Parallel zu seiner schaffenden Tätigkeit etablierte sich Kurrent als Lehrer, als der er großen Einfluss auf die nachkommenden Architektengenerationen auch in Deutschland hatte. Von 1968 bis 1971 war er Assistent bei Ernst A. Plischke an der ABK. 1973 wurde er als Nachfolger von Johannes Ludwig Ordinarius des Lehrstuhls für Entwerfen und Raumgestaltung an der Technischen Universität München. Zusätzlich lehrte Kurrent ab 1976 als Nachfolger von Josef Wiedemann das Fach Sakralbau an der Technischen Universität München. Von 1981 bis 1983 war er Dekan der dortigen Fakultät für Architektur. Im Jahr 1996 emeritierte Kurrent.[4][3]
Kurrent war innerhalb des Architektenkollektivs ARGE Architekten Altes AKH federführend bei der Umgestaltung des Alten AKH in Wien zum Uni-Campus.[4] Neben der Lehre und seinem eigenen architektonischen Schaffen engagierte er sich für die Förderung von Architektur und Baukultur in der Öffentlichkeit und war 1965 als streitbarer Geist Gründungsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Architektur. Er arbeitete auch für die Wittmann Möbelwerkstätten.
„Kurrent und die a4 haben nicht nur die moderne Architektur nach Österreich gebracht, sondern gleichzeitig den Modernismus überwunden.“
– Hermann Czech, zum 90. Geburtstag von Kurrent am 10. September 2021
„Ich bin nicht nur Kurrent, sondern auch mein eigener Konkurrent. Ein verhinderter Architekt. Denn: Viel ist es nicht, was ich bauen konnte. Nur einige Häuser, Kirchen und dergleichen.“
„Friedrich Kurrent ist ein Moralist von der unbestechlichen, aber auch anstrengenden und unbequemen Art, dem man nicht leicht verzeihen kann, dass er meist recht hat.“
Zeichnungen, dazu äußerte sich Kurrent selbst: „Ich zeichne, was man nicht fotografieren kann“; Kurrent wandelte auf seinen Reisen durch Europa, Vorderasien und Nordafrika auf den Spuren zahlloser Reisekünstler.[3]
Ausstellungen
Kurrent gestaltete selbst auch Ausstellungen, darunter[3]:
1978: Neues Bauen in alter Umgebung, gemeinsam mit der Neuen Sammlung München
Johannes Ludwig. Bauten, Projekte, Möbel. Ausstellungskatalog TU München, München 1984, Friedrich Kurrent (Hrsg.).
Joseph Urban: Vom Baumeister zum Bühnenausstatter. In: Bauwelt: Architekturtourismus. 48/1987, S. 1831–1832.
mit J. Stabenow, G. Fahr-Becker: Jože Plečnik. Architekt 1872–1957. Callwey, München 1987. Katalog zur Ausstellung Villa Stuck München und Wien Kultur.
mit A. S. Levetus, Alice Strobl, B. Zuckerkandl: Das Palais Stoclet in Brüssel von Josef Hofmann, mit dem berühmten Fries von Gustav Klimt. Welz, Salzburg 1991, ISBN 3-85349-162-6.
mit Sepp Horn, Michael Weidlein: Adolf Loos 1870–1933, 40 Wohnhäuser. Adolf Loos 1870–1933, 40 Houses. Pustet, Salzburg 1998.
mit Scarlet Munding: Friedrich Kurrent – Einige Häuser, Kirchen und dergleichen. Pustet, Salzburg 2001, ISBN 3-7025-0437-0.
1998: Sonderpreis für „Beispielhaftes Bauen mit Brettschichtholz“ im Rahmen des Holzbaupreises 1998 des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums (für die Segenskirche in Aschheim).[6]
↑Erich Klein: Laudatio zur Überreichung des Großen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich an Friedrich Kurrent. 12. Dezember 2017. In: ST/A/R Nr. 56/2017.