Nachdem zu Beginn der Saison der Große Preis der USA West in Long Beach stattgefunden hatte, war für das Saisonfinale wie in den Jahren zuvor ein Großer Preis der USA Ost in Watkins Glen geplant gewesen. Da diese Strecke jedoch nicht mehr den damals aktuellen Sicherheitsanforderungen entsprach, wurde nach einer Alternative gesucht. Diese fand man in Form eines Stadtkurses auf dem Parkplatz des Caesars Palace in Las Vegas. Da die Stadt allerdings nicht im Osten der USA, sondern ebenso wie Long Beach eher westlich lag, musste eine neue Bezeichnung gewählt werden. Man entschied sich für Caesars Palace Grand Prix beziehungsweise für den Namen der Stadt, in der das Rennen stattfand. Dies hatte es zuvor lediglich einmal gegeben, und zwar beim Großen Preis von Pescara 1957.
Die Gerüchte, dass Niki Lauda nach zwei Jahren Unterbrechung 1982 in die Formel 1 zurückkehren werde, waren inzwischen zur Gewissheit geworden.
Gegenüber dem Großen Preis von Kanada drei Wochen zuvor gab es keinerlei Änderungen im Fahrerfeld. Vor dem Rennen führte Carlos Reutemann mit 49 Punkten die Fahrerwertung an. Von den Verfolgern hatten noch Nelson Piquet (48 Punkte) und Jacques Laffite (43 Punkte) Titelchancen. In der Konstrukteurswertung hatte dagegen Williams mit 86 Punkten einen uneinholbaren Vorsprung auf Brabham, dessen Fahrer Piquet und Hector Rebaque lediglich 59 Punkte gesammelt hatten.
Training
Der mit nur noch einem Punkt in der WM-Tabelle führende Reutemann qualifizierte sich für die Pole-Position, womit er die beste Ausgangsposition zum Gewinn des WM-Titels hatte, zumal sein Kontrahent Piquet nur den vierten Startplatz belegte. Der noch amtierende Weltmeister Alan Jones, der beabsichtigte, an diesem Wochenende seinen letzten Grand Prix zu bestreiten, stand neben seinem Teamkollegen in der ersten Reihe. Er weigerte sich jedoch, diesen beim Kampf um die WM zu unterstützen, da er sich selbst nach wie vor als Nummer eins des Teams ansah und ausschließlich eigene Siegambitionen verfolgte. Für den dritten Startplatz qualifizierte sich Gilles Villeneuve. Alain Prost und John Watson bildeten die dritte Startreihe vor Patrick Tambay und Bruno Giacomelli.[1]
Rennen
Während Jones die Führung übernahm, fiel Reutemann noch vor der ersten Kurve hinter Villeneuve, Prost und Giacomelli auf den fünften Rang zurück. Da Villeneuve zunächst die Verfolger merklich aufhielt, konnte sich Jones einen Vorsprung herausfahren, der zu einem ungefährdeten Sieg des Australiers in seinem vorerst letzten Rennen führte.
In der dritten Runde wurde Villeneuve von Prost überholt, in der vierten Runde Watson von Laffite. Die beiden Duellanten um den WM-Titel befanden sich zu diesem Zeitpunkt auf den Rängen sieben und acht außerhalb der Punkte. Diese Situation hätte Reutemann zum Gewinn des Titels gereicht. Villeneuve fiel in der 23. Runde mit defekter Benzineinspritzung aus. Zu diesem Zeitpunkt war er allerdings bereits von der Rennleitung wegen Überfahrens seiner Startmarkierung beim Start disqualifiziert worden.[2]
Ab der 17. Runde startete Piquet jedoch eine Aufholjagd, die ihn zunächst an seinem Kontrahenten vorbei und schließlich bis zur 33. Runde auf den dritten Rang nach vorn brachte. Reutemann gelangte unterdessen lediglich bis auf den fünften Rang nach vorn und wurde kurz darauf von Nigel Mansell auf Rang sechs verwiesen. In Runde 46 verdrängte ihn Giacomelli, der zwischenzeitlich auf den neunten Platz zurückgefallen war, wieder aus den Punkterängen. In derselben Runde nahm Prost, der durch einen Boxenstopp auf den sechsten Platz zurückgefallen war, wieder den zweiten Rang ein und verdrängte somit Piquet vom dritten Platz. Giacomelli und Mansell überholten den Titelanwärter ebenfalls, sodass dieser als Fünfter das Ziel erreichte und somit zwei WM-Punkte erhielt. Da Reutemann, der über weite Teile der Saison bis zuletzt die WM-Tabelle angeführt hatte, letztendlich als Achter mit einer Runde Rückstand auf den Sieger punktlos blieb, gewann schließlich Piquet seinen ersten WM-Titel mit einem Zähler Vorsprung.[3]
Nicht zuletzt die Probleme innerhalb des Williams-Teams haben zum Verlust des Fahrer-Titels geführt. Da sich Jones geweigert hatte, Reutemann zu unterstützen und der überwiegende Teil des Teams ihm beipflichtete, wurden keine Positionswechsel der beiden in Österreich und Italien angeordnet. Im Nachhinein betrachtet, hätte diese damals durchaus erlaubte Stallorder vermutlich zum Titelgewinn des Argentiniers geführt.[4]
Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e). In der Fahrerwertung wurden die besten elf Resultate, in der Konstrukteurswertung alle Resultate gewertet.
↑Kampf am Limit. Die Formel 1 Chronik 1950–2000, hrsg. v. Willy Knupp, RTL Buchedition: Zeitgeist Verlag: Düsseldorf/Gütersloh 2000, ISBN 3-89748-277-0, S. 225–226