Doris Ziegler absolvierte von 1965 bis 1967 eine Lehre als Stenotypistin. Von 1969 bis 1974 studierte sie Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGBK) bei Werner Tübke und Wolfgang Mattheuer. Danach arbeitete sie bis 1989 als freischaffende Künstlerin in Leipzig, bis 1977 mit einem Fördervertrag. Sie hatte in der DDR und im Ausland eine bedeutende Zahl von Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen, u. a. 1977/1978, 1982/1983 und 1987/1988 an der VIII. bis X. Kunstausstellung der DDR in Dresden. Von 1989 bis 1992 war sie Assistentin in der Fachrichtung Malerei an der HGBK, von 1993 bis 2014 Professorin für das Grundlagenstudium.
Bilder Doris Zieglers befinden sich u. a. in der Kunsthalle der Sparkasse Leipzig[2] und im Lindenau-Museum Altenburg/Thür.
Doris Ziegler lebt in Leipzig. Sie war von 1972 bis 1981 mit dem Maler Thomas Ziegler verheiratet. Aus der Verbindung ging ein Sohn (* 1977) hervor.
Ehrungen
1980: Preis der Ausstellung „Junge Künstler der DDR“ in Frankfurt/Oder
Erste gegenständliche Arbeiten entstanden in den 1970er Jahren in der DDR. Thematisch widmete sich Ziegler vorwiegend Figurenbildern und Stadtlandschaften. Ausgelöst durch das Krankheitsbild der Mutter, beschäftigte sie sich zwischen 1999 und 2005 mit der Situation von Alzheimerkranken, die ihren Lebensabend im Altenheim oder Pflegeheim verbringen müssen.[3]
Ende der 1980er Jahre behandelten Zieglers Gemälde von Demonstrationen und Menschenaufläufen wie Passage 1 (1988, Öl auf Leinen, 160 × 175 cm) oder Aufbruch Straße (1989, Öl auf Leinen, 120 × 130 cm), die in Zeiten des gesellschaftlichen Umbruchs entstanden, den Fall der Berliner Mauer.[4] Ihre Serie der „Passagenbilder“ aus den Jahren zwischen 1988 und 1993 thematisieren die Wendejahre und die friedliche Revolution in der DDR und den Umbruch jener Zeit in den Leipziger Passagen. Dem Bilderzyklus wurde seit Juli 2019 in der Ausstellung Point of no Return. Wende und Umbruch in der Ostdeutschen Kunst im Museum der bildenden Künste Leipzig ein eigener Raum gewidmet.[5][6]
2015 Object is Mediation and Poetry, Grassimuseum, Leipzig
2016 Palau-Gefühl, Galerie Irrgang Berlin
2016 Die wilden 80er Jahre in der deutsch-deutschen Malerei, Potsdam Museum
2019 Point of no Return. Wende und Umbruch in der Ostdeutschen Kunst, Museum der bildenden Künste, Leipzig
2020 Focus und Sphäre. Gleichnisse des Daseins im Stillleben, Kunsthandlung Kühl Dresden
2020 Pantherfrauen. Fünf Künstlerinnen aus Leipzig, Döbele Kunst Mannheim
2020 Im Gehäuse – Atelierdarstellungen Leipziger KünstlerInnen, Kunsthalle der Sparkasse Leipzig
2020 Der sachliche Blick in der DDR – Malerei und Plastik aus der Sammlung des BLmK, Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst, Frankfurt (Oder), Rathaushalle
Doris Ziegler. Das Passagen-Werk. Malerei. Hrsg. von Paul Kaiser, Tympanon Verlag, Weimar 2020, 308 Seiten, ISBN 978-3-00-066335-2.
Literatur (Auswahl)
Konturen. Werke seit 1949 geborener Künstler der DDR. Ausstellung anläßlich des 40. Jahrestages der Gründung der DDR. Nationalgalerie vom 5. Oktober bis 3. Dezember 1989. Staatliche Museen zu Berlin, 1989, S. ?.
Doris Ziegler . Das Passagen-Werk . Malerei, hrsg. von Dr. Paul Kaiser, Dresdner Institut für Kulturstudien, mit Aufsätzen und Bildtexten von Katrin Arrieta, Thomas Bille, Ina Gille, Eckhart J. Gillen, April Eisman, Judith Hoffmann, Paul Kaiser, Ulrike Kremeier, Katrin Kunert, Meinhard Michael, Annika Michalski, Claudia Petzold, Ingeborg Ruthe, Dietulf Sander, Ines Thate-Keler, Tympanon gUG, Weimar 2020, ISBN 978-3-00-066335-2