Großer Preis von Las Vegas 2024
Der Große Preis von Las Vegas 2024 (offiziell Formula 1 Heineken Silver Las Vegas Grand Prix 2024) fand am 23. November auf dem Las Vegas Strip Circuit in Paradise statt und war das 22. Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2024. BerichtHintergrundNach dem Großen Preis von São Paulo führte Max Verstappen in der Fahrerwertung mit 62 Punkten vor Lando Norris und mit 86 Punkten vor Charles Leclerc. In der Konstrukteurswertung führte McLaren-Mercedes mit 36 Punkten vor Ferrari und mit 49 Punkten vor Red Bull. Verstappen konnte an diesem Wochenende zum ersten Mal in der Saison vorzeitig Weltmeister werden. Dafür durfte Norris maximal zwei Punkte mehr als Verstappen erzielen, da bei Punktegleichheit am Ende der Saison Verstappen aufgrund der höheren Anzahl an Siegen Weltmeister sein würde.[1] Pirelli stellte den Fahrern die Reifenmischungen C3 Hard (weiß), C4 Medium (gelb) und C5 Soft (rot) sowie Cinturato Intermediates (grün) und Cinturato Full-Wets (blau) für nasse Bedingungen zur Verfügung.[2] Im Vorfeld des Rennwochenendes wurde FIA-Renndirektor Niels Wittich entlassen. Als sein Nachfolger wurde der bisherige Renndirektor der Formel 2 und Formel 3, Rui Marques, bekanntgegeben.[3][4] Vor dem Rennwochenende gab es einen Fahrerwechsel: Nachdem Kevin Magnussen beim Rennen in São Paulo krankheitsbedingt von Oliver Bearman vertreten wurde, kehrte er in sein Cockpit bei Haas zurück. Die Teams Williams, Kick Sauber und RB traten mit Sonderlackierungen zu diesem Grand Prix an.[5][6] Außerdem wird Alpine für die letzten drei Rennen der Saison mit pinker Lackierung antreten.[7] Als Rennkommissare für dieses Rennwochenende fungierten Nish Shetty (SGP), Matthew Selley (AUS), Vitantonio Liuzzi (ITA) und Dennis Dean (USA). Fernando Alonso (acht), Verstappen (sieben), Lance Stroll (fünf), Nico Hülkenberg (vier), Sergio Pérez, Esteban Ocon (jeweils drei), George Russell, Oscar Piastri, Franco Colapinto (jeweils zwei) und Carlos Sainz jr. (einer) gingen mit Strafpunkten ins Wochenende.[8] Mit Verstappen (einmal) trat ein ehemaliger Sieger zu diesem Grand Prix an. TrainingIm ersten freien Training setzte Lewis Hamilton mit 1:35,001 Minuten die Bestzeit vor Russell und Norris.[9] Das zweite freie Training entschied erneut Hamilton mit 1:33,825 Minuten für sich, gefolgt von Norris und Russell.[10] Im dritten freien Training stand erneut ein Mercedes ganz oben, Russell erzielte mit 1:33,570 Minuten die Bestzeit vor Piastri und Sainz jr.[11] QualifyingDas Qualifying bestand aus drei Teilen mit einer Nettolaufzeit von 45 Minuten. Im ersten Qualifying-Segment (Q1) hatten die Fahrer 18 Minuten Zeit, um sich für das Rennen zu qualifizieren. Alle Fahrer, die im ersten Abschnitt eine Zeit erzielten, die maximal 107 Prozent der schnellsten Rundenzeit betrug, qualifizierten sich für den Grand Prix. Die besten 15 Fahrer erreichten den nächsten Teil. Russell war Schnellster. Beide Aston Martin-Piloten, Valtteri Bottas, Alexander Albon und Pérez schieden aus. Für Pérez war es bereits das fünfte Q1-Aus in dieser Saison. Der zweite Abschnitt (Q2) dauerte 15 Minuten. Die zehn schnellsten Piloten qualifizierten sich für den dritten Teil des Qualifyings. Hamilton war Schnellster. Liam Lawson, Colapinto, Zhou Guanyu, Magnussen und Ocon schieden aus. Colapinto hatte kurz vor Ende der Session einen heftigen Unfall. In der letzten Schikane fuhr er links innen an die Mauer und wurde dann nach rechts in die Mauer geschleudert. Colapinto konnte zwar eigenständig aus dem Wrack aussteigen, begab sich allerdings direkt ins Medical Centre zur Untersuchung. Zu diesem Zeitpunkt war ein Rennstart noch nicht sicher.[12] Der finale Abschnitt (Q3) ging über eine Zeit von zwölf Minuten, in denen die ersten zehn Startpositionen vergeben wurden. Russell fuhr mit einer Rundenzeit von 1:32,312 Minuten die Bestzeit vor Sainz jr. und Pierre Gasly.[13] Für Russell war es die vierte Pole-Position in der Formel-1-Weltmeisterschaft. RennenNach seinem Unfall im zweiten Teil der Qualifikation musste am Williams von Colapinto unter Parc-fermé-Bedingungen gearbeitet werden, sodass er aus der Boxengasse starten musste. Beim Start konnte Russell seine Pole-Position in die Führung umwandeln. Dahinter startete Leclerc am besten und schob sich vom vierten auf den zweiten Platz vor. Nach einem erfolglosen Versuch von Leclerc, die Führung zu übernehmen, musste dieser zum Führenden abreißen lassen und fiel zurück. In der fünften Runde kam Alonso, der mit den weichen Reifen gestartet war, als erster an die Box zum Reifenwechsel. In dieser Zeit wurde gegen Piastri wegen eines möglichen Frühstartes ermittelt. Während sich vorne Russell nach dem versuchten Überholmanöver absetzen konnte, wurde Leclerc dahinter zunächst von seinem Teamkollegen Sainz jr. und dann auch von Verstappen überholt. Nachdem seine Reifen komplett eingebrochen waren und auch Sainz jr. Probleme mit seinen Reifen bekam, wurden beide Ferrari in der neunten bzw. zehnten Runde bereits zur Box gerufen. In der zehnten Runde fuhr dann auch Piastri zum Reifenwechsel und musste eine Fünf-Sekunden-Strafe absitzen, da er beim Start nicht richtig in der Startmarkierung stand. In Runde 11 kam es zu einem Kuriosum: Ocon fuhr an die Box, die Boxencrew von Alpine stand jedoch nicht bereit. Er fuhr durch die Boxengasse, ohne zu stoppen, verlor dadurch einige Positionen und musste eine Runde darauf erneut an die Box fahren. In der 15. Runde schied Gasly mit einem Motorschaden aus, in der 25. musste auch Albon seinen Williams mit Motorproblemen abstellen. Nachdem alle Fahrer an der Box waren, führte Russell vor Verstappen, Sainz jr., Leclerc und Hamilton. In der 28. Runde kamen Verstappen und Hamilton zu ihrem zweiten Boxenstopp, während die beiden Ferrari zunächst draußen blieben. Sainz jr. wurde zunächst angewiesen an die Box zu kommen, kurz vor der Einfahrt wurde ihm dann aber gesagt, dass er draußen bleiben soll, die Crew sei nicht vorbereitet. Beim Einfahren in die Box verlor er einige Sekunden, die er seiner Einschätzung nach hätte nutzen können, um vor Hamilton zu bleiben, der schließlich sowohl Sainz jr. als auch Leclerc überholte. Für das Überqueren der Boxeneinfahrtslinie bekam er allerdings keine Strafe.[14] In Runde 30 absolvierte der letzte verblieben WM-Rivale von Verstappen, Norris, seinen zweiten Boxenstopp und Sainz jr. rückte wieder auf den fünften Platz vor. In der nächsten Runde ging dann auch Leclerc zu seinem zweiten Stopp für einen weiteren Satz harter Reifen und kam als Fünfter zurück, nun hinter Sainz jr. Beide Ferrari überholten in den Schlussrunden dann noch Verstappen. Das Rennen endete schließlich mit einem Sieg von Russell, gefolgt von Hamilton und Sainz jr. Für Mercedes war es der erste Doppelsieg seit dem Großen Preis von São Paulo 2022, außerdem war Russell mit seinem zweiten Saisonsieg der siebte Fahrer, der in einer Saison mehr als ein Rennen gewinnen konnte, was ein Novum für die Formel-1-Weltmeisterschaft darstellt. Die restlichen Punkteplatzierungen belegten Leclerc, Verstappen, Norris, Piastri, Hülkenberg, Yuki Tsunoda und Pérez. Norris erzielte die schnellste Rennrunde und erhielt dafür einen zusätzlichen Punkt. Da Verstappen mehr Punkte als Norris erzielte, gewann ersterer vorzeitig seinen vierten Weltmeistertitel. Er zog damit mit Alain Prost und Sebastian Vettel gleich und ist nach Juan Manuel Fangio, Michael Schumacher, Vettel und Hamilton der fünfte Fahrer, der vier Weltmeistertitel in Folge gewinnen konnte. Zufälligerweise war dies das dritte Mal, dass der Fahrertitel in Las Vegas entschieden wurde, nachdem er dort bereits 1981 und 1982 zugunsten von Nelson Piquet bzw. Keke Rosberg entschieden wurde. In allen drei Fällen belegte der Fahrer, der die Meisterschaft gewann, den fünften Platz im Rennen. In der Fahrermeisterschaft war Verstappen somit uneinholbar, Norris hielt den zweiten Platz vor Leclerc. In der Konstrukteurswertung blieben die ersten drei Positionen unverändert. Meldeliste
KlassifikationenQualifying
Anmerkungen
Rennen
WM-Stände nach dem RennenDie ersten zehn des Rennens bekamen 25, 18, 15, 12, 10, 8, 6, 4, 2 bzw. 1 Punkt(e). Zusätzlich wurde ein Punkt für die schnellste Rennrunde vergeben, da der betreffende Fahrer unter den ersten Zehn ins Ziel kam. Fahrerwertung
Konstrukteurswertung
Einzelnachweise
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