EidetikEidetik (von griechisch εἶδος eîdos, deutsch ‚Ansehen, Gestalt‘, Bild) ist die Wissenschaft des Gesehenen. Der Begriff ist abgeleitet von Eidos.[1] BeschreibungPhilosophieIn der Philosophie, insbesondere in der Phänomenologie seit Edmund Husserl, ist Eidetik Denklehre: Die Lehre vom begrifflich allgemeinen Wesen, von den idealen Bedeutungen als eine anschaubare Gegebenheit. Zur phänomenologischen Methode gehört ebenfalls die eidetische Reduktion.[1] PsychologieDie psychologische Lehre der Eidetik begründete Viktor Urbantschitsch (1847–1921), Professor für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde an der Universität Wien, mit seiner Veröffentlichung im Jahre 1907. Diese Grundlage wurde weiterentwickelt von Oswald Kroh (1887–1955) um die Fähigkeit, das Gesehene bildhaft-anschaulich wieder vor sich zu sehen als Anschauungsbilder; sie sind bei Jugendlichen eine normale Erscheinung; erhalten bleiben sie selten, vorwiegend bei künstlerischen Naturen. Sie wurde 1927 untersucht von Erich Rudolf Jaensch (1883–1940).[2] In der Psychologie bezeichnet Eidetik eine spezielle Qualität des Vorstellungsvermögens. Die Vorstellungen eines Eidetikers können so realistisch wie Wahrnehmungen sein, wobei er – im Gegensatz zum halluzinativen Erlebnis – weiß, dass seine Vorstellungen keine Wahrnehmungen sind. Differentialdiagnostisch sollten eidetische Vorstellungen von Halluzinationen abgegrenzt werden: Eine Wahrnehmung ohne eine äußere Wahrnehmungsquelle wäre demnach eine Halluzination. Der Ausdruck eidetisches Gedächtnis wird fälschlicherweise oft für ein Synonym für das fotografische Gedächtnis gehalten. Siehe auchLiteratur
Einzelnachweise
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