Nach dem Schulbesuch absolvierte Krancke ab 1798 eine Ausbildung am Lehrerseminar in Hannover. 1805 wurde er Lehrer an der Stadttöchterschule und war dort von 1814 bis zu seiner Pensionierung 1851 Erster Lehrer. Ab 1808 unterrichtete er außerdem nebenberuflich am hannoverschen Lehrerseminar und ab 1838 an der Handelsschule in den Fächern Arithmetik und Geometrie.
Bekannt wurde Krancke als Autor mehrerer Rechenbücher für die Volksschule, die die ersten dieser Art waren. Zum Teil wurden diese Bücher noch bis 1936 verwendet. Weiterhin war er als Gutachter und Versicherungsmathematiker für Lebensversicherungen und Witwenkassen tätig.
Friedrich Kranke war Mitglied der FreimaurerlogeFriedrich zum weißen Pferde.[1]
Werke (Auswahl)
Die Mathematik-Bücher von Friedrich Kranke erschienen in verschiedenen Auflagen um die 1840er Jahre. Sie wurden in veränderter Form Ende der 1920er Jahre erneut herausgegeben und im Unterricht verwendet.[2]
Hülfsbuch beim Unterricht im Kopfrechnen, Hannover: Hahn
Theoretisch-practisches Lehrbuch der bürgerlichen und kaufmännischen Arithmetik in ihrem ganzen Umfange, Hannover: Hahn
Friedrich Kranckes arithmetisches Exempelbuch für Schulen, hrsg. vom Lehrerverein Hannover-Linden e. V., Hannover, Leipzig: Hahn
Theoretisch-practisches Lehrbuch der bürgerlichen und kaufmännischen Arithmetik in ihrem ganzen Umfange, Hannover: Hahn
Teil 1: Theoretisch.-practische Lehrbuch der vier Grundrechnungen mit ganzen Zahlen, gemeinen und Decimalbrüchen
Teil 2: Ausführliches Lehrbuch der practischen Arithmetik für das bürgerliche Leben
Hülfsbuch beim Unterricht im Kopfrechnen, Hannover: Hahn
Teil 1: Theoretisch-practische Anleitung zum Kopfrechnen
Teil 2: Exempelbuch für den Unterricht im Kopfrechnen nach der vorangestellten practischen Methodik
Friedrich Kranckes arithmetisches Exempelbuch für Schulen, Hannover: Hahn [Ende der 1920er Jahre]:
Heft 1: Der Zahlenraum von 1 bis 10. Die [eingedr.] Bilder find von Grethe Jürgens gezeichnet
Heft 2: Exempel zu den zusammengesetzteren Rechnungsarten (Digitalisat)
Grabmal auf dem Gartenfriedhof
Krancke starb am 6. Dezember 1852 in Hannover. Ihm zu Ehren wurde auf dem Gartenfriedhof ein fünf Meter hohes Grabdenkmal errichtet, welches die folgende Inschrift hat:
„Ruht sanft nun hier im Tod vereint
Viel Kindesliebe Still beweint,
Und vielen noch ein Segen.
Wir ziehn euch nach im Erdenlauf
Zum Himmelsfrieden dort hinauf,
Dem Wiedersehn entgegen.“
Im Volksmund ist jedoch auch dieser Grabspruch entstanden:
„Des Rechnens müde lieg’ ich jetzt im Grabe
und werde in die Brüche gehen;
wenn ich mich nicht verrechnet habe,
dann werd’ ich dereinst auferstehen!“
Ehrungen
Die 1929 angelegte Kranckestraße in Hannover-List wurde nach dem Stadtschulinspektor benannt.[3]
Literatur
Wilhelm Rothert: Allgemeine Hannoversche Biografie (in Frakturschrift), Bd. 2: Im Alten Königreich Hannover 1814–1886, Hannover: Sponholtz, 1914, S. 549f.
Helmut Zimmermann: Hannoversche Porträts. Lebensbilder aus sieben Jahrhunderten, illustriert von Rainer Ossi Osswald, Hannover: Harenberg, 1983, S. 78f.