Erksdorf ist altes Siedlungsgebiet. Man vermutet eine erste Besiedlung zwischen dem 4. und 8. Jahrhundert n. Chr.
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Erksdorf erfolgte unter dem Namen Erksdorf in einer Urkunde des Klosters Haina wird in die Zeit 1205–1216 datiert.[1] Der Ortsname wird von dem ersten Siedler namens Ercanger abgeleitet. Der Name wandelte sich von Ereksdorf über Erkerßdorff zum heutigen Erksdorf. Die in der Dorfmitte stehende evangelische Kirche wurde 1831 erbaut.
Zum 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Erksdorf auf freiwilliger Basis in die Stadt Allendorf (heute Stadt Stadtallendorf), Landkreis Marburg (heute Landkreis Marburg-Biedenkopf) (damalige amtliche Bezeichnung der Stadt) eingegliedert.[3][4] Für Erksdorf wurde ein Ortsbezirk eingerichtet.[5]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Erksdorf angehört(e):[1][6]
ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg, Stadt Allendorf
ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf, Stadt Allendorf
ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf, Stadt Stadtallendorf
ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Marburg-Biedenkopf, Stadt Stadtallendorf
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Erksdorf 906 Einwohner. Darunter waren 27 (3,0 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 159 Einwohner unter 18 Jahren, 393 zwischen 18 und 49, 201 zwischen 50 und 64 und 153 Einwohner waren älter.[11] Die Einwohner lebten in 375 Haushalten. Davon waren 93 Singlehaushalte, 111 Paare ohne Kinder und 120 Paare mit Kindern, sowie 39 Alleinerziehende und 12 Wohngemeinschaften. In 54 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 264 Haushaltungen lebten keine Senioren.[11]
1838: Familien: 76 nutzungsberechtigte, 16 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 16 Beisassen
Erksdorf: Einwohnerzahlen von 1781 bis 2011
Jahr
Einwohner
1781
518
1800
?
1834
666
1840
646
1846
628
1852
641
1858
628
1864
632
1871
619
1875
604
1885
653
1895
619
1905
637
1910
667
1925
642
1939
667
1946
935
1950
933
1956
755
1961
722
1967
711
1980
?
1990
?
2000
?
2011
906
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[11]
1961: Erwerbspersonen: 317 Land- und Forstwirtschaft, 111 Produzierendes Gewerbe, 19 Handel und Verkehr, 11 Dienstleistungen und Sonstiges.
Politik
Für Erksdorf besteht ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Er umfasst das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Erksdorf.[5]
Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 51,25 %. Alle Kandidaten gehörten der „Bürgerliste Erksdorf“ an.[12] Der Ortsbeirat wählte Udo Krebs zum Ortsvorsteher.[13]
Heinrich Hohl (1900–1968), Landwirt, Bundestagsabgeordneter, Politiker (CNBL, später CDU) und Bürgermeister der ehemals eigenständigen Gemeinde Erksdorf, geboren in Erksdorf
↑Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 22. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr.2, S.47, Punkt 50 Abs. 7 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,8MB]).
↑
Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S.117 (online bei Google Books).
↑Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 73 f.