Der Todesking
Der Todesking ist ein 1989 gedrehter Low-Budget-Episodenfilm von Jörg Buttgereit. Wie schon zuvor bei Nekromantik wird auch mit Der Todesking ein Tabu-Thema aufgegriffen, in diesem Fall Suizid und der Tod generell. HandlungDer Film besteht aus insgesamt sieben Episoden, die jeweils den Namen eines Wochentages tragen. Sie werden chronologisch von Montag bis Sonntag gezeigt. Das einzige, was ein paar der Geschichten zu verbinden scheint, ist ein mysteriöser Brief im braunen Umschlag, der mehrmals im Film auftaucht. Zu Beginn ist ein nackter männlicher Körper auf einem schwarzen Boden zu sehen, dessen Verwesungsprozess zwischen einigen Episoden detailliert gezeigt wird. Zum Schluss bleibt nur noch das Skelett übrig. Montag: Ein Mann namens Barsch kehrt in seine Wohnung zurück und schreibt mehrere Briefe. Er ruft bei seinem Vorgesetzten an, um wegen persönlicher Gründe zu kündigen. Es folgt eine lange Kamerafahrt durch seine Wohnung, die aufgrund der Einrichtung auf ein starkes Interesse an Fischen schließen lässt. Währenddessen sieht man Herrn Barsch beim Verrichten alltäglicher Tätigkeiten, wie zum Beispiel Staubsaugen. Bei all seinem Tun ist ein starker Hang zu Präzision und Sauberkeit erkennbar. Zuletzt rasiert er sich, zieht sich aus, legt dabei seine Kleidung zusammen und steigt in eine bereits gefüllte Badewanne. Er schluckt eine erhebliche Menge an Tabletten, die auf eine Überdosis schließen lässt, und versinkt bewusstlos im Wasser. Dienstag: Ein langhaariger Mann jüngeren Alters entwendet die Post aus dem Briefkasten, geht in die Videothek und leiht sich einen Film aus. Während er sich mit dem ihm vertrauten Verkäufer unterhält, liest er den Brief und schließt daraus, dass sich eine ihm bekannte Person umgebracht hat. Wieder zuhause, sieht er sich entspannt das Video an, als plötzlich seine Freundin in das Zimmer herein stürmt und ihm aufgebracht erzählt, er müsse noch zum Geburtstag einer Bekannten. Sichtlich genervt holt er eine Pistole hervor, erschießt seine Freundin und hängt um das an die Wand gespritzte Blut einen Bilderrahmen. Dies wiederum ist nun auf dem Fernsehbildschirm in einer anderen Wohnung zu sehen, in der sich gleichzeitig jemand erhängt hat. Mittwoch: In strömendem Regen geht eine Frau mit einem Brief in der Hand durch eine Straße. Sie setzt sich neben einen sehr durchnässten Mann auf eine Bank. Er erzählt ihr von seinem frustrierenden Sexualleben mit seiner Frau und wie er sie an ihrem gemeinsamen Hochzeitstag von Hass getrieben umgebracht habe. Seine Gesprächspartnerin zieht daraufhin eine Schusswaffe aus ihrer Handtasche und richtet sie auf ihn. Er nimmt sie ihr ab und tötet sich selbst durch einen Kopfschuss. Donnerstag: Zu sehen ist eine Brücke, die sowohl von innen als auch außen gefilmt wird. Es werden die Namen von Personen unterschiedlichen Alters und mit verschiedenen Berufstätigkeiten eingeblendet, die offenbar (so jedenfalls die Assoziation beim Zuschauer) alle nur der Selbstmord durch einen Sturz von dieser Brücke miteinander verbindet. Freitag: Eine einsame ältere Dame sieht friedlich aus dem Fenster und beobachtet einen jungen Mann in der gegenüberliegenden Wohnung. Sie wendet sich verstört vom Fenster ab, als sie sieht, wie er eine ebenfalls junge Frau zärtlich und liebevoll küsst. Sie geht kurz aus der Wohnung, in der sie einen Brief vorfindet, den scheinbar mehrere Bewohner des Hauses erhalten haben. Sie schaut durch den Briefschlitz eines anderen Hausbewohners und geht zurück in die Wohnung. Dort ruft sie jemanden an (wahrscheinlich den zuvor beobachteten Mann), doch keiner meldet sich. Daraufhin öffnet sie den Brief: Ein Kettenbrief, in dem eine „Brotherhood of the Seventh Day“ zum Selbstmord aufruft. Sie zerreißt den Brief und nimmt Pralinen und eine Flasche mit unbekanntem Inhalt zu sich. Sie legt sich hin und träumt von einem Kindheitserlebnis, in welchem sie ihre Eltern beim Geschlechtsverkehr beobachtet hat, als Ursache für ihr gestörtes Verhältnis zur Sexualität. Kurze Zeit später ist zu sehen, wie das junge Paar aus der Wohnung gegenüber blutüberströmt und reglos im Bett liegt. Samstag: In einem Vorführungsraum werden alte Filmbänder mit Archivaufnahmen abgespielt. Darauf ist zu sehen, wie eine Frau einem kleinen Kind Fakten zu der Psyche eines typischen Amokläufers aus einem Buch vorliest. Anschließend steht die Frau vor einem Spiegel und befestigt sich eine Kamera auf der Schulter. Ab dieser Stelle ist zu sehen, wie die Frau aus der Ich-Perspektive ihren Amoklauf filmt, und es ist nur noch das Rattern des Filmprojektors zu hören. Sie dringt in einen Konzertsaal ein, in dem gerade eine Heavy-Metal-Band auftritt, und schießt wahllos auf Band und Publikum, bis sie am Ende selbst erschossen wird. Sonntag: In der letzten Episode ist ein anscheinend von Frust, Verzweiflung und Weltschmerz geplagter Mann zu sehen, der sich heulend auf seiner Matratze und dem Boden wälzt. Da er sich offensichtlich nicht anders zu helfen weiß, schlägt er so lange seinen Kopf gegen die Wand, bis er zusammenbricht. Gegen Ende ist noch ein kleines Mädchen auf einem Spielplatz zu sehen, das, wie schon kurz am Anfang des Films, den „Todesking“ als skelettartiges Strichmännchen mit einer Krone auf ein Blatt Papier zeichnet und dies mit „Das ist der Todesking. Er macht, dass Menschen nicht mehr leben wollen“ kommentiert. Trivia
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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