Dieser Artikel behandelt die japanische Fußballnationalmannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2018. Japan nahm zum sechsten Mal an der Endrunde teil. Seit der ersten Teilnahme 1998 konnte sich Japan immer qualifizieren. Japan ist die erste Mannschaft in der WM-Geschichte, die sich aufgrund der Fair-Play-Wertung für das Achtelfinale qualifizieren konnte, da sie in den Spielen gegen Kolumbien, Polen und den Senegal weniger gelbe Karten als die punkt- und torgleichen Senegalesen erhielten.
Japan musste erst in der zweiten Runde eingreifen und traf dabei in der als Gruppenphase ausgetragenen Runde auf Afghanistan, Kambodscha, Singapur und Syrien. Von den acht daraus entstandenen Begegnungen konnte Japan sieben gewinnen und spielte nur im ersten Spiel remis. Dabei blieben die Japaner immer ohne Gegentor und erzielten außer im torlosen ersten Spiel immer mindestens zwei Tore. Als Gruppensieger qualifizierte sich Japan für die dritte Runde, die wieder als Gruppenphase stattfand. Hier trafen die Japaner auf Australien, Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, den Irak und Thailand. Von zehn Spielen verloren die Japaner das erste und letzte Spiel. Zudem spielten sie zweimal remis. Durch einen 2:0-Sieg gegen Australien gelang den Japanern bereits am vorletzten Spieltag die vorzeitige Qualifikation für die WM-Endrunde. Die Australier hatten zwar letztlich weniger Spiele verloren als die vor ihnen platzierten Japaner und Saudis, da sie aber nur fünf gewannen und viermal nacheinander remis spielten, mussten sie sich aufgrund der schlechteren Tordifferenz gegenüber den punktgleichen Saudis mit dem dritten Platz begnügen und den Weg über inner- und interkontinentale Playoffs gehen um sich dann auch noch zu qualifizieren.
Insgesamt setzte Nationaltrainer Vahid Halilhodžić, der die Mannschaft im März 2015 nach dem Viertelfinalaus bei der Asienmeisterschaft übernommen hatte, in den 18 Spielen 39 Spieler ein, von denen 19 auch im Kader für die Asienmeisterschaft 2015 standen. Zwei Spieler kamen in allen Spielen zum Einsatz: Genki Haraguchi und Maya Yoshida. Zehn Spieler hatten nur einen Einsatz. Am 29. März 2016 machte Shinji Okazaki beim Qualifikationsspiel gegen Syrien sein 100. Länderspiel.[1] Ein Jahr später erzielte er im Qualifikationsspiel gegen Thailand sein 50. Länderspieltor. Auch Kapitän Makoto Hasebe kam während der Qualifikation zu seinem 100. Länderspiel: am 1. September 2016 im ersten Spiel der dritten Runde gegen die Vereinigten Arabischen Emirate.[2]
Bester Torschütze war Keisuke Honda mit sieben Toren. Es folgen Shinji Kagawa mit sechs sowie Genki Haraguchi und Shinji Okazaki mit je fünf Toren. Insgesamt steuerten 15 Japaner mindestens ein Tor zu den 41 selber geschossenen Toren bei, zudem profitierten sie von je einem Eigentor eines kambodschanischen, afghanischen und syrischen Spielers, so dass sie auf 44 Tore kamen (Schnitt 2,44 pro Spiel). Weltmeister Deutschland und Belgien, die in zehn Spielen ebensoviele Tore erzielten, kamen auf einen Schnitt von 4,3 Toren pro Spiel.
Kursiv gesetzte Mannschaften sind nicht für die WM qualifiziert. Für die Neuseeländer war das Spiel ein Vorbereitungsspiel für die Playoff-Spiele gegen Peru, in denen sie scheiterten.
Für die Spiele im Dezember bei der Ostasienmeisterschaft wurden nur acht Spieler nominiert, die auch in den Qualifikationsspielen zum Einsatz kamen, dort aber maximal viermal eingesetzt wurden. Fünf Spieler hatten noch keine A-Länderspielerfahrung.[3]
Eine vorläufige Spielerliste enthält 27 Spieler.[6][7] Am 31. Mai wurde die Liste auf 23 Spieler reduziert.[8] Gestrichen wurden Toshihiro Aoyama, Takuma Asano, Yosuke Ideguchi und Kento Misao. Von diesen reisen aber Takuma Asano und Yosuke Ideguchi als Backup mit ins Trainingslager nach Österreich.[9] In den WM-Kader können sie nur rücken, wenn sich ein nominierter Spieler bis 24 Stunden vor dem ersten Spiel verletzt.
↑ abStand: 12. Juni 2018 nach dem Spiel gegen Paraguay
↑Kursiv gesetzte Vereine spielten im WM-Jahr in der zweithöchsten Liga, M = Meister im WM-Jahr, M2 = Meister der 2. Liga im WM-Jahr, P = Pokalsieger im WM-Jahr, ↓ = Absteiger im WM-Jahr, ↑ = Verein spielt in der nächsten Saison in der 1. Liga,
Spielorte und Quartier (blau/kursiv) der japanischen Mannschaft
Für die Auslosung der Qualifikationsgruppen am 1. Dezember war Japan Topf 4 zugeordnet. Die Mannschaft traf in der Gruppe H, der einzigen Gruppe ohne aktuellen oder Ex-Weltmeister auf Kolumbien, Polen und den Senegal. Kolumbien war letzter Gegner bei der letzten WM und durch eine 1:4-Niederlage schied Japan aus. Auch in der Vorrunde des FIFA-Konföderationen-Pokal 2003 trafen beide im letzten Spiel aufeinander und Japan schied auch dort durch ein 0:1 aus. Zudem gibt es ein torloses Remis in einem Freundschaftsspiel. Gegen Polen ist die Bilanz dagegen positiv mit zwei Siegen in Freundschaftsspielen und 7:0 Toren. Auch gegen den Senegal gab es zuvor nur drei Freundschaftsspiele mit einem Remis und zwei Niederlagen.
Vor der WM hatte Japan noch nie in Russland gespielt.
Auf Belgien trafen die Japaner im ersten Spiel der Heim-WM 2002 und erreichten ein 2:2. Zudem gab es in Freundschaftsspielen noch zwei Siege, ein Remis und eine Niederlage – im letzten Spiel im November 2017.