Ferdinand Eichwede war ein Sohn des Architekten und Unternehmers Christian Eichwede (1853–1936),[1] über den wahrscheinlich [ein] familiärer Zusammenhang mit der Königlichen Hofbronzegießerei Bernstorff & Eichwede bestand.[2]
Ab 1907 lehrte Eichwede als Dozent für „altchristliche und frühmittelalterliche Kunst“ an der Technischen Hochschule Hannover. Neben zahlreichen anderen Bauwerken errichtete er „um 1909“ für seinen Vater eine Villa an der Ellernstraße sowie eine Gruppe von Wohnhäusern – darunter sein eigenes Haus – an der Seelhorststraße.[1]
Ferdinand Eichwede starb 1909 knapp sieben Wochen vor seinem 31. Geburtstag.[1] Er wurde im Familiengrab auf dem Stadtfriedhof Engesohde beigesetzt, Abteilung 9M, Grabnummer 284.[4]
1908, Hesel: Evangelisch-lutherische Kirche St. Liudgeri; Wettbewerbsentwurf für den Kirchturmbau (3. Preis, nicht ausgeführt), Wettbewerb der „Bauhütte zum weißen Blatt“ in Hannover; die Ausführung erfolgte 1909 nach einem Entwurf des Architekten Walter Saran[5]
1908, Delmenhorst: Rathaus (Wettbewerbsentwurf für den Neubau, nicht ausgeführt), Ausführung 1910–1914, nach einem Entwurf des Architekten Heinz Stoffregen, Aufteilung des Rathausplatzes nach einem Entwurf des Architekten Gerrit Emmingmann[5]
um 1908–1909 Hannover, Seelhorststraße 16, 18 und 20 (früher Nr. 1c, 1d und 1e): Wohnhausgruppe (drei Reihenvillen); alle drei Häuser erhalten. Das Haus in der Seelhorststraße 16 (früher Nr. 1c) war das eigene Wohnhaus von Ferdinand Eichwede.[5]
1909–1910, Isernhagen-Kircher Bauerschaft, Dorfstraße 2 und 2a: Villa Haghof für Alma Eichwede; erhalten; Landhaus, Gärtnerwohnhaus und Wirtschaftsgebäude[5]
um 1909, Hannover, Ellernstraße 11 (früher Nr. 24): Wohnhaus (Reihenvilla) für Fr. Hohlt; erhalten[5]
um 1909, Hannover, Seelhorststraße 14 (früher: Ellernstraße 25/Ecke Seelhorststraße): Villa Kaiser; erhalten[5]
1909, Borkum, Strandstraße 26: Villa für den Bade- und Inselarzt Dr. med. Kok; erhalten[5]
Hannover, Heinrichstraße 35: Haus Albrecht; nicht erhalten[5]
Harburg: Entwurf für die Eisenbahnbrücke über die Süderelbe[5]
Heggendorf/Thüringen: Verwaltungsgebäude der Gewerkschaft Heggendorf[5]
Beiträge zur Baugeschichte der Kirche des kaiserlichen Stiftes zu Königslutter, Hannover 1904 (Dissertation)
Germanische Frühkunst: Vorlesungen des Dozenten Dr. Ing. Ferdinand Eichwede an der Königlich Technischen Hochschule zu Hannover 1907-8, Hannover 1907, Vorschau über Google-Bücher
mit Karl Mohrmann: Germanische Frühkunst, 2 Bände, Leipzig 1906/1907
Architekturen, Reisestudien, Radierungen und Handzeichnungen. Aus dem künstlerischen Nachlass von Dr.-Ing. Ferdinand Eichwede, Berlin 1910
Literatur
Georg Dehio (Hrsg.): Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Berlin, München 1900ff.
Herbert Mundhenke: Die Matrikel der Höheren Gewerbeschule, der Polytechnischen Schule und der Technischen Hochschule zu Hannover, Hildesheim 1988–1992 (3 Bände), Matrikel 11677
Birte Rogacki-Thiemann: „Er trank die Welt in sich hinein.“ Der Architekt Ferdinand Eichwede (1878–1909) und die Villa Ebeling (Hannoversche Studien, Bd. 20. Herausgegeben vom Stadtarchiv Hannover), Wehrhahn-Verlag Hannover, ISBN 978-3-86525-895-3.
Rita Seidel: Catalogus Professorum 1831–1981, Festschrift zum 150jährigen Bestehen der Universität Hannover, Band 2, Stuttgart, Berlin, Köln und Mainz: Verlag W. Kohlhammer, 1981, S. 54.
Paul Trommsdorff: Der Lehrkörper der Technischen Hochschule Hannover 1831–1931. Hannover 1931, S. 102.
↑Anmerkung: Davon abweichend gibt Reinhard Glaß (siehe unter dem Abschnitt Weblinks) das Gebäude Lüerstraße 2 von 1903 als erstes Werk Eichwedes an.
↑Silke Beck, Cordula Wächtler (Red.), Uta Müller Glassl, Helmut Zimmermann (Text): Stadtfriedhof Engesohde. (kostenlose Broschüre unter anderem mit geschichtlichem Abriss, Fotos und Übersichtsplan, hrsg. vom Fachbereich Umwelt und Stadtgrün, Bereich Städtische Friedhöfe, Garkenburgstraße 43) Hannover 2015, S. 20. (online als PDF-Dokument)
↑ abcdefghijklmnopqReinhard Glaß: Eichwede, Ferdinand (siehe Weblinks)
↑Neue Architektur; eine Auswahl der beachtenswertesten Neubauten moderner Richtung, aus Deutschland und Österreich. III. Serie, Tafel 17 (archive.org).