Gemeinsam mit Hans Jürgen Wenzel aus Halle, Günther Eisenhardt aus Dessau und Thomas Müller aus Magdeburg begründete er Ende der 1970er Jahre die Komponistenklasse Halle, in der er Komposition und Kontrapunkt unterrichtete. Einige Absolventen der Einrichtung wurden bekannte Komponisten. Ab 1987 war er Lehrbeauftragter für die Musik des 20. Jahrhunderts am Institut für Musikwissenschaft der Martin-Luther-Universität in Halle. Außerdem war er Gastdozent bei Kompositionskursen im In- und Ausland. Domhardt war Mitglied des Zentralvorstandes des Verbandes der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR. In Halle (Saale) leitete er bis 1995 den Landesverband Sachsen-Anhalt Deutscher Komponisten e. V. und die Hallischen Musiktage. Darüber hinaus war er Initiator und künstlerischer Leiter der Konzertreihe „Annäherung – Neue Musik im Gespräch“ im Händel-Haus, die internationalen Komponisten ein Podium bot. In der Händelstadt wurden einem überregionalen Publikum Komponistenporträts westlicher Komponisten gezeigt.
Domhardts Musik wurde u. a. durch das Händelfestspielorchester Halle und das Gewandhausorchester Leipzig aufgeführt. Beim Festakt „20 Jahre Land und Landtag Sachsen-Anhalt“ (2010) in Magdeburg erklung seine Komposition Zu einer Radierung Goyas von 1970.[1]
Zuletzt lebte und wirkte Domhardt als freischaffender Komponist in Halle, wo er im Jahre 1997 starb.
1995: Akademie-Preis für Wissenschaft und Künste Sachsen-Anhalt (i.H.v. 10.000 DM) der Gesellschaft für Mitteldeutsche Musikgeschichte und der Akademie für Wissenschaft und Künste Sachsen-Anhalt[4]
Domhardts Musik erschien beim Deutschen Verlag für Musik in Leipzig, beim Verlag Neue Musik in Berlin, bei der C.F. Peters Musikverlag in Frankfurt am Main, beim Friedrich Hofmeister Musikverlag in Leipzig und beim Domus Verlag in Halle. Er komponierte Vokalmusik, darunter zahlreiche Lieder, eine Oper, Instrumentalmusik (Orchesterwerke, Konzerte und Kammermusik) sowie Hörspiel- und Schauspielmusiken.
1987: Leonid Leonow: Die Bändigung Badadoschkins – Regie: Peter Groeger
1987: Michail Schatrow: So werden wir siegen – Regie: Helmut Hellstorff
1988: Andrei Platonow: Die Stimme des Vaters – Regie: Peter Groeger
Sender Freies Berlin / Fachhochschule Brandenburg
1991: Lutz Volke: Vielleicht hätte sich Trapezunt gelohnt. Günter Eich – Ein Erinnern – Regie: Peter Groeger
DS Kultur
1992: Joachim Knauth: Aretino oder Ein Abend in Mantua – Regie: Peter Groeger
Literatur
Domhardt, Gerd. In: Wilfried W. Bruchhäuser: Komponisten der Gegenwart im Deutschen Komponisten-Interessenverband. Ein Handbuch. 4. Auflage. Deutscher Komponisten-Interessenverband, Berlin 1995, ISBN 3-555-61410-X, S. 233.
Thomas Buchholz: Die Verantwortung der Töne. Zum Tode des Komponisten Gerd Domhardt. In: Händel-Hausmitteilungen 1/1997, S. 38 f.
↑Torsten Gruß: „An die Arbeit“. Land und Landtag Schsen-Anhalt wurden 20. In: Präsident des Landtages von Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Festakt „20 Jahre Land und Landtag Sachsen-Anhalt“. Magdeburg 2010, S. 1f.
↑Gilbert Stöck: Neue Musik in den Bezirken Halle und Magdeburg zur Zeit der DDR. Kompositionen, Politik, Institutionen. Schröder, Leipzig 2008, ISBN 978-3-926196-50-7, S. 181.
↑Andreas Johannes Wiesand (Hrsg.): Handbuch der Kulturpreise. Preise, Ehrungen, Stipendien und individuelle Projektförderungen für Künstler, Publizisten und Kulturvermittler. 4. Neuausgabe, ARCult Verlagsbuchhandlung Kultur & Wissenschaft, Bonn 2001, ISBN 3-930395-24-X, S. 7.
↑Andreas Johannes Wiesand (Hrsg.): Handbuch der Kulturpreise. Preise, Ehrungen, Stipendien und individuelle Projektförderungen für Künstler, Publizisten und Kulturvermittler. 4. Neuausgabe, ARCult Verlagsbuchhandlung Kultur & Wissenschaft, Bonn 2001, ISBN 3-930395-24-X, S. 987.