Karl Mohrmann wuchs in Einbeck als Sohn des Malers Friedrich Mohrmann auf. Nach der Reifeprüfung studierte er ab 1873 das Baufach als Schüler von Conrad Wilhelm Hase in Hannover und in Berlin. 1886 wurde er Privatdozent für Bauwesen in Hannover. 1887 ging er als ordentlicher Professor für Architektur nach Riga, wo er auch an der Restaurierung des Doms beteiligt war. 1892 kehrte er an die Technische Hochschule Hannover zurück und trat dort die Nachfolge von Conrad Wilhelm Hase als Ordinarius für mittelalterliche Baukunst und Entwerfen öffentlicher Gebäude an. Im Zuge seiner Beschäftigung mit Kirchenbauten baute Mohrmann 1890 die grafostatische Untersuchung räumlicher Gewölbe aus.[1]
Ab 1898 war Karl Mohrmann als nebenamtlicher Konsistorialbaumeister der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers tätig und erbaute oder restaurierte in dieser Eigenschaft Kirchen, Pfarrhäuser und Privathäuser. 1909 erhielt er den Titel eines Geheimen Baurats. 1911 bis 1913 war er Rektor der Technischen Hochschule.[2] Mohrmann bereiste unter anderem Italien, Dänemark, Schweden, Norwegen, Großbritannien, Afrika und Amerika.
Die 1935 in der Nordstadt von Hannover angelegte Deichmannstraße, ursprünglich benannt nach dem Major Arnold Deichmann, wurde 1936 umbenannt in Mohrmannstraße.[8]
In Hahnenklee ist nahe der Stabkirche eine Straße als Prof.-Mohrmann-Weg benannt worden.
Schriften
Conrad Wilhelm Hase. In: Hannoversche Geschichtsblätter. Sonderdruck, Hannover 1902.
Evangelisch-lutherisches Gesangbuch der Hannoverschen Landeskirche: Schrift (Karl-Mohrmann-Schrift) und Buchschmuck zur mehrfarbigen Schmuckausgabe, Hannover 1910, und zur einfarbigen Notenausgabe, Hannover 1914.[9]
Literatur
Paul Trommsdorff: Der Lehrkörper der Technischen Hochschule Hannover 1831–1931. Hannover 1931, S. 96.
Stefanie Lindemeier: Die ausführenden Kunst- und Kirchenmaler, sowie Kurzbiographie Mohrmann, Karl Heinrich Friedrich, in dies.: Studien zur Restaurierungsgeschichte mittelalterlicher Gewölbe – und Wandmalereien im Gebiet des heutigen Niedersachsen : Darstellung von historischen Methoden, Technikem und Materialien, Dissertation 2009 an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, Band 2 (Textband), passim, v. a. S. 316; Digitalisat der Hochschule für Bildende Künste Dresden
↑Kristian Teetz: Nordstadt. Mohrmann-Haus wird saniert. In Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 3. März 2011 (online, zuletzt abgerufen am 5. Dezember 2012)
↑Gerd Weiß: Herrenhäuser Kirchweg / Reinholdstraße. In: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Band 10.1: Stadt Hannover, Teil 1. Friedr. Vieweg & Sohn, Braunschweig / Wiesbaden 1983, ISBN 3-528-06203-7, S. 111 f.; sowie Nordstadt im Addendum zu Band 10.2, Verzeichnis der Baudenkmale gem. § 4 (NDSchG) (ausgenommen Baudenkmale der archäologischen Denkmalpflege) / Stand: 1. Juli 1985 / Stadt Hannover, S. 6f.
↑Erich Bock, Renate Pahlow: Geschichte der Kirche und Pfarre Rüper. Verlag Uwe Krebs, Wendeburg 2007, ISBN 978-3-932030-38-3.
↑Goslarsche Zeitung vom 25. Juni 2008 anlässlich des 100. Geburtstages der Stabkirche Hahnenklee