Fred Thieler wurde als Sohn des Schuldirektors Richard Thieler und der Hausfrau Lina, geborene Miserowitz, in Königsberg geboren. 1937 immatrikulierte er sich an die Albertina in Königsberg für das Fach Medizin, wurde aber bald zum Kriegseinsatz in Polen und Frankreich eingezogen. Da seine Mutter Jüdin war, wurde er 1941 aus dem Heeresdienst entlassen und die Weiterführung seines Medizinstudiums wurde ihm verboten. Verfolgt von den Nationalsozialisten schrieb er sich bei der privaten Malschule von Hein König in München ein. Danach musste er in den Untergrund gehen und arbeitete mit dem Umfeld der Weißen Rose und dem Maler und Widerstandskämpfer Mac Zimmermann zusammen. Er holte seine Mutter illegal nach München und brachte sie heil durch die Kriegszeit. Zudem versteckte er auch einen im Februar 1945 aus der Militärstrafanstalt in Nürnberg geflohenen Häftling.
Fred Thieler starb, mit 83 Jahren, im Juni 1999 in Berlin.
Fred-Thieler-Preis
Seit 1992 vergibt die Berlinische Galerie alljährlich an seinem Geburtstag den von ihm gestifteten Fred-Thieler-Preis für Malerei, der mit 10.000 Euro dotiert ist. Seit 2007 wird der Preis zweijährlich vergeben.
Fred Thieler. Ausstellungskatalog. Hrsg. Manfred de la Motte/Galerie Georg Nothelfer. Texte von Manfred de la Motte, Jörn Merkert, Reinhold Wurster, Hermann Wiesler, Heiner Stachelhaus, Heinz Ohff, John Anthony Twaites, Will Grohmann, Werner Haftmann und Bernhard Minetti sowie ein Gespräch zwischen Fred Thieler und Manfred de la Motte. Edition Galerie Georg Nothelfer, 1983, ISBN 3-87329-908-9.
Dieter Honisch (Vorw.): 1945–1985 Kunst in der Bundesrepublik Deutschland. Nationalgalerie. Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz, Berlin 1985, ISBN 3-87584-158-1.
Fred Thieler. Arbeiten 1940–1986. Katalog anlässlich der Ausstellungen in der Akademie der Künste, Berlin, 2. Februar – 17. März 1986; Saarlandmuseum, Moderne Galerie, Saarbrücken, 13. April – 18. Mai 1986. Texte von Manfred de la Motte, Dieter Honisch, Jörn Merkert, Heiner Stachelhaus, Hermann Wiesler, Heinz Ohff u. a. 1986, ISBN 3-88331-943-0.
Fred Thieler zum 70. Geburtstag. Hrsg. Galerie Georg Nothelfer. Vorwort und Glückwunsch von Georg Nothelfer, Gedichte von Rainer Maria Rilke. Edition Galerie Georg Nothelfer, 1986, ISBN 3-87329-929-1.
Fred Thieler. riverrun. Hrsg. Manfred de la Motte/Galerie Georg Nothelfer. Texte von Manfred de la Motte, Heinz Ohff, Eberhard Roters. Edition Galerie Georg Nothelfer, 1990, ISBN 3-87329-937-2.
Fred Thieler. Dialog mit der Farbe. Katalog anlässlich der Ausstellungen in der Kunsthalle in Emden, Stiftung Henri Nannen, 3. November 1991 – 2. Februar 1992; Daniel-Pöppelmann-Haus, Städtisches Museum Herford, 7. März – 26. April 1992; Städtische Sammlungen Schweinfurt, 8. Mai – 21. Juni 1992. Texte von Andrea Firmenich, Henri Nannen, Manfred De la Motte u. a., 1991, ISBN 3-87909-280-X.
Fred Thieler. Monographie und Werkverzeichnis, Bilder von 1942–1993. Hrsg. Andrea Firmenich, Jörn Merkert; Texte von Andrea Firmenich, Jörn Merkert, Manfred de la Motte, Sigrid Melchior, Dieter Honisch. Edition Wienand Verlag, Köln 1995, ISBN 3-87909-379-2.
Fred Thieler * 1916 in Königsberg; † 1999 in Bonn. In: Eine Frage der Form. Abstrakte und angewandte Kunst aus den städtischen Sammlungen. Brandes, Altenried 2022, ISBN 978-3-948818-19-7, S. 96f.