Der Deutsche Brauer-Bund (DBB) ist der Interessenverband der Brauwirtschaft in Deutschland, in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins mit Sitz in Berlin. Der Verband wurde ursprünglich 1871 gegründet, 1934 aufgelöst und 1949 wiedergegründet.[5]
Seit den 1850er Jahren gab es Bestrebungen, unter anderem durch den Verleger Johann Carl, einen Brauer-Bund zu schaffen. Nach langen Verhandlungen war für den 28. Juli 1870 die Gründung des Brauer-Bundes geplant. Der Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges verhinderte dieses Unterfangen zunächst.
Im Jahr 2021 beging der Deutsche Brauer-Bund sein 150-jähriges Jubiläum und bezog sich in seiner Rechnung damit auf das ursprüngliche Gründungsjahr 1871.[11]
Aufgaben
Der Deutsche Brauer-Bund verfolgt folgende Aufgaben:
Wahrnehmung und Förderung der gemeinsamen Interessen der gesamten Brauwirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland.
Förderung eines fairen Wettbewerbs und Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs.
Förderung des Erfahrungsaustausches insbesondere auf wirtschaftlichem, rechtlichem, betriebswirtschaftlichem und technischem Gebiet.
Erhaltung und Förderung des guten Rufs des deutschen Bieres und Einsetzung für den Erhalt des Reinheitsgebotes.
Eine Herausforderung ist der seit vielen Jahren leicht rückläufigen Markt: Während in den 1990er Jahren jeder Deutsche noch durchschnittlich über 140 Liter Bier trank, waren es 2016 nur noch gut 104 Liter.[12]
Mitglieder und Mitgliedschaften
Die Mitglieder teilen sich auf in Mitgliedsverbände und Direktmitglieder. Mitgliedsverbände sind Regionalverbände und Fachverbände der Brauwirtschaft, Direktmitglieder sind Unternehmen und Gruppen der Brauwirtschaft, die mindestens 3,5 Mio. Hektoliter Bierausstoß jährlich aufweisen. Dem Verband gehören heute zwölf Mitglieder an, davon fünf Regionalverbände bzw. Societäten, ein Fachverband und sechs Direktmitglieder.[4]
Dem Verband steht der Präsident vor. Seit Juni 2023 ist Christian Weber Präsident des Verbands.[14] Er wurde anlässlich der Jahrestagung der deutschen Brauer am 22. Juni 2023 gewählt.
Präsidenten waren seit der ursprünglichen Gründung 1871:
Das Präsidium unterstützt den Präsidenten bei der Führung des Verbands. Es besteht aus dem Präsidenten, den Vizepräsidenten, dem Schatzmeister und weiteren Mitgliedern. Die Wahl des Präsidiums erfolgt in dreijährigem Turnus durch die Delegiertenversammlung.
Das derzeitige Präsidium hat die folgenden Mitglieder:[21]
Christian Weber, Homburg/Saar (Präsident)
Michael Hollmann, Korschenbroich (Vizepräsident)
Mathias Keil, Kulmbach (Schatzmeister)
Uwe Albershardt, Warstein
Patrick Buse, Bremen
Andreas Oster, Homburg/Saar
Bernhard Schadeberg, Kreuztal
Stefan Schmitz, Bitburg
Georg Schneider, Kelheim
Matthias Schürer, Karlsruhe
Christian Schütz, Frankfurt/Main
Karsten Uhlmann, Dresden
Öffentlichkeitsarbeit
Tag des Deutschen Bieres
Im Jahr 1994 führte der Deutsche Brauer-Bund den Tag des deutschen Bieres als Aktionstagein, der den Erlass der bayerischen Landesordnung im Jahr 1516 feiert. Der Tag des deutschen Bieres findet jährlich am 23. April statt, dem Jahrestag des Erlasses, und damit am selben Tag wie der Welttag des Buches.
Botschafter des Bieres
Von 2002 bis 2011 ernannte der Verband am Tag des Deutschen Bieres, seit 2011 anlässlich des deutschen Brauertages im Juni des jeweiligen Jahres den oder die Botschafter des Bieres. Diese Auszeichnung erhalten Personen, die ein außergewöhnliches Engagement an den Tag gelegt haben. Dieses Engagement kann zum Beispiel ein energischer und beispielhafter Einsatz für das deutsche Bier sein oder besondere ehrenamtliche, berufliche, soziale oder politische Aktivitäten oder zukunftsweisende Initiativen.[22]
Der Deutsche Brauer-Bund und seine Mitglieder führen eine Präventionskampagne durch, die für einen verantwortungsvollen Alkoholkonsum wirbt.
Sonstiges
Gesundheitsbezogene Angaben
Das Landgericht Berlin hat dem Deutschen Brauer-Bund auf Klage der Verbraucherzentralen in einem Wettbewerbsprozess untersagt, im Rahmen geschäftlicher Handlungen mit positiven gesundheitsbezogenen Wirkungen von alkoholischen Getränken zu werben. Unter Hinweis auf entsprechende Darstellungen auf der Internetseite des Brauer-Bundes hat das Gericht dem Brauer-Bund unter anderem verboten, die schönheitsfördernde Wirkung von Bier hervorzuheben, auf seine Vorbeugeeffekte gegen Herzerkrankungen, Gallen- und Harnstein sowie Osteoporose hinzuweisen und die Herabsetzung des Demenz- und Diabetesrisikos durch Alkoholgenuss anzupreisen. Die beanstandete Werbung, so das Landgericht, sei mit den Regeln einer europarechtlichen Verordnung über nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben für Lebensmittel nicht vereinbar.[26] Der Deutsche Brauer-Bund hat gegen das Urteil Berufung eingelegt, da nach seinem Dafürhalten die Hinweise auf die positiven gesundheitlichen Wirkungen eines maßvollen Bierkonsums nicht als Werbung zu verstehen sind, sondern als eine reine Information.[27]
↑Organisation und Aufgaben. Deutsche Brauer-Bund, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Dezember 2013; abgerufen am 25. Dezember 2013.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.brauer-bund.de
↑Ihr Team in Berlin. Deutsche Brauer-Bund, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Dezember 2013; abgerufen am 25. Dezember 2013.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.brauer-bund.de
↑ abMitglieder. Deutsche Brauer-Bund, abgerufen am 25. Dezember 2013.
↑Erich Borkenhagen: 100 Jahre Deutscher Brauer-Bund e.V. 1871–1971. Deutscher Brauer-Bund e.V., Bonn 1971, DNB456163816, S.24.
↑Erich Borkenhagen: 100 Jahre Deutscher Brauer-Bund e.V. 1871–1971. Deutscher Brauer-Bund e.V., Bonn 1971, DNB456163816, S.23.
↑Erich Borkenhagen: 100 Jahre Deutscher Brauer-Bund e.V. 1871–1971. Deutscher Brauer-Bund e.V., Bonn 1971, DNB456163816, S.26.
↑Erich Borkenhagen: 100 Jahre Deutscher Brauer-Bund e.V. 1871–1971. Deutscher Brauer-Bund e.V., Bonn 1971, DNB456163816, S.25.
↑Dorothea Schmidt (2019): Die Kraft der deutschen Erde. Das Bier im Nationalsozialismus und die Hauptvereinigung der deutschen Brauwirtschaft in Berlin-Schöneberg. May 2019. ISBN 978-3-7489-0049-8.
↑Herbert Sinz: 1000 Jahre Kölsch Bier. Eine Chronik für Bierfreunde. Köln o. J. S. 96f