Deutscher Evangelischer Kirchentag 2027Der 40. Deutsche Evangelische Kirchentag soll 2027 in Düsseldorf stattfinden. Die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt ist damit nach 1973 und 1985 zum dritten Mal Gastgeber.[1] MottoDas Leitwort „Es hatte aber alle Welt einerlei Zunge und Sprache“ (1. Moses 11,1) wurde am 9. Januar 2025 vom Philosophen Michael Schmidt-Salomon auf einer Pressekonferenz des Trägervereins vorgestellt. Die evangelische Kirche kritisierte das Handeln des Trägervereins und kündigte rechtliche Schritte an.[2] GeschichteIm Oktober 2023 nahm das Präsidium des Kirchentages die Einladung der Evangelischen Kirche im Rheinland, des Landes Nordrhein-Westfalen und der Landeshauptstadt Düsseldorf offiziell an. Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) sagte aus diesem Anlass, Düsseldorf wolle 2027 „die Welt bei uns zu Gast haben, über große Fragen diskutieren, gemeinsam feiern und der gegenseitigen Wertschätzung ein Zuhause geben“.[3] Die Veranstaltung soll vom Staat mit rund 13 Millionen Euro bezuschusst werden. Hiervon stammen vom Land NRW 7 Millionen Euro und von der Stadt Düsseldorf insgesamt 5,8 Millionen Euro in Form von Zuschüssen von 4,3 Millionen Euro und von Sachleistungen in Höhe von 1,5 Millionen Euro.[4][5] Gegen die Finanzierung des Kirchentags aus öffentlichen Geldern führten die Kunstaktion Das 11. Gebot („Du sollst Deinen Kirchentag selbst bezahlen!“) und der Düsseldorfer Aufklärungsdienst (DA) eine Reihe von Demonstrationen durch.[6] Sie sammelten zudem 10.129 Unterschriften für ein Bürgerbegehren, was jedoch auf Grund der geforderten Anzahl von knapp 15.000 Stimmen nicht zustande kam. Die Düsseldorfer FDP und die Jugendorganisationen von FDP, SPD und Grünen schlossen sich dem Begehren an.[7][8] Im Zuge der Vorbereitung des Bürgerbegehrens wurde das Verhalten der Düsseldorfer Stadtverwaltung von Seiten der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen kritisiert, denn „eine Taktik des Verzögerns und des Provozierens von Rechtsstreit durch offensichtlich falsche Angaben“ sei „kein korrektes Verhalten einer Stadtverwaltung im Umgang mit einem Bürgerbegehren“.[9] Organisation und RechtsträgerDer Zuschuss der Stadt Düsseldorf in Höhe von 5,8 Millionen Euro wurde im Juni 2022 dem Verein „40. Deutscher Evangelischer Kirchentag Düsseldorf 2027 e.V.“ zugesprochen.[10] Ein Trägerverein mit diesem Namen wurde im Oktober 2024 gegründet (Vereinsregister Fulda, VR 2909). Der Verein ist für alle wirtschaftlichen, rechtlichen und organisatorischen Belange zuständig. Als Vereinsvorsitzende wurden bestellt: David Farago (* 1980), Leiter der Kunstaktion Das 11. Gebot, und Mario Ickert (* 1976), Vorsitzender der Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters in Deutschland.[11] Dem Aufsichtsrat gehören laut katholisch.de u. a. die frühere SPD-Bundestagsabgeordnete Ingrid Matthäus-Maier, der Düsseldorfer Kabarettist Manes Meckenstock sowie der Philosoph Michael Schmidt-Salomon an.[12] Im Januar 2025 kritisierte Kristin Jahn, Generalsekretärin vom „Verein zur Förderung des Deutschen Evangelischen Kirchentages e. V.“ die Gründung und Ausrichtung des Trägervereins. Sie sagte, dass die Vereinsgründer offen bekennende Atheisten seien und sich mit der Vereinsgründung die kulturelle Geschichte des Deutschen Evangelischen Kirchentages und des Protestantismus aneignen würden. Es sei ein Amtslöschungsverfahren gegen den „40. Deutscher Evangelischer Kirchentag Düsseldorf 2027 e.V.“ mit dem Ziel der vollständigen Löschung des Vereins im Vereinsregister eingeleitet worden.[13] Am 10. Januar 2025 erklärte der Trägerverein, den Löschantrag der Kirche nicht juristisch anzugreifen.[14] ThemenIm Januar 2025 stellte der Trägerverein der Öffentlichkeit ein fünftägiges Programm vor. Der Trägerverein agierte dabei laut Medienberichten ohne die Zustimmung der evangelischen Kirche.[15] Der Programmvorschlag umfasst die folgenden sieben Schwerpunktthemen:
Insgesamt soll der Kirchentag ein breites kulturelles Programm mit Musikveranstaltungen, Theaterstücken und Ausstellungen bieten. Auch Gottesdienste sind Teil des Programmvorschlags, z B. ein ökumenischer Gottesdienst mit Pastafaris und Protestanten oder auch eine Nudelmesse.[16][17] Der „Verein zur Förderung des Deutschen Evangelischen Kirchentages e. V.“ erklärte, dass das „ernsthafte Anliegen, das hinter der Satire steht“, wahrgenommen werde und man gesprächsbereit sei. Satirische Maßnahmen seien bei bisherigen Kirchentagen „immer herzlich willkommen geheißen worden“.[18][19] Siehe auchWeblinksEinzelnachweise
|
Portal di Ensiklopedia Dunia