Friesenried
Friesenried (mundartlich: Frisəriəd) ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Ostallgäu. GeografieLageDie Gemeinde liegt in der Planungsregion Allgäu, 7 km westlich von Kaufbeuren, in einer Höhenlage zwischen 722 m ü. NHN (am Wörthbach nördlich Blöcktach) und 835 m ü. NHN (an der St 2055 bei Brandeln). GemeindegliederungEs gibt 17 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
Es gibt die Gemarkungen Blöcktach, Friesenried und Salenwang. GeschichteBis zur GemeindegründungDie Gründung Friesenrieds geht auf das Jahr 912 zurück. Im Gemeindeteil Blöcktach befand sich die Stammburg der Herren von Schwarzenburg, die von 1230 bis 1408 bezeugt sind. Der Ort Friesenried wurde erstmals im Jahr 1145 durch eine Urkunde erwähnt. Friesenried war vor 1800 Sitz eines Oberen und Unteren Gerichts und gehörte zum Fürststift Kempten. Seit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 gehört der Ort zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. KreiszugehörigkeitBlöcktach und Friesenried gehörten bis zur Gebietsreform 1972 zum Landkreis Marktoberdorf, seither zum Landkreis Ostallgäu. ReligionenFriesenried gehörte mit dem Nachbarort Salenwang bis 1810 zur Pfarrei des einige Kilometer entfernten Oberbeuren, die seit der Gründung im Zuge der Missionierung eine der ältesten Pfarreien im Allgäu ist. Die Gottesdienste wurden zunächst in der zwischen Friesenried und Salenwang auf freier Flur gelegenen Pfarrkirche St. Bartholomäus und Cyriakus abgehalten. Nach dem Bau der Kirche St. Joseph im Ort Friesenried kam es 1695 zu einem über 100 Jahre dauernden Streit mit den Salenwangern, die auf das Abhalten der Gottesdienste in der für sie günstiger gelegenen Kirche St. Bartholomäus und Cyriakus pochten. Ab 1816 gab es die Regelung, die Gottesdienste im Winterhalbjahr in St. Joseph in Friesenried und im Sommerhalbjahr in St. Bartholomä abzuhalten. Seit der Neuerrichtung im Jahr 1929 ist St. Joseph die katholische Pfarrkirche für Friesenried und Salenwang. EingemeindungenIm Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1978 die Gemeinde Blöcktach eingegliedert.[4] Einwohnerentwicklung
Friesenried wuchs von 1988 bis 2008 um 91 Einwohner bzw. um etwa sieben Prozent. Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1394 auf 1531 um 137 Einwohner bzw. um 9,8 %. PolitikDie Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Eggenthal. BürgermeisterBürgermeister ist seit April 2012 Bernhard Huber (Freie Wählergemeinschaft Friesenried/Bürgerliste Blöcktach). Er wurde am 15. März 2020 mit 91,65 % für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt. GemeinderatDie Wahl am 15. März 2020 hatte folgendes Ergebnis:
Die Wahlbeteiligung lag bei 71,30 %. Wappen
GemeindepartnerschaftenSeit 1979 bestehen auf Initiative des damaligen Friesenrieder Konrektors Kontakte in die englische Marktstadt North Walsham, welche 1991 durch eine offizielle Städtepartnerschaft der beiden Gemeinden besiegelt wurden. Um die Städtepartnerschaft kümmern sich in North Walsham die „Friends of Friesenried“, und als dessen Allgäuer Gegenpart der Partnerschaftsverein Friesenried-North Walsham, die auch die seit 1981 durchgeführten jährlichen Treffen und Besuche organisieren. BaudenkmälerWirtschaft und InfrastrukturWirtschaft einschließlich Land- und ForstwirtschaftEs gab im Jahr 2021 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft keine, im produzierenden Gewerbe 35 und im Bereich Handel und Verkehr 58 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 54 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 629. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe drei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 2020 43 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1283 ha. Davon waren 1279 ha Dauergrünfläche. BildungEs gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2022):
WasserversorgungDer Hauptort sowie der Ortsteil Salenwang werden durch Quellen im Königsberger Forst versorgt. Die östlichen Ortsteile Aschthal, Brandeln, Haid, Steig etc. sind an die zentrale Wasserversorgung der Stadt Kaufbeuren angeschlossen, die den Hauptort Friesenried auch im Notfall versorgt. Der Ortsteil Blöcktach hat eine eigene Wasserversorgung ca. 1,5 km südwestlich mit einem ca. 75 ha großen Wasserschutzgebiet. WeblinksCommons: Friesenried – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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