Franz von Zeiller gilt als der Schöpfer des Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuches (ABGB) von 1811 und der juridisch-politischen Studienordnung von 1810, zudem war er der Referent des 1. Teils des Strafgesetzbuchs von 1803.
Als Erstkommentator des ABGB wies von Zeiller eindringlich darauf hin, dass es ihm darauf angekommen sei, dass nicht kasuistische Einzelfallbetrachtungen ihren gesetzlichen Niederschlag finden.[1] Zur Vereinfachung der Gesetzesnormen plädierte er vielmehr für den Gesetzescharakter allgemeingültiger Prinzipien. Im Zuge der Anwendung der Rechtsvorschriften, sollte die Beurteilung dann der „verständigen Beurteilung der Richter“ überlassen bleiben.
Walter Selb, Herbert Hofmeister (Hrsg.): Forschungsband Franz von Zeiller (1751–1828). Beiträge zur Gesetzgebungs- und Wissenschaftsgeschichte. Böhlau Verlag, Wien – Graz – Köln 1980, ISBN 3-205-07004-6.
Joseph F. Desput, Gernot Kocher (Hrsg.): Franz von Zeiller. Symposium der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz und der Steiermärkischen Landesbibliothek am 30. November 2001 aus Anlass der 250. Wiederkehr seines Geburtstages (Arbeiten zu Recht, Geschichte und Politik in Europa 3), Graz 2003.
Gabor Hamza: Entstehung und Entwicklung der modernen Privatrechtsordnungen und die römischrechtliche Kodifikation. Eotvos Universitätsverlag, Budapest 2009, ISBN 978-963-284-095-6, S. 216–227.
Bernd Schilcher: Franz Anton von Zeiller als Gesetzgeber und Begründer einer bürgerlichen Rechtskultur. In: Karl Acham (Hrsg.): Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften aus Graz. Zwischen empirischer Analyse und normativer Handlungsanweisung: wissenschaftsgeschichtliche Befunde aus drei Jahrhunderten. Böhlau Verlag, Wien u. a. 2011, ISBN 978-3-205-78467-8, S. 289–312.
Franz L. Fillafer: Franz von Zeiller und der Kantianismus in der Rechtswissenschaft, in: Violetta L. Waibel (Hrsg.): Umwege. Annäherungen an Immanuel Kant in Wien, Österreich und Osteuropa. Göttingen, Wien: Vandenhoeck & Ruprecht 2015, ISBN 978-3-8471-0480-3, S. 83–94.
Christian Neschwara: Neues über Franz von Zeiller (1751–1828), in: Verband österreichischer Historiker- und Geschichtsvereine in Zusammenarbeit mit dem NÖ Landesarchiv (Hrsg.): 26. Österreichischer Historikertag Krems/Stein 2012. Tagungsbericht. St. Pölten 2015, 272–284.
↑Ausdrücklich kasuistisch aufgebaut war noch die erste der insgesamt drei großen Naturrechtskodifikationen, das prALR mit etwa 28.000 Einzelfallregelungen.