Dogo-Dogo

Landgemeinde Dogo-Dogo
Landgemeinde Dogo-Dogo (Niger)
Landgemeinde Dogo-Dogo (Niger)
Landgemeinde Dogo-Dogo
Koordinaten 12° 54′ N, 9° 19′ OKoordinaten: 12° 54′ N, 9° 19′ O
Basisdaten
Staat Niger
Region Zinder
Departement Dungass
Einwohner 65.544 (2012)

Dogo-Dogo (auch: Dogo Dogo) ist eine Landgemeinde im Departement Dungass in Niger.

Geographie

Dogo-Dogo liegt in der Großlandschaft Sudan und grenzt im Süden an den Nachbarstaat Nigeria. Die Nachbargemeinden in Niger sind Dantchiao im Westen, Dungass im Norden und Malawa im Osten. Bei den Siedlungen im Gemeindegebiet handelt es sich um 59 Dörfer, 62 Weiler und ein Lager.[1] Zusätzlich erhebt Dogo-Dogo Anspruch auf vier weitere Siedlungen in der Nachbargemeinde Dungass. Umgekehrt beansprucht Dungass fünf Siedlungen in Dogo-Dogo.[2] Der Hauptort der Landgemeinde Dogo-Dogo ist das Dorf Dogo-Dogo.[3]

Das Flachland von Dogo-Dogo ist dicht besiedelt und weist eine für nigrische Verhältnisse hohe durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge von 600 mm auf. Die Landschaft ist von hohen Akazien geprägt.[4]

Geschichte

Das im Gemeindegebiet von Dogo-Dogo gelegene Dorf Toumbi war bis 1864 der Hauptort des Emirats Gumel.[5] Die Landgemeinde Dogo-Dogo ging als Verwaltungseinheit 2002 im Zuge einer landesweiten Verwaltungsreform aus dem südlichen Teil des Kantons Dungass hervor. Seit 2011 gehört die Landgemeinde nicht mehr zum Departement Magaria, sondern zum neugegründeten Departement Dungass.[6]

Bevölkerung

Bei der Volkszählung 2012 hatte die Landgemeinde 65.544 Einwohner, die in 9124 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 29.959 in 5201 Haushalten.[7]

Im Hauptort lebten bei der Volkszählung 2012 2339 Einwohner in 299 Haushalten,[1] bei der Volkszählung 2001 1299 in 225 Haushalten[7] und bei der Volkszählung 1988 2048 in 368 Haushalten.[8]

In ethnischer Hinsicht ist die Gemeinde ein Siedlungsgebiet von Sossébaki und Fulbe.[9]

Politik

Der Gemeinderat (conseil municipal) hat 18 gewählte Mitglieder. Mit den Kommunalwahlen 2020 sind die Sitze im Gemeinderat wie folgt verteilt: 7 RDR-Tchanji, 6 PNDS-Tarayya, 3 MPR-Jamhuriya, 1 ARD-Adaltchi Mutunchi und 1 CPR-Inganci.[10]

Jeweils ein traditioneller Ortsvorsteher (chef traditionnel) steht an der Spitze von 54 Dörfern in der Gemeinde.[1]

Wirtschaft und Infrastruktur

Für den Eigenbedarf werden Hirse und Sorghum, als Einkommensquellen Sesam, Augenbohnen und Erdnüsse angebaut. Es gibt fünf Wochenmärkte im Gemeindegebiet. Von wirtschaftlicher Bedeutung ist der grenzüberschreitende Handel mit Nigeria.[4] Für die Viehwirtschaft in der Savannenlandschaft stehen mehrere ausgewiesene Flächen zur Verfügung. Dazu zählen die Weiden Dawan Birdinga, Dawan Dan Matsi, Dawan Dan Takoré, Dawan Gagéran Gamdji, Dawan Kino und Dawan Maï Koumba.[11]

Im Hauptort ist ein Gesundheitszentrum des Typs Centre de Santé Intégré (CSI) vorhanden.[12] Der CEG Dogo-Dogo ist eine allgemein bildende Schule der Sekundarstufe des Typs Collège d’Enseignement Général (CEG).[13] Beim Centre de Formation aux Métiers de Dogo-Dogo (CFM Dogo-Dogo) handelt es sich um ein Berufsausbildungszentrum.[14]

Die 78,1 Kilometer lange Nationalstraße 13 zwischen Tinkim und der Staatsgrenze zu Nigeria verläuft durch das Dorf Adaré. Es handelt sich um eine moderne Erdstraße.[15] Dennoch ist die relativ abgeschiedene Lage der Landgemeinde ein Hemmnis für die wirtschaftliche Entwicklung.[4]

Einzelnachweise

  1. a b c d Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, Juli 2014, S. 561–564, archiviert vom Original am 24. September 2015; abgerufen am 27. März 2022 (französisch).
  2. Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, Juli 2014, S. 11, archiviert vom Original am 24. September 2015; abgerufen am 27. März 2022 (französisch).
  3. Loi n° 2002-014 du 11 JUIN 2002 portant création des communes et fixant le nom de leurs chefs-lieux. République du Niger, 11. Juni 2002.
  4. a b c Présentation de la commune de Dogo-Dogo. ANIYA Coopération Décentralisée Niger-France, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 13. März 2012 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.france-niger.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  5. Yves Urvoy: Histoire de l’empire du Bornou. Larose, Paris 1949, S. 108.
  6. Une nouvelle loi sur le redécoupage administratif. In: L’Arbre à Palabres. Nr. 13, 11. August 2011, S. 2 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 9. April 2022]).
  7. a b Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, archiviert vom Original am 2. Februar 2012; abgerufen am 27. März 2022 (französisch).
  8. Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 394 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
  9. Yveline Poncet: Cartes ethno-démographiques du Niger au 1/1 000 000. Notice des cartes (= Etudes nigériennes. Nr. 32). Centre Nigérien de Recherches en Sciences Humaines, Niamey 1973, Annex: République du Niger: Carte ethno-démographique au 1:1 000 000 (odsef.fss.ulaval.ca [PDF; abgerufen am 31. Januar 2021]).
  10. Résultats élections – Communales. Commission Électorale Nationale Indépendante, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Januar 2021; abgerufen am 2. Januar 2021 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ceniniger.org
  11. Plan Forestier National (PFN-Niger) 2012–2021. Version finale. Annexe n°1 : Situation des forêts au Niger. (PDF) Ministère de l’Hydraulique et de l’Environnement, März 2012, S. xvii, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. April 2021; abgerufen am 14. Mai 2021 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/extwprlegs1.fao.org
  12. Niger DSS. In: Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS). Ministère de la Santé Publique, République du Niger, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Januar 2023; abgerufen am 10. November 2020 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/snisnet.net
  13. Niger – Recensement Scolaire 2008–2009, Enquête statistique. Dictionnaire des données. Institut National de la Statistique, République du Niger, 28. November 2013, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 10. November 2020 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/anado.ins.ne (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  14. Annuaire statistique. Année scolaire 2020–2021. Edition 2022. (PDF) Direction des Statistiques et de la Digitalisation, Ministère de l’Enseignement Technique et de la Formation Professionnelle, République du Niger, 18. Oktober 2022, S. 7 und 97, abgerufen am 18. Mai 2023 (französisch).
  15. Sahia Ibrahim Baoulé Balarabé, Seyni Soumana Samba, Guillaume Poirel: Annuaire Statistique du Ministère de l’Équipement 2016–2020. Edition 2021. Annexe 1: Répertoire des routes. (PDF) Institut National de la Statistique (INS) du Niger, November 2021, S. 65–73, abgerufen am 2. April 2023 (französisch).