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium der Österreichischen Länder. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. V. Kärnten. Verlag der Staatsdruckerei, Wien 1918. S. 36.
↑Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930. Abschnitt Kärnten, S. 15.
↑handschriftlicher Nachtrag im Ortsverzeichnis 1923 (Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930.) mit der Signatur II 28238 der Universitätsbibliothek Klagenfurt. Abschnitt Kärnten, S. 15.
↑Österreichisches Statistisches Zentralamt: Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 21. März 1961. Österreichische Staatsdruckerei, 1965. S. 255.
↑Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis 2001 Kärnten. Wien 2004. S. 104.
↑Amt der Kärntner Landesregierung, Landesstelle für Statistik: Kärntner Ortsverzeichnis. Gebietsstand 1. 1. 2014. Klagenfurt, 2014. S. 41.
↑Amt der Kärntner Landesregierung, Landesstelle für Statistik: Ortsverzeichnis Kärnten. Daten Volkszählung 2021. Klagenfurt, 2024. S. 38.