Fred Louis Lerch begann seine Laufbahn als Filmschauspieler im Alter von 20 Jahren mit kleinen Rollen in österreichischen Spielfilmen, deren Titel heute kaum noch ein Begriff sind. So trat er unter anderem in Jakob und Luise Flecks Film Die Tochter der Frau von Larsac (1924/25) auf; die weibliche Hauptrolle in diesem Streifen spielte die junge Tessy Harrison, mit der Lerch in einer Nebenrolle anschließend auch für Max Neufelds deutsch-österreichische Koproduktion Der Walzer von Strauß (1925) vor der Kamera stand. Im Jahr 1926 war er neben der Berliner Kabarettistin Claire Waldoff in dem deutschen Filmlustspiel Der Jüngling aus der Konfektion zu sehen. Anschließend drehte er in Berlin die Schnitzler-Adaption Liebelei; Lerch spielte darin die männliche Hauptrolle des Studenten Fritz Lobheimer. Seine Partnerin war die zwanzigjährige Evelyn Holt. Weitere Rollen als Liebhaber folgten in österreichischen und in zunehmendem Umfang auch in deutschen Filmen.
Durch die männliche Hauptrolle in Jacques FeydersCarmen international bekannt geworden, spielte er 1927 Hauptrollen in den deutsch-schwedischen Koproduktionen Versiegelte Lippen und neben Ruth Weyher und Margit Manstad in dem Dreiecksdrama Dr. Monnier und die Frauen, die beide von Gustaf Molander inszeniert wurden. 1928 trat er als Hauptdarsteller in zwei Filmen von Richard Eichberg auf: In Rutschbahn spielte er neben Fee Malten und Heinrich George, und in Großstadtschmetterling war er als russischer Bohémien in Paris zu sehen, der eine schöne Chinesin mit zweifelhafter Vergangenheit liebt und durch sein Misstrauen ins Unglück stürzt. Die Titelrolle in diesem Film verkörperte die bedeutende chinesisch-amerikanische Schauspielerin Anna May Wong.