Friedrich Pfannschmidt mit seiner FamiliePaul-Gerhardt-Denkmal in GräfenhainichenBerliner Dom, Luther-StatueDas alte Wingolfsdenkmal von 1899Mausoleum C. Bolle: Kreuz von F. Pfannschmidt
Pfannschmidt war siebtes von elf Kindern des Malers Carl Gottfried Pfannschmidt (1819–1887) und der Johanna Pfannschmidt († 1912). Er wuchs in einer frommen Familie auf und sein Vater galt als Meisters religiöser Malerei. Diese Erziehung hatte Einfluss auf die künstlerische Ausrichtung des Sohnes. So besuchte er zunächst von 1878 bis 1880 die Kunstschule und im Anschluss ab Oktober 1880 bis 1884 die Kunstakademie in Berlin. Er arbeitete für einige Zeit als Meisterschüler in den Ateliers der Professoren Albert Wolff und Fritz Schaper und danach bei Johannes Schilling in Dresden. Seit 1900 hatte er ein Schüleratelier mit eigener Werkstatt. Hier zeigten seine ersten religiösen Bildwerke eine ähnlich „streng idealen Auffassung“ wie die Werke seines Vaters. Dies brachte ihm Anerkennung ein, so dass er Aufträge zur Ausschmückung zahlreicher Kirchenbauten erhielt. Seine Werke befanden sich in der Gnadenkirche, in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche oder im Berliner Dom. Daneben betätigte er sich als Porträtbildner, was ihm mehr künstlerische Freiheiten ließ. Zu diesen zählen die Büsten Kaiser Wilhelms II. (die ihn erstmals in Admiralsuniform zeigt) oder des Generals Ludwig von der Tann, die ihm als Vorlage für dessen spätere in Tann errichteten Denkmals diente.[1] Die Büste Kaiser Wilhelms wurde in der Großen Berliner Kunstausstellung von 1899 gezeigt.
Pfannschmidt wurde mit der Landwehrdienstauszeichnung I. Klasse, dem Verdienstorden vom Heiligen Michael IV. Klasse und dem anhaltischen Verdienstorden für Kunst und Wissenschaft ausgezeichnet. Er war Vorsitzender (Präsident) des Künstler-Verbandes Deutscher Bildhauer und Mitglied der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft, des Vereins Berliner Künstler sowie der Bildhauer-Vereinigung des Vereins Berliner Künstler.
Pfannschmidt war verheiratet und hatte vier Kinder: Ursula Helene Antonia Johanna (* 1893), Susanna Dorothea (* 1895), Joachim Friedrich Gustav (1896–1945), Pfarrer[3] und Friedrich Wilhelm Carl (* 1899).
Plastik – Friedrich Pfannschmidt. In: Berliner Architekturwelt. Nr.7, Oktober 1899, S.249, 262 (zlb.de – Büste Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm II. und des Generals von der Tann).
Dresslers Kunstjahrbuch. 2. Jahrgang, 1907, S. 153; 5. Jahrgang, 1910, S. 218–219.
Herrmann A. L. Degener: Wer ist’s? 3. Ausgabe. Degener, Leipzig 1909, S. 1035; 4. Ausgabe, 1909, S. 1053; 5. Ausgabe, 1911, S. 1084–1085; 6. Ausgabe, 1912, S. 1197; 7. Ausgabe, 1914, S. 1263–1264; 8. Ausgabe, 1922, S. 1783.
Hermann Christern (Hrsg.): Deutsches Biographisches Jahrbuch. Überleitungsband 1. 1914–1916. Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart / Berlin [u. a.] 1925, Totenliste 1914, S. 304.
Brigitte Haß: Das Lübbener Paul-Gerhardt-Denkmal und der Bildhauer Friedrich Pfannschmidt. In: Lübbener Heimatkalender 2003. Lübben 2002, S. 47–53 (mit Bild).
Gerlinde Strohmeier-Wiederanders: Das Paul-Gerhardt-Denkmal in Lübben. In: Winfried Böttler (Hrsg.): Paul Gerhardt: Erinnerung und Gegenwart; Beiträge zu Leben, Werk und Wirkung. Frank und Timme, Berlin 2006, ISBN 978-3-86596-062-7, S. 139–146; books.google.de (Beiträge der Paul-Gerhardt-Gesellschaft, Band 1).
↑Plastik – Friedrich Pfannschmidt. In: Berliner Architekturwelt. Nr.7, Oktober 1899, S.249, 262 (zlb.de – Büste Seiner Majestät des Kaisers Wilhelm II. und des Generals von der Tann).
↑Gefallen auf dem Feld der Ehre – Friedrich Pfannschmidt. In: Die Kunst: Monatsheft für freie und angewandte Kunst. F. Bruckmann, München 1915, S.79–80 (Textarchiv – Internet Archive – mit Foto, S. 80).
↑Harald Schultze, Andreas Kurschat (Hrsg.): „Ihr Ende schaut an …“ Evangelische Märtyrer des 20. Jahrhunderts. Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2006, ISBN 3-374-02370-3, S. 393
↑kudaba.de nach eigenhändiger Aufstellung von Bildhauer Schies.