Die Schlacht bei SaarburgDie Schlacht bei Saarburg ist ein expressionistisches Gedicht von Alfred Lichtenstein. Historischer Hintergrund ist die Schlacht bei Saarburg als Teil der Schlacht in Lothringen und der Schlacht bei Mörchingen und Dieuze. Historischer und biografischer KontextLichtenstein begann 1913 seinen Wehrdienst als Einjährig-Freiwilliger und nahm von Kriegsbeginn im August 1914 an am Ersten Weltkrieg teil.[1] Das Gedicht beschreibt die Schlacht in Lothringen, die vom 20. bis 22. August in der Umgebung der Stadt Sarrebourg (deutsch: Saarburg) geführt wurde. Die Schlacht bei Saarburg war Lichtensteins letztes Gedicht. Am 16. September 1914 schickte er es nach Berlin an Franz Pfemfert, den Herausgeber der Zeitschrift Die Aktion, in der er auch vor dem Krieg Gedichte veröffentlicht hatte. Am 25. September, noch bevor das Gedicht seinen Adressaten Ende Oktober erreichte, starb Lichtenstein bei Vermandovillers. Veröffentlicht wurde Die Schlacht bei Saarburg erst am 22. Februar 1915 im Berliner Börsen-Courier, zusammen mit der Nachricht von Lichtensteins Tod. TextDie Erde verschimmelt im Nebel. Form und InhaltDas Gedicht besteht aus drei vierversigen Strophen mit halbem Kreuzreim (ABCB). Die gereimten Verspaare enden mit stumpfer Kadenz, die ungereimten mit klingender Kadenz. Die dreihebigen Verse beginnen jambisch (außer V. 8 und V. 10), sind im weiteren Verlauf aber metrisch uneinheitlich, da die Hebungen mal von einer, mal von zwei Senkungen unterbrochen werden. Aus der Perspektive eines Frontsoldaten beschreibt das Gedicht die Trostlosigkeit der vom Krieg zerstörten Landschaft (V. 1–2, 5–6), den Lärm der Schlacht (V. 3–4), das Gefühl des Verlorenseins (V. 7–8) und den Umgang mit der ständigen Todesgefahr (V. 9–12), die die Gefühle und Gedanken des lyrischen Ichs („Herz und Hirn“, V. 10) bestimmt. Wie in anderen Kriegsgedichten (z. B. Abschied) drückt Lichtenstein auch hier Todesahnungen aus. Rezeption1919 nahm Kurt Pinthus das Gedicht in seine Anthologie expressionistischer Lyrik Menschheitsdämmerung auf. 1986 erschien das Gedicht, zusammen mit einer Interpretation von Ludwig Harig, in der Frankfurter Anthologie. Weblinks
Einzelnachweise
Sekundärliteratur
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