Dreiherrenstein oder Dreiherrnstein ist die topografische Bezeichnung für Orte und Plätze an der Schnittstelle dreier Herrschaften und ihrer Umfriedungen und Grenzbefestigungen.
Dreiherrensteine befinden sich zum Beispiel an folgenden Orten:
Grenzstein zwischen Neustadt und Breitenstein in der Nähe der alten Heerstraße. Es handelt sich um Wappengrenzsteine aus dem Jahr 1735, welche die Territorien des Kurfürsten von Braunschweig-Lüneburg, des Kurfürsten von Sachsen und des Herzogs von Braunschweig-Wolfenbüttel gegeneinander abgrenzten.
Grenzstein südlich Benneckenstein an der Harzquerbahn bei der ehemaligen Station Kälberbruch, Grenze zwischen Königreich Hannover, Königreich Preußen und Herzogtum Braunschweig von 1841.
Grenzstein östlich Nordhalben im Frankenwald, Grenze zwischen Fürstbistum Bamberg, Herrschaft Gera (später Fürstentum Reuß j. L.) und Herrschaft Lichtenberg (später Markgrafschaft Kulmbach-Bayreuth, dann Kgr. Preußen, schließlich Kgr. Bayern).
Grenzstein Nummer 467.3 am Zusammentreffen der Gemarkungen Bad Kreuznach, Altenbamberg und Frei-Laubersheim, der 1815 bis 1945 das Dreiländereck von Preußen, Bayern und Hessen-Darmstadt markierte. Der Stein wurde am 12. November 1933 (dem Tag der ersten Reichstagswahl mit NSDAP-Einheitsliste) im Rahmen einer gegen die deutsche Ländervielfalt gerichteten großangelegten Zerstörungsaktion der Hitler-Jugend, der allein im rheinhessisch-pfälzischen Grenzbereich mindestens 77 Grenzsteine zum Opfer fielen, so schwer beschädigt, dass die auf ihm angebrachten Abbildungen nicht mehr erkennbar sind; stattdessen wurde als Zeichen der Urheberschaft die noch heute sichtbare Abkürzung „HJ“ angebracht.[3]
Dreiherrenstein bei Maltitz an der Grenze zwischen Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Das Dreiländereck befindet sich auf dem vorderen Gelände des ehemaligen Glaswerkes Maltitz und ist deshalb rein rechtlich nicht frei zugänglich. Im Zuge des Staatsvertrages der drei Bundesländer im Jahr 2013 ist der Mittelpunkt jedoch deutlich näher an die anliegende Kreisstraße 2601 gerückt.[5][6] Vor der Grenzneuziehung stand der Stein sechs Jahre lang abseits des eigentlichen Treffpunktes der Grenzen am Straßenrand. Erst durch die Verschiebung der Grenzen traf sich der Stein wieder mit dem Grenzverlauf. Der Stein wurde im März 2024 von Unbekannten zerstört, eine Wiederaufstellung in seiner ursprünglichen Form ist nicht geplant.
Eine Häufung von 13 Dreiherrensteinen ist am Rennsteig bekannt, davon elf in Thüringen und zwei in Bayern. Von diesen dreizehn sind allerdings nicht mehr alle vorhanden. Die dreizehn Grenzsteine von West nach Ost:
Dreiherrenstein am Glasbach (1643, bei Ruhla – verschollen),