George KoltanowskiGeorge Koltanowski (* 17. September 1903 in Antwerpen; † 5. Februar 2000 in San Francisco) war ein belgisch-US-amerikanischer Schachspieler. Bei Geburt hatte er den Vornamen Georges, den er später auf George verkürzte. LebenSeine größten Erfolge hatte Koltanowski in den 1930er Jahren, als er auf vielen internationalen Turnieren anzutreffen war. Sieger wurde er 1932 in Antwerpen sowie 1934 und 1935 in Barcelona. Auch gewann er 1923, 1927, 1930 und 1936 die belgische Landesmeisterschaft. Mit der belgischen Mannschaft nahm Koltanowski an den Schacholympiaden 1927 und 1928 teil,[1] auch bei der inoffiziellen Schacholympiade 1924 war er am Start.[2] Im Jahre 1938 emigrierte Koltanowski zunächst nach Südamerika, 1940 dann in die USA. Hier arbeitete er als Schachjournalist und leitete 52 Jahre lang die tägliche Schachecke des San Francisco Chronicle. Dort erschienen auch zahlreiche seiner Schachaufgaben. Insgesamt verfasste er über 19.000 Artikel, damit ist er der wohl produktivste Schachkolumnist aller Zeiten. Im Jahre 1944 lernte Koltanowski in New York seine Ehefrau Leah (* 1907) kennen. 1947 zogen sie nach Bay Area. Ab 1946 zog er sich vom aktiven Turnierspiel zurück. Lediglich bei der Schacholympiade 1952 spielte er zwei Partien für die Mannschaft der USA und erreichte Remisen gegen den Großmeister Alexander Kotow und den Internationalen Meister Tibor Flórián.[1] Von 1976 bis 1978 war Koltanowski Präsident der United States Chess Federation. Im Jahre 1982 wurde er zum Ehrenmitglied des Weltschachbundes FIDE ernannt.[3] 1986 wurde er in die Chess Hall of Fame aufgenommen, 1988 bekam er von der FIDE den Großmeister-Titel ehrenhalber verliehen, nachdem er bereits 1950 zum Internationalen Meister ernannt worden war. George Koltanowski starb 2000 an Herzproblemen. BlindschachKoltanowski stellte einen Weltrekord im Blind-Simultan-Schach auf: 1937 spielte er in Edinburgh gleichzeitig an 34 Brettern (+24 =10 −0). Am 4. Dezember 1960 spielte er in San Francisco mit nur zehn Sekunden Bedenkzeit pro Zug gegen 56 Gegner nacheinander Blindschach, wobei er 50 Partien gewann und nur sechsmal remisierte.[4] Eine seiner Spezialitäten war auch die ohne Ansicht des Brettes vorgeführte Springerwanderung. Durch solche publikumswirksamen Auftritte tat er sehr viel zur Popularisierung des Schachs. VeröffentlichungenEr schrieb die autobiographischen Bücher Adventures of a Chess Master (später In the dark) und With the Chess Masters sowie ein Buch über das von ihm bevorzugte Colle-System. Koltanowski war ein großer Erzähler von historisch nicht immer akkuraten Schach-Anekdoten,[5] die er Chessnicdotes nannte. SchachkompositionKoltanowski betätigte sich auch als Schachkomponist. Vorwiegend publizierte er Zweizüger, seltener Studien. George Koltanowski
San Francisco Chronicle, 1960
Lösung: Schriften (Auswahl)
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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