Hatzbach liegt im Übergangsbereich der Gilserberger Höhen zum Neustädter Sattel, etwa 5,5 km (Luftlinie) nördlich vom Stadtallendorfer Hauptort. Nachbarorte sind Speckswinkel (Neustadt) im Ostsüdosten, Hatzbach (Stadtallendorf) im Südsüdosten, Emsdorf (Kirchhain) im Südwesten und Wolferode (Stadtallendorf) im Nordwesten. Nordnordöstlich des auf 249 bis 275 m Höhe gelegenen Hatzbach erhebt sich der zu den Gilserberger Höhen gehörende Wetzstein (358,5 m). Im Dorf mündet der kleine Wildenbach in den Wohra-Zufluss Hatzbach.
Geschichte
Ortsgeschichte
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Hatzbach erfolgte im Jahr 1262 in einer Urkunde des Klosters Haina.[1] Spätestens im 14. Jahrhundert entstand die Burg Hatzbach. Burg und Dorf wurden von den Grafen von Ziegenhain um diese Zeit an die Knoblauch zu Hatzbach als Lehen gegeben. Ein freiadliger Gutshof der Knoblauch zu Hatzbach befindet sich heute in Privatbesitz. Die Hatzbacher Kirche wurde um 1490 erbaut.
Zum 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Hatzbach in die Stadt Allendorf, Landkreis Marburg (damalige amtliche Bezeichnung der Stadt) eingegliedert.[3][4] Für Hatzbach wurde ein Ortsbezirk eingerichtet.[5]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Hatzbach angehört(e):[1][6]
ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg, Stadt Allendorf
ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf, Stadt Allendorf
ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf, Stadt Stadtallendorf
ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Marburg-Biedenkopf, Stadt Stadtallendorf
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Hatzbach 546 Einwohner. Darunter waren 12 (2,2 %) Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 99 Einwohner unter 18 Jahren, 234 zwischen 18 und 49, 105 zwischen 50 und 64 und 105 Einwohner waren älter.[11] Die Einwohner lebten in 201 Haushalten. Davon waren 30 Singlehaushalte, 63 Paare ohne Kinder und 87 Paare mit Kindern, sowie 15 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 30 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 132 Haushaltungen lebten keine Senioren.[11]
Familien: 48 nutzungsberechtigte, 9 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 18 Beisassen
Hatzbach: Einwohnerzahlen von 1785 bis 2011
Jahr
Einwohner
1785
321
1800
?
1834
429
1840
446
1846
443
1852
439
1858
432
1864
439
1871
402
1875
406
1885
399
1895
417
1905
422
1910
422
1925
387
1939
380
1946
581
1950
546
1956
466
1961
454
1967
473
1980
?
1990
?
2000
?
2011
546
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; ; Zensus 2011[11]
Erwerbspersonen: 199 Land- und Forstwirtschaft, 90 Produzierendes Gewerbe, 11 Handel und Verkehr, 8 Dienstleistungen und Sonstiges.
Politik
Für Hatzbach besteht ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Er umfasst das Gebiet der ehemaligen Gemeinde Hatzbach.[5]
Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 67,11 %. Alle Kandidaten gehörten der „Bürgerliste Hatzbach“ an.[12] Der Ortsbeirat wählte Wolfgang Dippel zum Ortsvorsteher.[13]
Durch Hatzbach führt die Landesstraße 3071 (Wolferode–Hatzbach–Speckswinkel), von der etwas ostsüdöstlich vom Dorf die L 3290 in Richtung Erksdorf (und dann weiter nach Stadtallendorf) und am südwestlichen Ortsrand die Kreisstraße 14 in Richtung Emsdorf abzweigen. Der öffentliche Personennahverkehr wird durch eine Stadtbusverbindung nach Stadtallendorf sichergestellt.
↑Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 22. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr.2, S.47, Punkt 50 Abs. 7 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,8MB]).
↑
Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S.117 (online bei Google Books).
↑Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 73 f.