Fritz KreidtFritz Kreidt (* 3. Juli 1936 in Essen; † 27. März 2020 in Berlin) war ein deutscher Maler. Er war Mitglied im Künstlersonderbund, einer Vereinigung deutscher Künstler, die sich dem Realismus verpflichtet fühlen. LebenKreidt wuchs im Ruhrgebiet auf. 1955 legte er in Essen das Abitur ab und studierte anschließend bis 1960 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Otto Coester und Georg Meistermann. Von 1957 bis 1959 absolvierte er einen Studienaufenthalt in Paris. Kreidt lebte von 1960 bis 1967 in Hamburg, wo er zu den Gründungsmitgliedern der „Neuen Gruppe Hamburg“ gehörte. In dieser Zeit unternahm er Studienreisen in die USA, nach England, Frankreich, Polen und Lanzarote. Anschließend erfolgte der Umzug nach Berlin. Seit 1995 lebte Kreidt ebenfalls an seinem Zweitwohnsitz in der Touraine, Frankreich. Kreidt war seit 1974 mit der Mathematik-Didaktikerin Christine Keitel-Kreidt verheiratet. Sohn Moritz wurde 1979 geboren. Das Ehepaar ruht auf dem Friedhof der Dorfkirche Schöneberg. Werk![]() Vom Studium kommend in seinen frühen Arbeiten eher abstrakt geprägt, wendete sich Kreidt bald einer stärker figürlichen Darstellungsweise zu. Sein Hauptsujet fand er schließlich in melancholisch anmutenden Landschaftsdarstellungen – häufig Industriebrachen oder Baustellen – die, obwohl oft menschenleer, von menschlicher Arbeit und ihrer Vergänglichkeit zeugen. Seit dem Jahr der deutschen Wiedervereinigung 1990 beschäftigte Kreidt sich mit Industrie- und Stadtlandschaften der ehemaligen DDR. Diese Arbeiten wurden durch die Arbeiten am Zyklus „Preußische Baustellen“ ergänzt, die Kreidt zwischen 1995 und 2003 anfertigte. Sowohl die brachliegenden Industrielandschaften aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen als auch die Baustellenlandschaften aus dem Nachwende-Berlin verbindet die Darstellung eines flüchtigen Zustands von Veränderung. In den akribisch ausgeführten, fotorealistisch anmutenden Werken von Kreidt überlagern sich verschiedene Epochen zu einem visuell erfahrbaren simultanen Eindruck. Im südlichen Ruhrgebiet, wo er aufwuchs, ist eine ähnliche Durchdringung von Landschaft und Industriegebiet prägend.[1] 2005 unternahm Kreidt eine Studienreise nach China, die ihn zu der Reihe „Chinesische Landschaften“ inspirierte. In diesen Arbeiten verwendete er häufig, von seiner üblichen Technik der Ölmalerei abweichend, Conté- und Farbstifte, mit denen er in feinen Strichen Architektur- und Landschaftselemente auf eine eher an der Grafik orientierte Weise wiedergab.[2] Kreidt über seine Erfahrung mit chinesischer Kunst:
– Fritz Kreidt[3] Ausstellungen (Auswahl)![]()
Kataloge
FilmeDer Dokumentarfilm-Regisseur Manfred Wilhelms drehte einen Film mit und über Fritz Kreidt. „Rostige Bilder“ wurde 1992 erstmals auf der Berlinale gezeigt. Der Filmdienst schreibt: „Ein überlanger, insgesamt außergewöhnlicher Dokumentarfilm über Möglichkeiten der Wahrnehmung mittels der Malerei und des Filmemachens am Beispiel von Industrieanlagen und deren Wandel, der gleichzeitig als ein politisches Dokument über den Letztzustand eines angeblich fortschrittlichen Systems (der DDR) verstanden werden kann.“[4][5] Literatur
WeblinksCommons: Fritz Kreidt – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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