Elbersreuth

Elbersreuth
Markt Presseck
Koordinaten: 50° 15′ N, 11° 34′ OKoordinaten: 50° 14′ 51″ N, 11° 33′ 41″ O
Höhe: 594 (585–618) m ü. NHN
Einwohner: 101 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 95355
Vorwahl: 09222
Ortsansicht von Elbersreuth
Ortsansicht von Elbersreuth

Elbersreuth ist ein Gemeindeteil des Marktes Presseck im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).[2] Elbersreuth liegt in der Gemarkung Heinersreuth.[3]

Geografie

Das Dorf liegt zweieinhalb Kilometer nördlich von Presseck sowie zwei Kilometer westlich von Heinersreuth. Elbersreuth befindet sich in südwestlicher Hanglage in einem Bergsattel der Elbersreuther Höhe, einem 626 Meter hohen Bergrücken. Das Dorf steht inmitten einer größeren Rodungsinsel, die über einem zur Wilden Rodach nach Norden hin abfallenden Steilhang liegt.[4] Elbersreuth ist lediglich über eine Gemeindeverbindungsstraße erreichbar, die einen halben Kilometer östlich des Ortes an der Staatsstraße 2211 beginnt und nach der Durchquerung des Ortes in nordwestlicher Richtung zu den Pressecker Gemeindeteilen Köstenberg und Köstenhof weiterführt, wo sie schließlich endet.[5]

Geschichte

Nahe der Ortsmitte befand sich früher ein dem Adelsgeschlecht der Wildensteiner gehörendes Wasserschloss, das jedoch bereits im 18. Jahrhundert verfallen ist.[4][6]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Elbersreuth aus 25 Anwesen (3 Höfe, 1 Wirtshaus, 9 Güter, 2 Halbgütlein, 10 Tropfhäuser). Das Hochgericht sowie die Grundherrschaft übte die Herrschaft Wildenstein aus.[7]

Mit dem Gemeindeedikt wurde Elbersreuth dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Heinersreuth und der im selben Jahr gebildeten Ruralgemeinde Heinersreuth zugewiesen.[8] Am 1. Januar 1978 wurde Elbersreuth im Rahmen der Gebietsreform in die Gemeinde Presseck eingegliedert.[9]

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 1a: Wohnstallhaus
  • Haus Nr. 18: Wohnstallhaus

Die folgenden Häuser listete Karl-Ludwig Lippert in dem Buch Landkreis Stadtsteinach von 1964 mit ihren ursprünglichen Hausnummern als Kunstdenkmäler auf. Sie sind in der Denkmalschutzliste nicht geführt, da sie entweder nicht aufgenommen, abgerissen oder stark verändert wurden.

  • Haus Nr. 27 und 27a: Quergeteiltes Anwesen, die sogenannten „Schloßbauern“, hervorgegangen aus den Stallungen des abgegangenen wildensteinischen Ansitzes. Nr. 27 um 1930 vollständig neu gebaut; Nr. 27a: eingeschossiges Wohnstallhaus, verputzt massiv, mit breiter Giebelfront und steilem Satteldach, das Kernmauerwerk wohl noch spätes 15. oder frühes 16. Jahrhundert, das heutige Aussehen des Gebäudes durch Baumaßnahmen der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bestimmt. Im Inneren noch schwere Holzbalkendecken.[10]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818 001819 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 169 249 267 257 218 154 210 161 136 101
Häuser[11] 31 35 32 34 34 38 39
Quelle [8] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [1]

Religion

Elbersreuth ist seit der Reformation gemischt konfessionell. Die Protestanten sind nach Heilige Dreifaltigkeit in Presseck gepfarrt,[7] die Katholiken waren ursprünglich nach St. Jakobus der Ältere in Enchenreuth gepfarrt,[13] seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist die Pfarrei St. Petrus Canisius in Presseck zuständig.[18]

Literatur

Commons: Elbersreuth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 315 (Digitalisat).
  2. Markt Presseck, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 23. August 2023.
  3. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 16. Dezember 2024.
  4. a b O. Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland. Sp. 107f.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 22. August 2023.
  6. K.-L. Lippert: Landkreis Stadtsteinach. S. 119.
  7. a b Erich Freiherr von Guttenberg, Hanns Hubert Hofmann: Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985, S. 67 (Digitalisat).
  8. a b Erich Freiherr von Guttenberg, Hanns Hubert Hofmann: Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985, S. 133–134 (Digitalisat).
  9. Presseck > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 16. Dezember 2024.
  10. K.-L. Lippert: Landkreis Stadtsteinach. S. 19.
  11. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  12. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 23 (Digitalisat).
  13. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 939, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  14. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1113, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1059 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1111 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1148 (Digitalisat).
  18. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 993 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 729 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 161 (Digitalisat).