„Die mediterrane Rasse ist die Hauptgrundlage, hinzu kommt ein recht starker Einschlag von Neger- und Hamiten-Blut. Eine weitere Komponente ist die orientalide Rasse; ferner einige Einsprengungen der vorderasiatischen, der nordischen und vielleicht spurenweise der Pygmäen-Rasse.“
1951[5] bzw. 1952[8] habilitierte Klingmüller sich an der TH Karlsruhe um, wo er auch als Privatdozent für moderne Orientalistik sowie Volks- und Landeskunde des Arabischen Orients wirkte.[5] Ebenfalls in die unmittelbare Nachkriegszeit fällt seine Tätigkeit im Außen- und Innendienst eines Versicherungsunternehmens, bis er 1955 die Geschäftsführung des Verlages Versicherungswirtschaft und die Redaktion der Zeitschriften Versicherungswirtschaft und Versicherungsrecht übernahm (letztere bis 1989 betreut);[8] Klingmüllers Mentor in dessen Karriere im Versicherungswesen war Alex Möller. 1959 initiierte er das Karlsruher Forum, das er auch jahrelang leitete.[1]
Zum Wintersemester 1961/62 war Klingmüller als ordentlicher Professor am neu geschaffenen Lehrstuhl[1] für Versicherungsrecht, Bürgerliches Recht und Handelsrecht an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln.[2] Zur selben Zeit war er für etwa zehn Jahre Oberlandesgerichtsrat am Versicherungssenat am Oberlandesgericht Koblenz.[9] An der Universität lehrte Klingmüller deutsches Recht (vor allem Haftungsrecht, insbesondere Arzt-Haftungsrecht und seine versicherungsrechtlicheDeckung[8]), aber auch islamisches, später auch gemeinsam mit Erwin Gräf sowie Abdoldjawad Falaturi. 1982 wurde er emeritiert.[2] Ab 1988 hielt er einige Semester an der Universität Karlsruhe als Honorarprofessor Vorlesungen über Versicherungsrecht. Von ca. 1979 bis Mitte 1999 wirkte er an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Köln.[8]
Bis 1995 veröffentlichte Klingmüller regelmäßig über Fragen der Scharia, darunter über den Legalitätsgedanken im islamischen Recht (1962), über die Entstehung und Wandlung rechtlicher Traditionen im islamischen Recht (1980), Die frühislamischen Bibliotheken und die Jurisprudenz (1985) sowie zur Bewertung der Fertilisation im islamischen Recht (1995). Ein besonderer Schwerpunkt war die Untersuchung des Verhältnisses von Scharia zum Institut der Versicherung (Beiträge 1957, 1958, 1967 und 1986).[2]
Ende 1997 war Klingmüller Mitbegründer der Gesellschaft für Arabisches und Islamisches Recht (GAIR); auf deren Gründungsversammlung am 24. Oktober wurde er zum Ersten Vorsitzenden gewählt, an dieses Amt anschließend war er vier Jahre später Vorsitzender des Kuratoriums der GAIR.[2] Mitte 1999 war er Mitglied des Direktoriums des Deutschen Orient-Institutes und des Vorstandes der Deutsch-Ungarischen-Juristenvereinigung.[8]
↑ abcNachruf Rektor und Senat der Universität zu Köln, August 2006 (PDF)
↑ abcdefgHilmar Krüger: Nachruf auf Ernst Klingmüller. Institut für Versicherungsrecht, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Universität zu Köln (online (Memento vom 11. Januar 2014 im Internet Archive)).
↑Ekkehard Ellinger: Deutsche Orientalistik zur Zeit des Nationalsozialismus 1933–1945. Deux-Mondes-Verlag, Edingen-Neckarhausen 2006, S. 37.
↑ abcdeEkkehard Ellinger: Deutsche Orientalistik zur Zeit des Nationalsozialismus 1933–1945. Deux-Mondes-Verlag, Edingen-Neckarhausen 2006, S. 500.
↑Vgl. Ekkehard Ellinger: Deutsche Orientalistik zur Zeit des Nationalsozialismus 1933–1945. Deux-Mondes-Verlag, Edingen-Neckarhausen 2006, S. 356, 392, 393, 397, 399.
↑Ernst Klingmüller: Ägypten. In: Jahrbuch der Weltpolitik 1944, S. 21 [614], zitiert bei Ekkehard Ellinger: Deutsche Orientalistik zur Zeit des Nationalsozialismus 1933–1945. Deux-Mondes-Verlag, Edingen-Neckarhausen 2006, S. 356.
↑ abcdeLebensstationen von Professor Dr. Ernst Klingmüller. Zum 85. Geburtstag von Professor Dr. Ernst Klingmüller. Institut für Versicherungsrecht, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Universität zu Köln 1999 (online (Memento vom 11. Januar 2014 im Internet Archive)).
↑Lebensstationen von Professor Dr. Ernst Klingmüller. Zum 85. Geburtstag von Professor Dr. Ernst Klingmüller. Institut für Versicherungsrecht, Rechtswissenschaftliche Fakultät, Universität zu Köln (online (Memento vom 11. Januar 2014 im Internet Archive)) und Nachruf Rektor und Senat der Universität zu Köln, August 2006 (PDF); bei Ekkehard Ellinger: Deutsche Orientalistik zur Zeit des Nationalsozialismus 1933–1945. Deux-Mondes-Verlag, Edingen-Neckarhausen 2006, S. 500, vermutlich irrtümlich, Oberlandesgericht Köln.