Gonsbach
Der Gonsbach, in Mainz auch die Gonsbach, ist Teil eines Bachsystems der Stadt Mainz in Rheinland-Pfalz und ein linker Nebenfluss des Rheins. VerlaufDer Gonsbach und seine Zuflüsse durchfließen die Stadtteile Layenhof, Finthen, Gonsenheim und Mombach. Er selbst entsteht in Mainz-Finthen durch den Zusammenfluss von Aubach und Königsbornbach. Der Aubach stellt die größere Wassermenge, ist aber in seiner Wasserqualität bei Normalabfluss als mäßig bis stark verschmutzt zu bezeichnen. In Gonsenheim treten noch geringe Wassermengen aus dem sogenannten Hemelfloss und stärker aus Leichborn und Waschbach in den Hauptlauf ein, welche die Wasserqualität anheben. Es konnten 14 ehemalige untergeordnete Bäche rekonstruiert werden, von denen nachweislich mindestens zwei wichtige Zuflüsse in der Kanalisation abgeleitet werden. Der sogenannte Kirchborn in Finthen wurde zunächst 1892 beim Bau des Bahnhofs für die Dampfbahnlinie zum Teil verrohrt. In den 1960er Jahren wurde die Straße Am Kirchborn angelegt, der Bach verschwand dabei ganz von der Oberfläche. HydrologieDer Gonsbach ist, seiner Herkunft aus dem überwiegend kalkhaltigen Grundgestein Rheinhessens entsprechend, ein Karbonatbach. Er gehört zu einem seltenen und empfindlichen Gewässertyp der Trockengebiete mit geringer, aber relativ gleichmäßiger Wasserführung (MNQ ≈ 20 l/s im Jahr 1996, ≈ 8 l/s im Jahr 2005) und kurzen Auslaufzeiten der Quellen, die zum Teil von oberflächennahen und daher stark niederschlagsabhängigen schwebenden Grundwasserhorizonten gespeist werden. Aufgrund der klimatischen Veränderungen, d. h. verminderter Grundwasserspeisung, Überbauung von Einzugsgebieten, Effluenz und direkter Beschädigung (Waschbachquelle), nimmt die Abflussmenge in den letzten Jahren ab. Wichtige Zuflüsse wie der Königsborn liegen z. T. ab Juli für mehrere Monate trocken. WassergüteDer pH-Wert des Gonsbachs variiert zwischen 7,8 und 8,7. Auffällig ist der hohe, geogen bedingte Sulfatgehalt des Wassers (≈ 150 mg/l). Chloridspitzen treten nur während Einleitungen aus dem Kanalsystem auf. Das Wasser zeigt eine hohe Nitratbelastung um 40 mg/l, die vorwiegend aus dem Aubacheinzugsgebiet stammen; entsprechend hoch sind die Gehalte an Nitrit und Ammonium. Eine Belastung mit Pestiziden ist angesichts des Fehlens bestimmter Gruppen von niederen Tieren zu vermuten. RenaturierungIm Frühjahr 2013 wurden Arbeiten zur Renaturierung des Gonsbachs im Stadtteil Mainz-Gonsenheim gestartet, zunächst auf einer Länge von 1,2 km zwischen Mainzer Straße und dem Rückhaltebecken Lungenberg. Mit den Renaturierungsmaßnahmen reagierte die Stadt Mainz auf die Europäische Wasserrahmenrichtlinie, welche die EU-Mitgliedsstaaten dazu verpflichtet, bis 2015 einen guten Zustand ihrer Gewässer zu erreichen.[3] Kultur
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