Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Gaoshan (Begriffsklärung) aufgeführt.
Die Gaoshan (chinesisch高山族, PinyinGāoshānzú) sind eine der 56 Nationalitäten der Volksrepublik China, die offiziell als eigenständige Völker „anerkannt“ worden sind. Der chinesische Begriff bezeichnet die Ureinwohner Taiwans,[1] das von der Volksrepublik China als „abtrünnige Provinz“ betrachtet wird. Gaoshan ist eine Sammelbezeichnung für die 16 offiziell von der Republik China (Taiwan) anerkannten indigenen Völkeraustronesischer Abstammung.[2]
Hattaway (s. Literaturverzeichnis) gibt für die Gaoshan der VR China 1.500 Amis, 1.300 Bunun und 510 Paiwan an. Für diese Zahlen gibt es aber keinerlei überprüfbare Belege. Bei den Volkszählungen wurden 1.650 (1982), 2.909 (1990), 4.461 (2000) und schließlich 4.015 (2010) Gaoshan gezählt. Das starke Bevölkerungswachstum von 1982 bis 2000 (170,36 %) beruht auf dem erhöhten Bedarf an politischer Repräsentation, der Menschen mit taiwanischen Vorfahren dazu ermutigte, sich ethnisch als Gaoshan zu definieren. Der leichte Rückgang in den letzten zehn Jahren geht darauf zurück, dass zum einen das Potential ausgeschöpft sein dürfte und zum anderen die Population stark überaltert war.
Verbreitung der Gaoshan auf Provinzebene in China nach den Daten des Zensus 2010 (Stichtag 1. November 2010)
Sehr wenige Gaoshan beherrschen Reste verschiedener Sprachen der Ureinwohner Taiwans. Im Bereich der Religion dürfte inzwischen eine weitgehende Anpassung an die Han-Chinesen erfolgt sein. Möglicherweise existieren noch Überreste autochthoner Glaubensvorstellungen.
Literatur
Paul Hattaway: Operation China. Introducing all the Peoples of China. Carlisle/U.K., Pasadena/CA 2000, S.39, 93, 425 (englisch).
Yin Ma, Yongling Chen u. a.: Die nationalen Minderheiten in China. Beijing 1990, S.597–608.