Die Kunstaktion Das 11. Gebot: „Du sollst Deinen Kirchentag selbst bezahlen!“ – ist ein Projekt des Schreinermeisters und AugsburgerAktionskünstlers[1] David Farago (* 1980). Im Rahmen der Kunstaktion wird eine knapp drei Meter hohe Moses-Plastik gezeigt, die ihren Zeigefinger mahnend in den Himmel reckt und die neben einer Gesetzestafel mit dem neuen 11. Gebot steht. Das Projekt wird von der Giordano-Bruno-Stiftung gefördert.[2][3]
Die spätere EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus bezeichnete 2015 die Kunstaktion als das „elfte, biestige Gebot“, die Figur wirke, als sei sie aus Monty PythonsDas Leben des Brian entwischt, „mit Zeigefinger und Jesuslatschen, biestig und geizig, antiquiert und autoritär“.[12]
Für die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen bewertete Edgar Wunder, Referent am Sozialwissenschaftlichen Institut der EKD, im Jahr 2022 die Kunstaktion in dem Artikel „Kirchentage als antiklerikaler Mobilisierungsanlass“ eher kritisch, es handele sich um eine „grimmig dreinblickenden, an einen Troll erinnernde Figur, die angeblich Moses darstellen soll“, aber „trotz polemischer Überspitzungen antikirchlicher Akteure“ sollte „fair und angemessen“ reagiert werden, denn „in Zeiten fortschreitender Säkularisierung und hoher Verschuldung der kommunalen Haushalte“ sei „die finanzielle Förderung von Kirchentagen keine Selbstverständlichkeit mehr“.[13]
↑David Farago: David gegen Goliath. In: Materialien und Informationen zur Zeit. 31. Mai 2022, abgerufen am 29. Januar 2024 (deutsch).
↑Tanja Dückers: Katholikentag: Kirchen sollen ihre Feste selbst zahlen. In: Die Zeit. 5. November 2014, ISSN0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 29. Januar 2024]).
↑Johanna Jürgens, Vicky Isabelle Bargel: (S+) Bürgerbegehren in Düsseldorf: Du sollst keinen Kirchentag subventionieren. In: Der Spiegel. 7. August 2022, ISSN2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 29. Januar 2024]).
↑Edgar Wunder: Kirchentage als antiklerikaler Mobilisierungsanlass. In: Zeitschrift für Religion und Weltanschauung 6/2022. Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, 2022, abgerufen am 29. Januar 2024.