Nach einer traditionell jüdischen Ausbildung widersetzte sich Ephraim Moses Kuh dem Wunsch seines Vaters, sich zum Rabbiner auszubilden. 1763 verließ er seine Geburtsstadt Breslau und begab sich nach Berlin ins Haus seines nahen Verwandten, des Finanziers Veitel Heine Ephraim. Er machte die Bekanntschaft Lessings, Mendelssohns, Ramlers und anderer Berliner Gelehrter und Dichter. Er widmete sich nun selber der Dichtkunst und vernachlässigte dabei die Geschäfte. Zwischen 1768 und 1770 unternahm er eine Europareise und kehrte darauf nach Breslau zurück. Während sechs Jahren litt er an einer Geisteskrankheit, die ihm weiterhin in lichten Momenten erlaubte, zu dichten. Im Jahr 1786 erlitt er einen Schlaganfall. Er starb am 3. April 1790 in Breslau.
Ephraim Moses Kuh hinterließ mehr als 5000 Gedichte, die seinem Freund Karl Wilhelm Ramler übergeben wurden. Eine Auswahl davon wurde 1792 in Zürich veröffentlicht. Berthold Auerbach machte Kuh in seinem Roman Dichter und Kaufmann zum Titelhelden.
Regina Maria Seitz: Verschwiegene Texte: Kritik an der Aufklärung bei Mendelssohn, Behr, Maimon und Kuh. Ann Arbor 1999.
Dominica Volkert: Kuh, Ephraim Moses. In: Wilhelm Kühlmann (Hrsg.): Killy Literaturlexikon. Autoren und Werke des deutschsprachigen Kulturraumes. 2., vollst. überarb. Auflage. de Gruyter, Berlin 2010, Band 7, S. 116 f.
Hans Otto Horch, Eva Varga: Kuh, Ephraim Moses. In: Andreas B. Kilcher (Hrsg.): Metzler Lexikon der deutsch-jüdischen Literatur. Jüdische Autorinnen und Autoren deutscher Sprache von der Aufklärung bis zur Gegenwart. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Metzler, Stuttgart / Weimar 2012, ISBN 978-3-476-02457-2, S. 313 f.