Das Gemeindegebiet erstreckt sich an der südlichen Kreisgrenze im Niederwalgern-Fronhäuser Lahntal vom Ostrand des Gladenbacher Berglandes im Westen bis zum äußersten Unterlauf der Zwester Ohm zwischen Lahnbergen und Lumda-Plateau im Osten. Alle Ortsteile bis auf Oberwalgern (ca. 250 m über NN) liegen in Tallagen unter 200 m. Fronhausen liegt etwa 15 Kilometer südlich vom Oberzentrum Marburg und etwa 20 Kilometer nördlich von Gießen.
Nachbargemeinden
Fronhausen grenzt im Norden an die Gemeinde Weimar (Lahn), im Osten an die Gemeinde Ebsdorfergrund (beide Landkreis Marburg-Biedenkopf), im Süden an die Städte Staufenberg und Lollar (beide im Landkreis Gießen) sowie im Westen an die Gemeinde Lohra (Landkreis Marburg-Biedenkopf).
Das Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Biedenkopf und Marburg und der Stadt Marburg vom 12. März 1974 bestimmte dann den Zusammenschluss der folgenden ehemaligen Gemeinden zur heutigen Großgemeinde Fronhausen zum 1. Juli 1974 aus der bestehenden Gemeinde Fronhausen (bestehend aus den Dörfern Fronhausen und Sichertshausen) sowie der umliegenden kleineren Gemeinden Bellnhausen, Erbenhausen, Hassenhausen, Holzhausen und Oberwalgern.[5][4]
Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden und die Kerngemeinde Fronhausen wurden Ortsbezirke gebildet.[6]
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in der Gemeinde Fronhausen 4069 Einwohner. Darunter waren 116 (2,9 %) Ausländer, von denen 45 aus dem EU-Ausland, 54 aus anderen Europäischen Ländern und 17 aus anderen Staaten kamen.[7] (Bis zum Jahr 2019 erhöhte sich die Ausländerquote auf 6,1 %.[8]) Nach dem Lebensalter waren 639 Einwohner unter 18 Jahren, 1641 zwischen 18 und 49, 942 zwischen 50 und 64 und 846 Einwohner waren älter.[2] Die Einwohner lebten in 1725 Haushalten. Davon waren 465 Singlehaushalte, 477 Paare ohne Kinder und 591 Paare mit Kindern, sowie 159 Alleinerziehende und 36 Wohngemeinschaften. In 327 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 1164 Haushaltungen lebten keine Senioren.[2]
Einwohnerentwicklung
Fronhausen: Einwohnerzahlen von 1973 bis 2020
Jahr
Einwohner
1973
3.719
1975
3.744
1980
3.665
1985
3.682
1990
3.806
1995
3.944
2000
4.115
2005
4.158
2010
3.975
2011
4.069
2015
4.048
2020
4.102
Quelle(n): Hessisches Statistisches Informationssystem[8]; Zensus 2011[7]
Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Fronhausen neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und sieben weitere Beigeordnete angehören.[15] Bürgermeisterin ist seit dem 1. Januar 2016 Claudia Schnabel (IF).[16] Sie wurde als Nachfolgerin von Reinhold Weber (BfF), der nach zwei Amtszeiten nicht wieder kandidiert hatte, am 11. Oktober 2015 im ersten Wahlgang bei 65,3 Prozent Wahlbeteiligung mit 62,1 Prozent der Stimmen gewählt. Es folgte eine Wiederwahl ohne Gegenkandidaten im September 2021.[17]
Für alle in Zuge der Gebietsreform in Hessen eingegliederten Gemeinden bestehen Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher, nach Maßgabe der §§ 81 und 82 HGO und des Kommunalwahlgesetzes in der jeweils gültigen Fassung.[6] Die Wahl der Ortsbeiräte erfolgt im Rahmen der Kommunalwahlen. Der Ortsbeirat wählt eines seiner Mitglieder zum Ortsvorsteher bzw. zur Ortsvorsteherin. Details siehe in den einzelnen Ortsteilen.
Blasonierung: „Im roten, durch einen silbernen Wellenbalken schräglinks geteilten Schilde oben einen silbernen Adlerflug, unten sieben (4 : 3) silberne Rauten.“
Wappenbegründung: Das Wappen wurde nach Bildung der Großgemeinde aus mehreren Entwürfen ausgewählt. Es zeigt den Wellenbalken als Zeichen für die das Gemeindegebiet durchfließende Lahn, sowie den Flügel und die Rauten aus den Wappen der Vögte von Fronhausen bzw. der Schenken zu Schweinsberg als Ortsadelige, wobei die Siebenzahl der Rauten auf die Anzahl der Ortsteile verweist.
Als regionale Tageszeitungen mit redaktionellen Beiträgen über die Gemeinde finden die Oberhessische Presse (OP), der Gießener Anzeiger (GA) und die Gießener Allgemeine Zeitung (AZ) Verbreitung. Die traditionsreiche OP hat dabei den mit weitem Abstand größten Marktanteil. Kostenlos werden die Wochenzeitungen Marburg extra mittwochs sowie win samstags, beide vom Verlag der OP herausgegeben, sowie die Mittelhessische Anzeigen-Zeitung (MAZ) am Mittwoch und das Sonntagmorgenmagazin (SMM) verteilt. Durch den Wittich-Verlag wird das wöchentliche Gemeinde-Mitteilungsblatt herausgegeben.
↑Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 22. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr.2, S.47, Punkt 50 Abs. 9 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,8MB]).
↑ abUnser Marburger Land, Newsletter Nr. 2 / Januar 2016: Neue Vorstandsmitglieder: „Seit dem 1. Januar 2016 ist Claudia Schnabel Bürgermeisterin der Gemeinde Fronhausen“
↑Chronik Sichertshausen ab 1972: „Der Verschwisterung zweiter Teil fand vom 1. bis 3. Oktober 1982 in Fronhausen statt. Gegen 19 Uhr erwartete der Bürgermeister Helmut Preiß zusammen mit den Gastgeberfamilien - auch aus Sichertshausen - die französische Delegation“
↑Siegfried Lohr: Planungen und Bauten des Kasseler Baumeisters Julius Eugen Ruhl 1796–1871. Ein Beitrag zur Baugeschichte Kassels und Kurhessens im 19. Jahrhundert. Masch. Diss. Darmstadt [1982], S. 356.
↑Lahntalradweg In: Radroutenplaner Hessen. Abgerufen im Oktober 2018.