Dreux
Dreux ist eine französische Stadt mit 31.205 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) im Département Eure-et-Loir. LageDreux liegt etwa 90 Kilometer westlich von Paris, im Tal des Flusses Blaise, kurz vor dessen Mündung in die Eure. GeschichteDie Stadt war Hauptstadt eines kleinen gallischen Stammes, der sogenannten „Durocasses“. In der Römerzeit kreuzten hier wichtige Verkehrsstraßen. Im Mittelalter war die Stadt Sitz einer Grafschaft. Schlacht von Dreux: Während des Ersten Hugenottenkriegs wurden am 19. Dezember 1562 die protestantischen Truppen unter Ludwig I. Prinz von Condé und Admiral Gaspard von Coligny in der Schlacht von Dreux von der katholischen Armee unter François de Lorraine besiegt. Dreux ist der Geburtsort von François-André Danican Philidor (1726–1795), eines Komponisten, der heute vor allem als der stärkste Schachspieler des 18. Jahrhunderts bekannt ist. Das Schloss von Dreux ist bis heute Wohnsitz des jeweiligen Chefs des Hauses Orléans, gegenwärtig von Jean d’Orléans, Graf von Paris. Verschiedene Mitglieder der französischen Königsfamilie sind in der Chapelle Royale Saint Louis bestattet, die 1816 im Auftrag der Witwe des Herzogs von Orléans, Philippe Égalité, errichtet wurde, darunter auch dessen Sohn König Louis-Philippe I. und Königin Maria Amalia. Im Deutsch-Französischen Krieg wurde Dreux am 19. November 1870 von preußischen Truppen eingenommen.[1] Internationale Beachtung erfuhr der Ort 1983, als die damals noch unbedeutende Front National hier ihre ersten großen Wahlerfolge erzielen konnte und die Mehrheit im Stadtrat erhielt; als Ursachen wurden die hohe Arbeitslosigkeit in der Industriestadt und die Überfremdungsängste wegen des Zuzugs von algerisch-muslimischen Einwanderern (vor allem Harkis aus dem Algerienkrieg) genannt. Während der 1990er Jahre konnte, im Gegensatz zum Trend im Rest des Landes, der Einfluss der Rechtsextremen jedoch zurückgedrängt werden, so dass die Partei heute mit nur 2 von 39 Ratsmitgliedern im Stadtrat vertreten ist[2]; außerdem unternahm die Stadt umfangreiche Bemühungen, ihren schlechten Ruf zu verändern. Zur Europawahl 2014 wurde die FN mit 24,71 % stärkste Partei in Dreux; ebenso gewann sie die erste Runde der Regionalwahl 2015 in der Stadt mit 26,86 %, musste sich in der zweiten Runde aber dem Kandidaten eines Bündnisses verschiedener linker Parteien geschlagen geben.[3] Bevölkerungsentwicklung
Sehenswürdigkeiten
PartnerstädteDreux ist durch Städtepartnerschaften verbunden mit
Persönlichkeiten
WeblinksCommons: Dreux – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
|
Portal di Ensiklopedia Dunia