Frankenhammer (Bad Berneck im Fichtelgebirge)

Frankenhammer
Koordinaten: 50° 2′ N, 11° 41′ OKoordinaten: 50° 1′ 46″ N, 11° 41′ 6″ O
Höhe: 402 m ü. NHN
Einwohner: 33 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 95460
Vorwahl: 09273
Lageplan von Frankenhammer auf dem Urkataster von Bayern
Lageplan von Frankenhammer auf dem Urkataster von Bayern

Frankenhammer ist ein Gemeindeteil der Stadt Bad Berneck im Fichtelgebirge im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern).[2] Frankenhammer liegt in der Gemarkung Bad Berneck.[3]

Geografie

Der Weiler liegt am Weißen Main. Er bildet mit Bad Berneck im Nordwesten und Goldmühl im Südosten eine geschlossene Siedlung. Eine Anliegerstraße führt nach Warmeleithen (0,3 km nördlich).[4]

Geschichte

In Frankenhammer wurde vom 14. bis zum 17. Jahrhundert ein Eisenhammer genannt. Dieser wurde vom Wasser des Weißer Mains angetrieben und lag am orographisch rechten Flussufer. Am 2. Januar 1346 verkaufte das Stift Waldsassen den Frankenhammer.[5] Der Hammer wurde von einem namensgebenden Frank erbaut. Die Hammerherren haben auf dem Rödlasberg gewohnt. Zu dem Hammerwerk soll ein Eisenerz führender Bergwerksstollen, der in den Mainberg nördlich von Rödlasberg führte, gehört haben. 1536 wird der Hammer außer Betrieb gesetzt. 1515 wurde das Hammergut durch seinen Besitzer Nickel Puelmann wegen die Verheiratung seiner Töchter aufgeteilt. Es entstanden die Höfe Frankenhammer, Warmeleithen, Haselleithen und Kutschenrangen. Im Landbuch Amt Berneck von 1560 bis 1585 heißt es, dass ein Claus Ebner auf dem Frankenhammer sitzt, der aber nicht gangbar ist; an diesem hat er drei Teile, das letzte Viertel gehört einem Hans Schemlein. 1875 erwarb ein Pfauder die Hammerstätte und errichtete hier eine Holzstoff-Fabrik. Diese erwarb 1888 Guido Frenzel, erneuerte sie und baute sie später in eine Holzpappen-Fabrik um. 1914 übernahm Rudolf Frenzel den Betrieb, erneuerte den Maschinenpark und stellte die Produktion auf Graupappe um. Ab 1919 nahm er auch die Verarbeitung von Kautschuk auf und stellte nun Hochdruck- und Spezialdichtunsplatten sowie auch Prägepappe her.[6] Der Frankenhammer wird nach dem Tod der früheren Besitzer 1961 zur Firma Frenzelitwerke, die heute Dichtungsmaterialien, technische Textilien und Kompensatoren herstellt.[7]

Verwaltung

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Frankenhammer aus drei Anwesen. Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Berneck zu. Grundherren waren die Hofkanzlei Bayreuth (1 Hammergut mit Wohnhäuslein) und der Rat Berneck (2 Höfe).[8]

Von 1797 bis 1810 unterstand Frankenhammer dem Justiz- und Kammeramt Gefrees. Infolge des Ersten Gemeindeedikts wurde Frankenhammer dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Berneck und der zugleich entstandenen Munizipalgemeinde Berneck zugewiesen.[9][10]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818 001819 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 56 50 * 13 44 25 45 195 221 45 39 33
Häuser[11] 5 3 5 12 15 8 9
Quelle [9] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [1]
* 
inklusive Rödlasberg

Religion

Frankenhammer ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und bis heute nach (Bad) Berneck gepfarrt.[8][19]

Literatur

Commons: Frankenhammer (Bad Berneck im Fichtelgebirge) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 293 (Digitalisat).
  2. Stadt Bad Berneck i.Fichtelgebirge, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 30. Januar 2025.
  3. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 30. Januar 2025.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 30. Januar 2025 (Die gemessenen Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. Franz Michael Ress: Geschichte und wirtschaftliche Bedeutung der oberpfälzischen Eisenindustrie von den Anfängen bis zur Zeit des 30-jährigen Krieges. Verl. d. Histor. Vereins von Oberpfalz u. Regensburg, Regensburg 1950, S. 14 und 176.
  6. Heinz Zahn: Der Frankenhammer, abgerufen am 16. November 2024.
  7. Frenzelit: heute innovativ für die Welt von morgen, abgerufen am 16. November 2024.
  8. a b R. Winkler: Bayreuth, S. 357.
  9. a b R. Winkler: Bayreuth, S. 461f.
  10. Bad Berneck > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 30. Januar 2025.
  11. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  12. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 30 (Digitalisat).
  13. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 853, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  14. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1025, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 971 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1016 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1039 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 885 (Digitalisat).
  19. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 651 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 148 (Digitalisat).

 

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