Der Ort liegt im Tal der Wohra am Ostrand des Burgwaldes nordöstlich von Rauschenberg. Am südwestlichen Ortsrand treffen die Landesstraßen 3071 und 3073 aufeinander. Der Haltepunkt an der ehemaligen Wohratalbahn liegt etwa 500 m entfernt an der gegenüberliegenden Talseite; das Gebäude wird heute als Wohnhaus genutzt.
Geschichte
Ortsgeschichte
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Ernsthausen erfolgte unter dem Namen Erneshusin im Jahr 1349.[1] Weitere Erwähnungen erfolgenden unten den Ortsnamen (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[1]Ernshusen (1366) und Ernsthausen (1577).
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen genehmigte die Landesregierung mit Wirkung vom 31. Dezember 1971 den freiwilligen Zusammenschluss der Stadt Rauschenberg und der Gemeinden Albshausen, Bracht, Ernsthausen, Josbach, Schwabendorf und Wolfskaute im damaligen Landkreis Marburg zu einer Stadt mit dem Namen Rauschenberg.[3] Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden sowie für die Kernstadt wurde je ein Ortsbezirk gebildet.[4]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Ernsthausen angehört(e):[1][5]
ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Marburg-Biedenkopf, Stadt Rauschenberg
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Ernsthausen 471 Einwohner. Darunter waren 3 (0,6 %) Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 144 Einwohner unter 18 Jahren, 213 zwischen 18 und 49, 99 zwischen 50 und 64 und 81 Einwohner waren älter.[10] Die Einwohner lebten in 177 Haushalten. Davon waren 30 Singlehaushalte, 45 Paare ohne Kinder und 87 Paare mit Kindern, sowie 15 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 24 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 117 Haushaltungen lebten keine Senioren.[10]
Familien: 42 nutzungsberechtigte, 23 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 21 Beisassen
Ernsthausen: Einwohnerzahlen von 1784 bis 2016
Jahr
Einwohner
1784
233
1800
?
1834
468
1840
444
1846
472
1852
483
1858
463
1864
472
1871
422
1875
415
1885
409
1895
392
1905
388
1910
407
1925
406
1939
435
1946
628
1950
632
1956
554
1961
505
1967
508
1980
?
1990
?
2000
?
2011
471
2016
473
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[10]; 2016[2]
Erwerbspersonen: 159 Land- und Forstwirtschaft, 94 Produzierendes Gewerbe, 10 Handel und Verkehr, 9 Dienstleistungen und Sonstiges
Politik
Für Ernsthausen besteht ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[4]
Der Ortsbeirat für den Ortsbezirk Ernsthausen besteht aus fünf Mitgliedern. Die Wahlbeteiligung zur Wahl des Ortsbeirats bei der Kommunalwahl 2021 52,55 %. Alle Kandidaten gehörten der „Gemeinschaftsliste Ernsthausen“ an.[11] Der Ortsbeirat wählte Norbert Dönges zum Ortsvorsteher.[12]
↑Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr.2, S.47, Punkt 50 Abs. 2 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,8MB]).
↑ abOrtsbeiräte. In: Webauftritt. Stadt Rauschenberg, abgerufen im September 2021.
↑Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑
Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S.117f. (online bei Google Books).
↑Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 74.