Der Ort liegt nahe dem Fluss Shabelle, an der Grenze zwischen Äthiopien und der Region Hiiraan in Somalia. Er war immer wieder von Überschwemmungen des Shabelle betroffen, unter anderem 1997 und 1999.[1][2]
2005 hatte Ferfer nach Angaben der Zentralen Statistikagentur Äthiopiens 4.411 Einwohner[3]. Gemäß der Volkszählung 1997 waren alle 2.956 Einwohner Somali.[4] Wichtigste Clans sind die Hawadle-Hawiya und die Reer Aw Hassan.[5]
Wegen seiner Lage an der Grenze war Ferfer von den Konflikten zwischen Somalia und Äthiopien um das Ogadengebiet betroffen. So kam es im Zuge des kurzen Grenzkrieges von 1964 zu Gefechten. Auch nach der Niederlage Somalias im Ogadenkrieg 1977/78 blieb die Grenzstadt zunächst unter Kontrolle somalischer Truppen, ebenso wie Mustahil, Geladin, Shilabo und weitere Orte[7].
Im Juni 2008 drang die islamistische Gruppierung al-Shabaab aus Somalia kurzzeitig nach Ferfer vor.[8] Ende 2009 drohte Hisbul Islam, eine weitere Gruppierung, mit Angriffen gegen die Armeebasis und Regierungsgebäude in Ferfer.[9]
Wirtschaft und Infrastruktur
Ferfer ist Standort einer wichtigen Basis der äthiopischen Armee, von der aus diese verschiedentlich in den Bürgerkrieg in Somalia eingriff.[10]
Das malaysische Unternehmen Petronas hat Konzessionen für die Suche nach Erdöl und Erdgas in Ferfer erworben.[11]
↑Aldo Riccardi: Ferrovie Italiane nel corno d’Africa. Duegi, Abano Terme 2023, ISBN 978-88-95096-26-1, S. 140ff; Neil Robinson: World Rail Atlas and historical summary 7: North, East and Central Africa. World Rail Atlas Ltd., 2009, ISBN 978-954-92184-3-5, S. 66, Taf. 41.
↑Gebru Tareke: The Ethiopia-Somalia War of 1977 Revisited, in: International Journal of African Historical Studies 33, 2002 (S. 660)