Peter PrangePeter Prange (* 22. September 1955 in Altena) ist ein deutscher Schriftsteller, Unternehmensberater und Drehbuchautor. LebenPrange wuchs im sauerländischen Altena auf, wo seine Eltern ein Bettengeschäft führten. Als Jugendlicher betrieb er Spring- und Dressurreiten. Seine schriftstellerische Grundausbildung erhielt er eigener Aussage nach, als er seinen Vater als Junge mehr als zehn Jahre lang bei Auslieferungen begleitete und die persönlichen Geschichten von Kunden anhörte. Das habe ihn als Kind fasziniert und er habe die gehörten Geschichten weitergesponnen, so Prange im September 2019.[1] Er promovierte nach dem Studium der Romanistik, Germanistik und Philosophie in Göttingen, Perugia, Paris und Tübingen mit einer Arbeit zur Sittengeschichte der Aufklärung. Dass er nicht das Bettengeschäft übernahm, betrachteten seine Eltern Pranges Aussage gemäß „mit einem lachenden und einem weinenden Auge“: Seine Eltern hätten nicht die Möglichkeit einer höheren Schulbildung gehabt, insbesondere sein Vater habe darunter gelitten, dass er kein Gymnasium besuchen konnte. Einerseits sei sein Vater stolz gewesen, dass der Sohn studierte, andererseits sorgte er sich, ob er davon leben könne. Zum Schriftsteller habe ihn der 19. August 1989 gemacht, als er im Fernsehen einen Bericht über DDR-Bürger sah, die in Ungarn über die Grenze drangen. In diesem Augenblick sei ihm die Vision einer Geschichte gekommen, so Prange.[1] Nach beruflichen Stationen in Wirtschaft (in den 1990er Jahren arbeitete er zeitweilig als Unternehmensberater)[1] und Wissenschaft lebt Prange als freier Schriftsteller mit seiner Frau und ihren beiden Töchtern in Tübingen. Zu seinen Werken zählen neben Romanen auch Sachbücher und Drehbücher. Seine Bücher wurden in insgesamt 24 Sprachen übersetzt und haben eine internationale Gesamtauflage von über 3 Millionen Exemplaren. Der Durchbruch als Romanautor gelang Prange 1999 mit der deutsch-deutschen Familiengeschichte Das Bernstein-Amulett. Der Roman wurde 2004 als Zweiteiler für die ARD verfilmt. „Es war immer meine größte Hoffnung im Leben, dass ich mal eine Geschichte schreiben kann, die in Altena, meiner Heimatstadt spielt.“ Mit Unsere wunderbaren Jahre: Ein deutsches Märchen habe sich diese Möglichkeit dann ergeben. Dieses sei sein „allerpersönlichstes Buch“, so Prange 2019 über das Werk, das als Dreiteiler verfilmt wurde.[1] Eine Fortsetzung in Form einer 2. Staffel der Fernsehreihe wurde produziert und im März 2023 in der ARD /Das Erste erstgesendet.[2] Die Weltenbauer-TrilogieBesondere Bekanntheit erlangte seine Weltenbauer-Trilogie. Sie besteht aus den drei historischen Romanen Die Principessa (2003), Die Philosophin (2003) und Die Rebellin (urspr. Titel Miss Emily Paxton, 2005). Prange bezeichnete das gemeinsame Thema dieser drei Bücher als „die Suche des Menschen nach dem Paradies auf Erden“. 2006 erhielt er den Sir Walter Scott-Preis – Bronzener Lorbeer für Miss Emily Paxton. Während die Principessa, in deren Zentrum die Künstler Bernini und Borromini stehen, im barocken Rom der theologischen Strenge spielt, überwinden in der Philosophin im Paris der Aufklärung mutige Freigeister, Diderot und Sophie Volland, die Dogmen der Tradition und beanspruchen das Paradies bereits auf Erden. In Die Rebellin im London des 19. Jahrhunderts scheint sich der Traum nach irdischer Glückseligkeit nun durch die erste Weltausstellung, die die Errungenschaften aller Völker und Nationen an einem Ort vereint, zu erfüllen. Peter Prange hat die Weltenbauer-Trilogie weiterentwickelt zu einer Weltenbauer-Dekalogie, die tausend Jahre europäischer Kultur- und Geistesgeschichte in zehn historischen Romanen darstellt. In jedem Roman steht ein historisches Jahrhundertereignis im Zentrum der Handlung, welches das europäische Denken und Handeln bis heute geprägt hat. Von den zehn geplanten Romanen sind acht bereits erschienen, zuletzt Die Rose der Welt.[3] Es stehen noch die Romane für das 12. und 14. Jahrhundert aus. Die Deutschland-PentalogieEingebettet in den europäischen Kontext arbeitet Peter Prange an einer Pentalogie mit fünf Romanen, die in ihrer Gesamtheit ein Gesamtbild Deutschlands im 20. Jahrhundert abgeben:
Werte: Von Plato bis Pop – Alles, was uns verbindetWerte: Von Plato bis Pop – Alles, was uns verbindet ist ein Hand- und Lesebuch, herausgegeben zusammen mit Frank Baasner und Johannes Thiele. Es ist eine Reise durch die europäische Geistesgeschichte von 2.000 Jahren und diente Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihrer Antrittsrede als EU-Ratspräsidentin im Januar 2007 vor dem Europaparlament zur Begründung ihrer Europavision und wurde für den Europe Book Prize nominiert.[4] Das Buch des Autors und Landtagsabgeordneten Andreas Sturm Shakespeare und die Entstehung des europäischen Geistes (WOLL-Verlag, 2023) basiert in der Argumentation maßgeblich auf Pranges Werte-Buch.[5] Für Sturm spiegeln sich die von Prange beschriebenen widersprüchlichen Werte, die in produktiver Spannung stehen, in Shakespeares Dramen wider. Werke
Einzelnachweise
WeblinksCommons: Peter Prange – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
|
Portal di Ensiklopedia Dunia