Evangelische Kirche (Alfter)
Die Evangelische Kirche am Herrenwingert (früher: Evangelisches Gemeindezentrum Alfter Am Herrenwingert) ist ein Kirchengebäude in der Gemeinde Alfter. Sie gehört zur Evangelischen Kirchengemeinde Vorgebirge im Kirchenkreis Bonn der Evangelischen Kirche im Rheinland.[1] LageDie Kirche liegt an der Straße Am Herrenwingert 1 (Ecke Schloßweg) in Alfter. Sie liegt damit im Ortszentrum in einer Linie mit der katholischen Pfarrkirche St. Matthäus und dem Schloss. Jenseits der Straße Am Herrenwingert befindet sich die Anna-Schule (Grundschule) mit der 2023 neu gebauten Kultur- und Sporthalle der Ortschaft. Im Schloßweg liegen zwei Kindertagesstätten und die Vorgebirgsschule in unmittelbarer Nachbarschaft. GeschichteEvangelische Christen waren in Alfter rar, erst nach dem Zweiten Weltkrieg kamen mit den Ostflüchtlingen vermehrt evangelischen Christen in den Ort. Gottesdienste fanden zunächst in Bornheim, später im katholischen Jugendheim (heute: Haus der Alfterer Geschichte) hinter der Pfarrkirche St. Matthäus statt.[2] In den Jahren 1986 bis 1996 stellte die katholische Pfarrgemeinde den evangelischen Christen von Alfter die St. Matthäus-Kirche für einen monatlichen Gottesdienst zur Verfügung.[3] Immer wieder gab es Überlegungen für ein eigenes Gemeindezentrum in Alfter für Gottesdienste, Konfirmandenarbeit, für Schüler, Senioren und Jugendliche, die insbesondere durch Pfarrer Adalbert Geduhn vorangetrieben wurden.[4] Am 11. Februar 1993 entschied sich das Presbyterium für die Konzeption des Architekten Frank-Rüdiger Hildebrandt (Professor an der örtlichen Alanus Hochschule) mit zentralem Gruppenraum, drei kleineren Gruppenräumen, einer Küche und einer Sakristei.[5] Am 27. September 1994 erfolgte die Grundsteinlegung. Dabei versenkte der Bauleiter eine Urne mit Gründungsurkunde, spontan gesammelten Münzen, Gemeindebrief und einer Tageszeitung im Boden und verschloss das Loch mit einer Steinplatte, die heute im Kirchraum durch eine schwarze Granitplatte mit der eingravierten Jahreszahl 1994 abgedeckt ist. Am 9. März 1995 war Richtfest und am 17. März 1996 (Laetare) fand der Festgottesdienst zur feierlichen Einweihung statt.[6] Architektur
– Frank-Rüdiger Hildebrandt: Aus-/Umbrüche – Alte und neue Architektur in Alfter (Robin Huth vom Haus der Alfterer Geschichte im Gespräch mit Prof. F.-R. Hildebrandt)[7] AußenbeschreibungGegliederter Rundbau mit drei Dachflächen und drei Giebeln InnenbeschreibungIm Inneren des Baues finden sich runde Formen wieder, der etwa 60 m² große religiöse Raum ist ein Oval, drei runde Fenster bringen Licht in den Raum. „Unser Raum bleibt zunächst farblos. Zwar haben alle Materialien ihre Farbnatur, doch bewusste farbige Tingierung kann Farbnatur in Farbkultur verwandeln. So bleibt eine schöne, künstlerischer Aufgabe für die Zukunft offen.“ (Frank-Rüdiger Hildebrandt: [8]) OrgelDas Instrument wurde 2005 als Opus 372 in der Werkstatt der Firma Orgelbau Tzschöckel in Althütte-Fautspach gebaut.[9] In einem Gehäuse aus massivem Kirschenholz stehen folgende Register (Orgeldisposition):
GlockenDie Kirche verfügt nicht über ein Geläut. Beim Bau der Kirche hat man sich einstimmig gegen einen Glockenturm entschieden, der als Konkurrenz zum Ovalbau gesehen wurde. In der Entwurfsphase hatte man zwei Holzstelen vorgesehen, die freischwingende Glocken tragen sollten.[10] NutzungDie Kirche am Herrenwingert ist Veranstaltungsort und Gottesdienstraum für die evangelischen Christen in der Ortschaft Alfter. Sie ist ein Ort für Kunst und Kultur, dies ist auch im Leitbild der Gemeinde festgehalten. SeelsorgeDie Evangelische Kirche am Herrenwingert gehört zur Evangelischen Kirchengemeinde Vorgebirge. Sie verfügt über eine halbe Pastorenstelle.
FördervereinSchon vor Baubeginn der Kirche gründete sich am 25. September 1993 der Förderverein Evangelisches Gemeindezentrum Alfter.[11] Ziel des Fördervereins ist es, die nötige Grundlage zu schaffen, um Pflege und Erhalt finanziell und ideell zu unterstützen. Literatur
WeblinksCommons: Evangelische Kirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
|
Portal di Ensiklopedia Dunia