Der Große Preis von Südafrika 1972 (offiziell Sixth AA Grand Prix of South Africa) fand am 4. März auf dem Kyalami Grand Prix Circuit in Midrand statt und war das zweite Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1972.
Berichte
Hintergrund
Carlos Pace startete beim zweiten WM-Lauf der Saison in einem Kunden-March unter der Regie von Frank Williams seine Formel-1-Karriere. Mike Hailwood begann bei diesem Rennen sein Engagement als Surtees-Werksfahrer, nachdem er den Großen Preis von Argentinien sechs Wochen zuvor wegen anderweitiger Verpflichtungen ausgelassen hatte. Ebenfalls dort nicht am Start gewesen war Jean-Pierre Beltoise, der aufgrund seiner Beteiligung am tödlichen Unfall von Ignazio Giunti, der sich ein Jahr zuvor an gleicher Stelle ereignet hatte, juristische Konsequenzen befürchtete. Für den nun folgenden Südafrika-GP wurde er zum ersten Mal als B.R.M.-Werksfahrer gemeldet.
Das deutsche Team Eifelland Caravans debütierte bei diesem Rennen. Eingesetzt wurde ein nach Entwürfen des Designers Luigi Colani modifizierter March 721 mit Rolf Stommelen am Steuer. Der Wagen trug nach den Umbaumaßnahmen die Bezeichnung Eifelland Typ 21.
Entsprechend der in Südafrika seit einigen Jahren gängigen Praxis wurde das Feld durch mehrere einheimische Privatfahrer aufgestockt.
Training
Der Sieger des ersten Saisonrennens, und folglich der Führende in der Weltmeisterschaft, Jackie Stewart qualifizierte sich mit seinem Tyrrell für die Pole-Position, wobei er die Rundenzeiten von Ferrari-Pilot Clay Regazzoni und Emerson Fittipaldi im Lotus 72D um wenige Zehntelsekunden unterbot. Da die zweite Startreihe von Hailwood und Denis Hulme gebildet wurde, befanden sich fünf verschiedene Fahrzeuge auf den fünf vordersten Startplätzen.[1]
Rennen
Zu Beginn des Rennens lag Hulme kurz in Führung, wurde aber in der zweiten Runde von Stewart überholt. Regazzoni war nach einem schlechten Start ins Mittelfeld zurückgefallen.
An der Spitze konnte sich Stewart einen Vorsprung auf seine Verfolger herausfahren, während sich Hulme, Fittipaldi und Hailwood, die sich um Platz zwei duellierten, ebenfalls vom Rest des Feldes absetzen konnten.
Nachdem Stewart in Runde 45 wegen eines Getriebeschadens hatte aufgeben müssen und Hailwood ebenfalls bereits wegen eines Aufhängungsschadens ausgefallen war, übernahm Fittipaldi die Führung vor Hulme.
In Runde 57 schaffte es Hulme, an dem nun mit Handlingproblemen kämpfenden Fittipaldi vorbeizuziehen und einen Sieg sicherzustellen. Nach dem technisch bedingten Zurückfallen von Chris Amon erreichte Peter Revson im zweiten Werks-McLaren den dritten Platz.[2]
Meldeliste
Anmerkungen
- ↑ a b Die mit einem "T" hinter der Startnummer versehenen Wagen standen ihren jeweiligen Fahrern als T-Car zur Verfügung, kamen jedoch nicht zum Einsatz.
Klassifikationen
Startaufstellung
Pos.
|
Fahrer
|
Konstrukteur
|
Zeit
|
Ø-Geschwindigkeit
|
Start
|
01
|
Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart
|
Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford
|
1:17,0
|
191,875 km/h
|
01
|
02
|
Schweiz Clay Regazzoni
|
Italien Ferrari
|
1:17,3
|
191,131 km/h
|
02
|
03
|
Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi
|
Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford
|
1:17,4
|
190,884 km/h
|
03
|
04
|
Vereinigtes Konigreich Mike Hailwood
|
Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford
|
1:17,4
|
190,884 km/h
|
04
|
05
|
Neuseeland Denis Hulme
|
Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford
|
1:17,4
|
190,884 km/h
|
05
|
06
|
Vereinigte Staaten Mario Andretti
|
Italien Ferrari
|
1:17,5
|
190,637 km/h
|
06
|
07
|
Belgien Jacky Ickx
|
Italien Ferrari
|
1:17,7
|
190,147 km/h
|
07
|
08
|
Frankreich François Cevert
|
Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford
|
1:17,8
|
189,902 km/h
|
08
|
09
|
Schweden Ronnie Peterson
|
Vereinigtes Konigreich March-Ford
|
1:17,8
|
189,902 km/h
|
09
|
10
|
Australien Tim Schenken
|
Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford
|
1:17,8
|
189,902 km/h
|
10
|
11
|
Frankreich Jean-Pierre Beltoise
|
Vereinigtes Konigreich B.R.M.
|
1:17,9
|
189,659 km/h
|
11
|
12
|
Vereinigte Staaten Peter Revson
|
Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford
|
1:18,0
|
189,415 km/h
|
12
|
13
|
Neuseeland Chris Amon
|
Frankreich Matra
|
1:18,0
|
189,415 km/h
|
13
|
14
|
Vereinigtes Konigreich Graham Hill
|
Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford
|
1:18,1
|
189,173 km/h
|
14
|
15
|
Argentinien Carlos Reutemann
|
Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford
|
1:18,2
|
188,931 km/h
|
15
|
16
|
Neuseeland Howden Ganley
|
Vereinigtes Konigreich B.R.M.
|
1:18,3
|
188,690 km/h
|
16
|
17
|
Sudafrika 1961 Dave Charlton
|
Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford
|
1:18,5
|
188,209 km/h
|
17
|
18
|
Vereinigtes Konigreich Peter Gethin
|
Vereinigtes Konigreich B.R.M.
|
1:18,7
|
187,731 km/h
|
18
|
19
|
Australien Dave Walker
|
Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford
|
1:18,7
|
187,731 km/h
|
19
|
20
|
Italien Andrea de Adamich
|
Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford
|
1:18,9
|
187,255 km/h
|
20
|
21
|
Osterreich Niki Lauda
|
Vereinigtes Konigreich March-Ford
|
1:18,9
|
187,255 km/h
|
21
|
22
|
Frankreich Henri Pescarolo
|
Vereinigtes Konigreich March-Ford
|
1:19,0
|
187,018 km/h
|
22
|
23
|
Osterreich Helmut Marko
|
Vereinigtes Konigreich B.R.M.
|
1:19,1
|
186,781 km/h
|
23
|
24
|
Brasilien 1968 Carlos Pace
|
Vereinigtes Konigreich March-Ford
|
1:20,3
|
183,990 km/h
|
24
|
25
|
Deutschland Rolf Stommelen
|
Deutschland Eifelland-Ford
|
1:20,4
|
183,761 km/h
|
25
|
26
|
Rhodesien John Love
|
Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford
|
1:21,0
|
182,400 km/h
|
26
|
27
|
Sudafrika 1961 William Ferguson
|
Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford
|
1:31,9
|
160,766 km/h
|
DNS
|
Rennen
WM-Stände nach dem Rennen
Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e). In der Konstrukteurswertung zählten dabei nur die Punkte des bestplatzierten Fahrers eines Teams.
Fahrerwertung
Konstrukteurswertung
Einzelnachweise
- ↑ „Training“ (Memento vom 26. September 2015 im Internet Archive) (Motorsportarchiv.de; abgerufen am 12. Juli 2011)
- ↑ „Bericht“ (abgerufen am 12. Juli 2011)
Weblinks