Furna GR
Furna (im walserdeutschen Ortsdialekt Furnä ,[5] rätoromanisch ) ist eine politische Gemeinde in der Region Prättigau/Davos des Kantons Graubünden in der Schweiz. GeographieDie Streusiedlung Furna liegt im mittleren Prättigau am Osthang des Furner Bergs (1824 m ü. M.). Das ausgedehnte Territorium umfasst im Wesentlichen die linke Talseite des Furner Bachs, eines rund 10 km langen linken Nebenflusses der Landquart. Im Süden wird das Tal durch die Hochwangkette abgeschlossen, die markantesten Gipfel sind der Hochwang (2533 m, höchster Punkt der Gemeinde) und der Cunggel (2413 m). Die westliche Begrenzung verläuft zunächst auf dem vom Hochwang nach Norden zum Wannenspitz (1970 m) ziehenden sanften Höhenrücken und dann in unregelmässigem Auf und Ab nordwestlich um den Furner Berg herum. Im Osten reicht das Gebiet bis zum tief eingeschnittenen, weglosen Tobel des Furner Bachs. Wanderer gelangen von Furna über den Faninpass nach Peist im Schanfigg. Die Siedlungen verdichten sich in den Gruppen Usserberg, Mittelberg und Hinterberg. Daneben gibt es zahlreiche Einzelgehöfte. Nachbargemeinden sind Arosa, Grüsch, Jenaz, Schiers und Trimmis (bis 31. Dezember 2007 als Exklave, nach Fusion mit Says direkt). GeschichteDas Dorf wird urkundlich erstmals 1479 als Furnen erwähnt. In das zuvor dünn von Romanen besiedelte Gebiet wanderten im 14. und 15. Jahrhundert Walser ein. Als Teil des Gerichts Castels gehörte der Ort in den Drei Bünden zum Zehngerichtenbund. Am 13. September 1931 wählten die Furner Greti Caprez-Roffler zur Pfarrerin und erweckten damit in der ganzen Schweiz Aufsehen. Die Wahl der ersten Pfarrerin Europas[6] wurde gegen das Reglement der kantonalen Landeskirche durchgeführt, und prompt beschlagnahmten die kantonalen Kirchenbehörden das Kirchenvermögen. Furna wurde 1968 – als letztes Dorf des Kantons Graubünden und eines der letzten Dörfer in der Schweiz – elektrifiziert.[7] Insbesondere im Prättigau wurden darum Witze über die Furner und deren Rückständigkeit gemacht. WappenBlasonierung: In Blau steigend goldener Halbmond, überhöht von zwei gekreuzten goldenen Pfeilen mit silbernem Strahl. Die Pfeile aus dem Wappen der Familie Sprecher sind mit dem in Walser Familienwappen häufig vorkommenden Mond kombiniert. Farben des Zehngerichtenbunds. Bevölkerung
Verkehr und WirtschaftDie ländlich geprägte Gemeinde ist seit 1879 mit einer Fahrstrasse erschlossen. 1889 wurde die Bahnlinie Landquart–Klosters (Rhätische Bahn) mit der auf Gemeindegebiet Jenaz gelegenen Haltestelle Furna eröffnet, 1936 eine Postautoverbindung zwischen Station und Dorf eingerichtet. Furna strebt eine Entwicklung im Sinne des sanften Tourismus an. Es gibt mehrere Berggasthäuser und eine Vielzahl von Möglichkeiten zum Wandern und Mountainbiken. Ein grosser Teil des Wintersportgebiets Grüsch-Danusa liegt auf Furner Gebiet. SehenswürdigkeitenUnter Denkmalschutz steht die reformierte Dorfkirche. Literatur
WeblinksCommons: Furna – Sammlung von Bildern und Audiodateien
Einzelnachweise
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