Danach durchfliesst sie das Mittlere Schwärziseeli, stürzt steil ins Tal hinab und trifft in der Nähe der Bahnstation Furka (2163 m. ü. M.) auf die Furka-Bergstrecke und wird nun Furkareuss genannt. Nach der Einmündung des Sidelen- und des Tiefenbachs (beide von links) mündet von rechts die Witenwasserenreuss (ihr grösster Nebenfluss) ein. Im Talboden des Urserentals passiert sie die Ortschaften Realp und Zumdorf und fliesst bei Hospental mit der Gotthardreuss zusammen, um die Reuss zu bilden.
Bis hierhin hat die Furkareuss einen Weg von etwa 16 Kilometern zurückgelegt, die Gotthardreuss nur etwa neun Kilometer.[1]
Ihr Lauf endet ungefähr 1193 Höhenmeter unterhalb ihrer Quelle, sie hat somit ein mittleres Sohlgefälle von etwa 77 ‰.
Einzugsgebiet
Das 92,01 km² grosse Einzugsgebiet der Furkareuss liegt im Urseren und wird durch sie über die Reuss, die Aare und den Rhein zur Nordsee entwässert.
Es grenzt
im Osten an das Einzugsgebiet der Gotthardreuss;
im Südosten an das des Tessin (Ticino), der in den Po mündet;
im Südwesten an das des Gerewassers, das in den Rotten (Rhone) mündet;
im Westen an das des Muttbachs, der ebenfalls in den Rotten mündet;
Beim Zusammenfluss mit der Gotthardreuss beträgt die modellierte mittlere Abflussmenge (MQ) der Furkareuss 4,61 m³/s. Ihr Abflussregimetyp ist a-glacio-nival[4] und ihre Abflussvariabilität[5] beträgt 13.
Der modellierte monatliche mittlere Abfluss (MQ) der Furkareuss in m³/s[6]
Auf ihrem Weg wird die Furkareuss von 24 Brücken überspannt: Zehn Strassenbrücken, acht Fussgängerstegen und sechs Eisenbahnbrücken.
Zwei historische Steinbogenbrücken überqueren den Fluss, nämlich die Alte Furkastrasse-Brücke (gebaut 1860er Jahre) in Realp und die Tennlenbrücke (gebaut vermutlich 16.–17. Jahrhundert) in Hospental.
Erwähnenswert sind zwei markante Eisenbahnviadukte: der Steinstafelviadukt (1926) der Furka-Bergstrecke in Realp-Tiefenbach und der Richlerenviadukt (1913) der Matterhorn-Gotthard-Bahn in Hospental.
↑Martin Pfaundler, Rolf Weingartner, Robert Diezig: „Versteckt hinter den Mittelwerten“ – die Variabilität des Abflussregimes. In: Hydrologie und Wasserbewirtschaftung (HyWa). Jg. 50, Heft 3, 2006, S.116–123, hier Tabelle auf S. 119 (Download [PDF; 3,2MB; abgerufen am 31. August 2020]). Abrufbar unter Gesamtes HyWa Heft 3, 2006. Abgerufen am 30. August 2020.
↑Die Abflussvariabilität beschreibt das Ausmass der Schwankungen des mittleren Abflusses einzelner Jahre um den langjährigen mittleren Abflusswert.